Branchentreffen zwischen Beethoven und Tschaikowsky
Das NDR Kammerkonzert am Dienstag, das Saitenwind Trio am Samstag – am 20. Juni jedoch klangen im Kleinen Saal der Hamburger Elbphilharmonie ungewöhnliche Töne an. Engie Refrigeration und Condair hatten zum Effizienz-Forum in das Wahrzeichen der Elbmetropole geladen. Auf dem Programm: Luftbefeuchtung, Klimaneutralität und Kältemittel.
Seit der Premiere im Jahr 2017 freuen sich die Veranstalter des Effizienz-Forums über stets steigende Teilnehmerzahlen: 230 Personen kamen im vergangenen Jahr zum Branchentreff nach Leipzig, 260 Anmeldungen gab es 2024 für das „Fachsymposium für energieeffiziente Gebäudetechnik und Kälte- und Wärmeerzeugung“ – so der offizielle Titel – in Hamburg. Und so war der Kleine Saal der Elbphilharmonie am 20. Juni gut gefüllt, als die Geschäftsführer Jochen Hornung (Engie Refrigeration) und Christian Bremer (Condair) die angereisten Branchenvertreter zur diesjährigen Fachveranstaltung begrüßten. Es folgten: Exklusive Expertenvorträge, ausgewählte Best-Practices und die Gelegenheit zur ausgiebigen Netzwerkpflege im Rahmen eines abschließenden Galadinners.
Quo vadis Gebäudetechnik?
Wie sieht die Zukunft der Gebäudetechnik aus? Zum Auftakt gab Professor Uwe Franzke vom Institut für Luft- und Klimatechnik Dresden einen Ausblick auf kommende Entwicklungen in der Gebäudetechnik. „Wir müssen uns in der Gebäudetechnik von disruptiven Prozessen verabschieden“, so Franzke. Die Themen Energie und Ökologie gewinnen zunehmend an Bedeutung, die gemeinsam von der Branche zu bewältigende Aufgabe sei die Klimaneutralität bis 2045. Ingenieure seinen heute mehr denn je gefordert die Effizienz von Gebäuden durch komplexe Systeme zu fördern. Dennoch rät er den Anwesenden: „Keep it simple. Manchmal ist weniger mehr und bauen Sie nichts, was Sie selber nicht verstehen.“
Als zweiter Redner des Tages informierte Holger Lasch, Application Manager bei Condair, über Konzepte zum effizienten Betrieb von Luftbe- und -entfeuchtungssystemen. Sein Credo: Wir sollten mit dem Energieeinsatz sparsam umgehen. Naturgemäß liefere die Physik klare Vorgaben, dennoch gebe es Möglichkeiten den Energieeinsatz weiter zu senken. Eine gute Planung sei dafür wesentliche Voraussetzung, doch auch der Betrieb von Anlagen böte großes Optimierungspotenzial. Fehler müssten behoben werden, schon kleine Justierungen könnten große Wirkung erzielen.
Das perfekte Kältemittel
Nach einer Netzwerkpause referierte Jörn Stiegelmeier, Bereichsleiter Technologie & Entwicklung bei Engie Refrigeration, zu einem Themenkomplex, der die Fachwelt seit geraumer Zeit beschäftigt: PFAS und die F-Gase-Verordnung sowie ihre Auswirkungen auf die Verwendung von Kältemitteln. Dafür blickte Stiegelmeier auf die Historie der Verordnung zurück und ordnete aktuell noch bestehende Unstimmigkeiten ein. Sein Fazit: „Gut, dass die novellierte F-Gase-Verordnung verabschiedet ist, denn jetzt haben wir Klarheit.“ 2030 und 2040 werden Überprüfungen folgen aber „bis 2050 können künstliche Kältemittel auf jeden Fall noch eingesetzt werden“, ist der Experte sicher.
Und wie sieht nun das perfekte Kältemittel aus? Referent Daniel Keller, Head of Sales & Business Development bei Engie Refrigeration, stellt bereits zu Beginn seines Vortrages klar: „Das perfekte Kältemittel für jede Applikation gibt es nicht.“ Je nach Anwendung müsse man verschiedene Faktoren (Effizienz, Umweltverträglichkeit, Sicherheit) abwägen, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Fortsetzung folgt 2025
Knapp 1.000 Meter weiter – entlang der Jan-Fedder-Promenade – konnten die Teilnehmenden die Eindrücke des Tages bei einem gemeinsamen Galadinner auf dem Museumsschiff Cap San Diego anschließend vertiefen. Für Tatiana Köhler, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Engie Refrigeration, der Zeitpunkt für eine erste Bilanz: „Alle Anwesenden beim Effizienz-Forum vereint ein Ziel: die ökonomisch und ökologisch nachhaltigste Lösung für die jeweilige Gebäudetechnik und für die industrielle Kälte- und Wärmeversorgung zu finden. Dieses starke Interesse am Thema Energieeffizienz und der Drang zur Innovation spiegelt sich in allen Begegnungen wider.“
Manuel Speiseder, Leiter Marketing & Kommunikation bei Condair, blickt bereits voraus: „Wir erhalten jedes Jahr äußerst erfreuliches Feedback zu unserem Effizienz-Forum, und die Teilnehmerzahl steigt stetig. Derzeit überlegen wir, das Fachsymposium 2025 auf zwei Locations aufzuteilen. Details dazu werden wir bis Ende dieses Jahres bekannt geben.“