Klimaanlagen: Energetische Inspektion offenbart hohe Einsparpotenziale
Gemäß Gebäudeenergiegesetz ist die energetische Inspektion von Klimaanlagen mit einer Leistung über 12 Kilowatt für alle Betreibenden Pflicht. In der Praxis jedoch werden viele Einsparpotenziale nicht genutzt.
Theorie und Praxis der energetischen Inspektion von Klimaanlagen standen am 25. Juni im Mittelpunkt eines von FGK (Fachverband Gebäude-Klima e. V.) und BTGA (Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V.) gemeinsam initiierten Erfahrungsaustausches in Frankfurt am Main. Die energetische Inspektion von Klimaanlagen mit einer Leistung über 12 kW ist gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) für alle Betreibende Pflicht. Damit sollen die großen Potenziale zum Energieeinsparen und zur CO2-Vermeidung im Gebäudesektor erkannt und gehoben werden. Jedoch ist hier noch viel zu tun: „Der Erfahrungsaustausch in Frankfurt machte erneut deutlich, dass viele Betreiber dieser bußgeldbewehrten Verpflichtung nicht nachkommen“, so Clemens Schickel, Geschäftsführer Technik des BTGA.
Hintergrundwissen und Praxiserfahrung
Beste Argumente dies zukünftig zu ändern, boten den rund 50 zum Erfahrungsaustausch gekommenen Fachleuten die Fachvorträge des Tages. Claus Händel, Geschäftsführer Technik des FGK, stellte Konsequenzen vor, die sich aus der überarbeiteten Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) ergeben: „Neu ist, dass die EPBD zusammen mit den Anforderungen an die Energieeffizienz auch Anforderungen an die Innenraumbedingungen stellt. Damit ist endlich klargestellt, dass eine vergleichende energetische Bewertung von Gebäuden und Anlagen nur auf der Basis vergleichbarer Innenraumbedingungen möglich ist, beispielsweise thermische Behaglichkeit, Raumluftqualität, Beleuchtung und Akustik.
Energetische Inspektion: Sinnvolle Maßnahme zum Klimaschutz
Nach einem Vortrag von Björn Wolff (Hottgenroth Software AG) über Randbedingungen für die digitale Umsetzung der Inspektion teilten Philippe Redlich (Energieconsulting & Management) sowie Detlef Malinowsky (IBDM GmbH) Erfahrungen aus ihrer Praxis. Im Anschluss an die Ausführungen von Jens Schuberth (Umweltbundesamt) über die energetische Inspektion aus Sicht des Klimaschutzes nutzten die Anwesenden die Gelegenheit für eine lebhafte Diskussion, wie und mit welchen Methoden die brachliegenden Einsparpotenziale gehoben werden können. Eine Umfrage unter den beim FGK und BTGA gelisteten fachkundigen Inspektoren ergab, dass in über 50 Prozent der Fälle auf Grundlage der vorgeschlagenen Maßnahmen konkrete Umsetzungen eingeleitet wurden. Damit sei die energetische Inspektion nicht nur ein „Papiertiger“, sondern eine sinnvolle Maßnahme für Energieeffizienz und Klimaschutz, so der FGK.