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BVES-Statuskonferenz 25.02.2025, 14:51 Uhr

Ladeinfrastruktur: Flexibilität und Intelligenz durch Energiespeicher

Nur durch den breiten Einsatz von Energiespeichern kann es gelingen, deutsche Haushalte dauerhaft mit grünem Strom zu versorgen. Und auch für eine Mobilitätswende kommt Energiespeichern eine zunehmend prominente Rolle zu. Einblicke gewährte die BVES-Statuskonferenz in Berlin.

Dieses Mal stand das Thema Mobilität im Fokus der BVES-Statuskonferenz. Foto: BVES

Dieses Mal stand das Thema Mobilität im Fokus der BVES-Statuskonferenz.

Foto: BVES

Über 200 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft waren am 20. Februar zur BVES-Statuskonferenz mit dem Motto „Flex-Hub Mobilitätswende“ gekommen. Diskutiert wurde über die technischen Voraussetzungen, regulatorischen Anforderungen und notwendigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur.

Ladeinfrastruktur mit Pufferspeicher

Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch – und ihr Erfolg hängt entscheidend von einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur ab, so der BVES. Schnellladen sei essenziell für Verbraucher, aber große Netzanschlüsse für Ladehubs brauchen mehrere Jahre oder sind gar nicht mehr verfügbar. Energiespeicher bieten hier die Lösung. Mit ihnen lassen sich hohe Ladeleistungen auch mit kleinem Netzanschluss realisieren. Die Branche hat dies bereits erkannt: Ladesäulen werden heute schon mit Speichern kombiniert, um eine schnelle Ladung oder das gleichzeitige Laden mehrerer Fahrzeuge an einem leistungsbegrenzten Netzanschluss zu ermöglichen. „Ladeinfrastruktur mit Pufferspeicher ist keine Zukunftsmusik – es ist die Realität der Mobilitätswende. Sie kann schnell und flexibel errichtet werden und eine hohe Ladeleistung bieten – unabhängig vom Netzanschluss“, betonte Thomas Speidel, Präsident des BVES und Geschäftsführer von ADS-TEC Energy.

Integration ins Energiesystem

Ein großes, allerdings noch weitgehend unentdecktes Potenzial, stecke auch in der Flexibilität der E-Mobilität selbst: Die zunehmende Nutzung von Speichern ermögliche es, Ladeinfrastruktur intelligent ins Energiesystem zu integrieren. Dies eröffne neue Geschäftsmodelle für Betreiber von Ladeinfrastruktur, fördere die Sektorenkopplung und ermögliche eine effizientere Nutzung erneuerbarer Energien, so der Tenor auf der Veranstaltung.

Hoher Bedarf nur durch Speicher zu decken

Verschiedene Unternehmen präsentierten auf der Statuskonferenz ihre Lösungen und Best Practices für die Mobilitätswende – für Haushalt und Gebäude, Industrie und öffentliche Infrastruktur. Besonders im Fokus stand dieses Mal die Logistikbranche sowie die Herausforderungen im Schwerlastverkehr. „Die Elektrifizierung der Mobilität bedeutet, dass in kürzester Zeit viele Akteure ans Netz gehen, besonders im Schwerlastverkehr. Damit jeder Akteur genug Leistung bekommt, wird es ergänzend zu den Netzanschlüssen auch Speicher brauchen, weil der Netzausbau nicht alle Bedarfe rechtzeitig bedienen kann“, so Johannes Pallasch, Leiter Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur.

Die Präsentation der Rechtsanwaltskanzlei Osborne Clarke erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen für Ladepunkte. Klar sei: Für eine erfolgreiche Mobilitätswende reicht technische Innovation allein nicht aus – die richtigen Rahmenbedingungen müssen gesetzt werden. Einige Bundesländer gehen hier bereits voran und stellen eigene Förderlinien und Strategien für den Einsatz von Speichern vor.

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Von BVES / Marc Daniel Schmelzer