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Studentenwohnheim 05.07.2022, 14:04 Uhr

Systemtechnik: Klicken statt schrauben

Das Vorhaben war ehrgeizig: Doch Dank vorgefertigter Systemtechnik und einfach zu installierenden Komponenten konnte der Zeitplan für die Fertigstellung der Sanitärräume des neuen Augsburger Studentenwohnheims eingehalten werden.

In zentraler Lage ist in Augsburg ein neues Studentenwohnheim entstanden. Foto: Behrbohm Augsburg

In zentraler Lage ist in Augsburg ein neues Studentenwohnheim entstanden.

Foto: Behrbohm Augsburg

Wie in den meisten deutschen Universitätsstädten ist innerstädtischer Wohnraum auch in Augsburg nicht nur äußerst knapp, sondern auch recht teuer. Davon betroffen sind auch rund 27.000 Studierende, die an der Universität und den beiden Hochschulen der Fuggerstadt eingeschrieben sind. Wer nicht von weit draußen oder von seinem Heimatort pendeln möchte, hat zumeist nur zwei Alternativen: Wohngemeinschaft oder Studentenwohnheim. Umso erfreulicher ist es, dass die Augsburger GEBA Haus- und Wohnungsbau GmbH unlängst ein sechsstöckiges Studentenwohnheim mit 192 Einzel-Apartments und 49 Tiefgaragenplätzen fertiggestellt hat. Zentral an der Firnhaberstraße im beliebten Dreieck zwischen Uni, den Hochschulen und dem Hauptbahnhof gelegen, soll das Wohnheim den Studierenden ein hohes Maß an Lern- und Lebensqualität bieten. Die in verschiedenen Größen und mit barrierefreiem Zugang konzipierten Zimmer zeichnen sich durch einen hohen Ausstattungskomfort aus: voll möbliert inklusive Einbauküche, Balkon oder Terrasse, Fußbodenheizung, bodentiefe Fenster, modernes Bad mit schwellenloser Dusche, Breitbandkabelanschluss, Aufzugsanbindung in allen Ebenen und vieles mehr. Hinzu kommen unter anderem Services von WeWash, kommunikative Gemeinschaftsräume mit TV sowie zwei Dachterrassen zum „Chillen“ und zahlreiche Fahrradabstellplätze im Haus.

Hohe Anforderungen an die Baupartner

Da das schwerpunktmäßig auf den gehobenen Geschosswohnungsbau spezialisierte Unternehmen generell Wert auf eine individuelle Architektur, den Einsatz hochwertiger Materialien sowie qualitativ hohe Standards in der Ausführung legt, stellt die GEBA auch hohe Anforderungen an Fachbetriebe aus dem Handwerk sowie deren Lieferanten. Im SHK-Bereich setzt das Unternehmen auf die Expertise des ebenfalls in Augsburg ansässigen Fachbetriebs Erich Schulz Haustechnik. In dessen großer Werkstatt können beispielsweise größere Installationsregister komplett mit Heizung, Sanitär und Lüftung vorgefertigt und verrohrt werden zur anschließenden Auslieferung an die Baustelle. Die Vorfertigung trägt maßgeblich dazu bei, dass enge Zeitpläne eingehalten werden können – so auch beim Neubau des Studentenwohnheims. Da der Fachbetrieb in der Sanitärtechnik seit rund 20 Jahren konstruktiv mit der Mepa – Pauli und Menden GmbH und ihrem Gebietsleiter Christian Meier zusammenarbeitet, gab es an dieser Schnittstelle keinen Grund für einen Lieferantenwechsel. Bei der Vorwandinstallation Trockenbau fiel daher die Wahl auf das „nextVIT“-System.

Einfache Montage

Es handelt sich hierbei um ein System mit wertvollen Detailverbesserungen für schnelles und einfaches Arbeiten durch Montagetechniken, die eine deutliche Reduzierung des Werkzeugeinsatzes mit Hilfe von EasyConnect-Lösungen wie zum Beispiel „Klicken statt schrauben“ ermöglichen. Neben durchdachten Montageelementen für WC, Waschtisch und Urinal umfasst die Serie auch ein optimiertes Schienen- und Ausbausystem mit C-Schiene aus eigener Fertigung, neuen Verbindern und viel Zubehör mit Komponenten, die überwiegend mit Hilfe von Schnellmontageclips sicher befestigt in die C-Schiene geklickt werden können. Vor Beginn der Rohbauarbeiten wurde Erich Schulz mit seinem Team von Mepa-Produktmanager Joachim Hildebrand im Hinblick auf die speziellen Anwendungstechniken des Systems umfassend geschult. „Weil die Einweisung in unserem Augsburger Betrieb stattfand, sparten wir sehr viel Zeit“, betont der Firmenchef.

