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Marktentwicklung im ersten Halbjahr 2022 26.08.2022, 11:32 Uhr

Heizungsindustrie mit positiver Bilanz

Trotz lückenhafter Lieferketten und branchenweiter Materialknappheit verzeichnet die Heizungsindustrie ein erfolgreiches erstes Halbjahr im deutschen Markt. Garant für die soliden Zahlen ist ein Wärmeerzeuger, der lange Zeit kaum Beachtung fand.

Gasheizungen bestimmen nach wie vor den deutschen Markt, doch die Wärmepumpe verzeichnet im ersten Halbjahr 2022 die größten Zuwächse bei den Absatzzahlen. Foto: panthermedia/alexraths

Gasheizungen bestimmen nach wie vor den deutschen Markt, doch die Wärmepumpe verzeichnet im ersten Halbjahr 2022 die größten Zuwächse bei den Absatzzahlen.

Foto: panthermedia/alexraths

Unter dem Strich steht ein kleines Plus: Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) weist in seiner Bilanz für das erste Halbjahr 2022 einen Zuwachs von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Dies entspricht rund 463 000 in Verkehr gebrachten Wärmeerzeugern.

Martktreiber Wärmepumpe

Die größte Steigerung gegenüber dem Vorjahr erfährt die Wärmepumpe. Das ehemalige Nischenprodukt wurde im ersten Halbjahr 2022 deutlich häufiger als in der Vergangenheit verkauft und verzeichnet für den Zeitraum Januar bis Juni ein Wachstum von 25 % (96.000 Geräte). Den größten Anteil daran haben Luft/Wasser-Wärmepumpen mit einem Plus von 32 % (82.500 Stück). Wasser/Wasser-Wärmepumpen und sonstige legten um sechs Prozent (2.000 Stück) zu, während der BDH für Sole/Wasser-Wärmepumpen (11.500 Stück) ein Minus von vier Prozent verzeichnete.

Auch der Absatz von Biomasse-Kesseln stieg (plus sechs Prozent). Pelletheizungen liegen in diesem Segment mit einer Steigerung von 12 % (32.000 Geräte) vor Hackschnitzel-Lösungen (plus sechs Prozent/ 3.500 Stück). Eine negative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr dokumentierte der Verband hingegen für Scheitholz-Lösungen (minus 19 %/ 4.500 Stück) und Kombi-Kesseln (minus sieben Prozent/ 3.500 Stück).

Gasgeräte bleiben Volumenprodukt

Gasbasierte Systeme bleiben mit 299.500 Geräten und einem Minus von sechs Prozent im ersten Halbjahr 2022 nach wie vor das Volumenprodukt. Damit liegen die Absatzzahlen auf dem Niveau des Jahres 2020. Es handele sich laut BDH dabei keineswegs um fehlgeleitete Investitionen, veraltete Gaskessel gegen moderne Brennwertgeräte auszutauschen. Gerade im Gasbereich gelte es, die rund 6,4 Millionen veralteten Gasheizungen schnellstmöglich im Sinne des Klimaschutzes zu modernisieren. In Kombination mit einer solarthermischen Anlage ließen sich sehr wirtschaftlich bis zu 30 % an Energie- und CO2-Einsparung realisieren.

Wärmewende: Alle Potenziale nutzen

Maßgeblichen Anteil an der insgesamt positiven Marktentwicklung hat laut BDH die zuletzt attraktive Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). „Die Förderung ist ein Erfolgsmodell. Nach Jahrzehnten des Modernisierungsstaus, haben wir gesehen, dass die Menschen bereit sind, in Klimaschutz zu investieren“, so BDH-Präsident Uwe Glock. Vor diesem Hintergrund kritisiert der BDH die jetzt kurzfristig vollzogene Kürzung der Förderkulisse. Dies sende ein falsches Signal in den Markt und sorge für Verunsicherung. Zudem appelliert der Verband für ein Gelingen der Wärmewende alle Optionen zu nutzen: „Um dem heterogenen Gebäudebestand Rechnung zu tragen und um die Wärmewende für die Menschen bezahlbar zu halten, brauchen wir sämtliche verfügbaren Effizienztechnologien. Das sind neben Wärmepumpen, Holzheizungen, Brennstoffzellenheizungen und hybriden Systemen auch Heizsysteme, die auf Basis von grünen Gasen und Ölen betrieben werden“, sagt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Bereits heute sei es mit Biomethan möglich, jedes gasbasierte Heizsystem CO2-neutral zu betreiben. „Ab 2025 wird es zudem Heizsysteme geben, die zu 100 % wasserstofffähig sind. Gerade durch diese technologische Lösungsvielfalt werden wir die Klimaziele im Wärmesektor für alle Menschen erreichbar machen“, ist Staudt überzeugt.

 

 

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