Zwei in Einem: Unten zu sehen ist das WC-Element mit UP-Spülkasten; oben, die in der Werkstatt vorgefertigte Wohnungsübergabestation.

Foto: MEPA

Da das Studentenwohnheim schnell bezugsfertig sein musste, ergaben sich für viele Gewerke sehr enge Terminpläne, die schnelle Bauabläufe erforderten. Aufgrund der speziellen bauseitigen Rahmenbedingungen entschied man sich bei der sanitären Vorwandinstallation für die Schienenmontage mit dem „nextVIT“ Schienen- und Ausbausystem. Zeiteffizient konnten die Register durch die Werkstattvorfertigung komplett verrohrt in das Bauwerk eingebracht werden. Wegen der Trinkwassererwärmung wurden zudem Kaltwasserschacht und Steigleitungen in einen separaten Schacht gelegt.

Aufeinander abgestimmte Systemtechnik

Ein wichtiger Bestandteil des Vorwandsystems ist der vormontierte UP-Spülkasten „A31“. In Augsburg wurde er inklusive wassersparender Zwei-Mengen-Spültechnik mit den Betätigungsplatten „MEPAorbit“ in Ausführung Kunststoff weiß eingesetzt.

In dem Studentenwohnheim wurden auch spülrandlose WCs eingebaut. Unter diesem Aspekt sehr nützlich ist die serienmäßige Ausstattung des Spülkastens mit einer am Ablaufventil integrierten Spülstromdrossel zur stufenlosen Anpassung des Spülstroms von 2,2 l/s bis 1,8 l/s, mit der einem Überspritzen des Wassers aus der Keramik entgegen gewirkt werden kann. Die Einstellung erfolgt per einfachem Dreh an einem Stellring.

Durch leichtes Austauschen der Revisionsschutzplatte per Plug & Play kann der Spülkasten zudem jederzeit aufgerüstet werden, beispielsweise mit einer automatischen Hygienespülung zur Vermeidung von Stagnationswasser infolge von längerem Leerstand. Da bei der Sanitärinstallation im Studentenheim die Warmwasserleitungen bis zum Waschtisch als letzte Entnahmestelle durchgeschleift wurden, kann bei Bedarf zudem eine elektronische Waschtischarmatur mit aktivierbarer automatischer Hygienespülung eingesetzt werden.

Waschtischelement mit werkzeugloser Höhenanpassung der Traverse für den Wasser- und ‧Abwasseranschluss.

Foto: MEPA

Barrierefrei ebenfalls im Fokus

Ein ebenfalls sehr wichtiger Aspekt, der in der Planung einen großen Stellenwert besaß: Die größeren Zimmer des Studentenwohnheims sollen bei Bedarf eine barrierefreie Nutzung ermöglichen. Zur Vermeidung aufwendiger Umbauten wurden sie daher bereits von vorneherein „unsichtbar“ mit entsprechenden Speziallösungen aus dem „nextVIT“-Programm barrierefrei vorbereitet. Zum Einsatz kamen Montageelemente mit Unterputzsiphon für Rollstuhl unterfahrbare Waschtische sowie Vorwandelemente für eine barrierefreie WC-Nutzung mit erhöhter Sitzhöhe, die zudem mit werkseitig vormontierten Haltern zur Befestigung von Stützklappgriffen ausgestattet ist. Falls erforderlich bietet Mepa zudem zur Spülauslösung vom Stützklappgriff in Kombination mit einem integrierten UP-Spülkasten elektronische WC-Spülautomatiken an, die wahlweise mit Infrarottechnik und E-Taster verfügbar sind. Die barrierefreien WC-Steuerungen sind zudem bereits werkseitig mit einer integrierten Hygienespülung ausgestattet.

 

 

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Von Mepa/ Marc Daniel Schmelzer