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Armaturenhersteller aus Olpe 08.04.2025, 16:06 Uhr

Schell verkauft an Beteiligungsgesellschaft

Neue Besitzstrukturen bei der Schell GmbH & Co. KG. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen veräußern die bisherigen Gesellschafter das Familienunternehmen an die Münchener Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners GmbH.

Foto: Schell GmbH & Co. KG

Foto: Schell GmbH & Co. KG

„Paragon wird neuer Wachstumspartner der Schell GmbH & Co. KG“, so der Titel einer Pressemitteilung, die die Redaktion der HLH am Nachmittag des 8. April erreichte. Damit endet nach 93 Jahren eine Ära – denn so lange befand sich das Unternehmen aus dem Sauerland in Familienbesitz. Die aktuellen Gesellschafter Andrea und Joachim Schell hätten sich zu dem Schritt entschlossen, „damit die Unternehmensnachfolge gesichert ist und Schell auf Wachstumskurs bleibt“. Weiter werden die Gesellschafter in der Mitteilung zitiert: „Mit der Übergabe unseres Unternehmens an die Paragon Beteiligungsgesellschaft stellen wir sicher, dass unser Unternehmen langfristig stabil bleibt und auch in Zukunft erfolgreich weitergeführt wird. Die neuen Eigentümer werden die bisherige Wachstumsstrategie aktiv fortsetzen.“

Breites Portfolio an Beteiligungen

Nach eigenen Angaben beteilige sich Paragon Partners vor allem an „etablierten mittelständischen Unternehmen mit nachhaltigem Geschäftsmodell und signifikantem Entwicklungspotenzial.“ Jedes erworbene Unternehmen werde unabhängig durch die Geschäftsführung geführt und selbstständig finanziert, heißt es auf der Webseite der Münchener. Demnach zählten seit der Gründung im Jahr 2004 mehr als 40 Unternehmen zum Portfolio. Aktuell werden auf der firmeneigenen Webpräsenz 38 Beteiligungen aus unterschiedlichsten Bereichen (unter anderen Medizintechnik, Bäckereimaschinen, Stranggusstechnologie, Software, Saunatechnik, Lebensmittel, Einfamilienhausbau) genannt. Den Umsatz im Portfolio gibt Paragon Partners mit 1,7 Milliarden Euro, das verwaltete Eigenkapital mit 2,4 Milliarden Euro an.

„Keine bedeutenden Veränderungen für Mitarbeiter, Kunden und Partner“

Zum Erwerb von Schell äußern sich Dr. Edin Hadzic und Christian Bettinger, Partner bei Paragon, wie folgt: „Schell steht für exzellente Qualität, ist Weltmarktführer bei Eck- und Kombi-Eckventilen und ein Innovationstreiber im Bereich der Trinkwasserhygiene. Wir sehen in Schell ein Unternehmen mit großem Potenzial und freuen uns darauf, gemeinsam mit der bestehenden Geschäftsführung, die Erfolgsgeschichte von Schell fortzuschreiben und die Schell GmbH & Co. KG nachhaltig zu stärken. Dabei ist uns die Fortführung des operativen Geschäfts ohne bedeutende Veränderungen für Mitarbeiter, Kunden und Partner sehr wichtig.“

Weltweit beschäftigt die Schell-Gruppe derzeit 450 Mitarbeitende, unter anderem in Tochtergesellschaften in Belgien, Österreich, den Niederlanden, Ungarn, Polen, Indien und Singapur. Die Exportquote liegt nach eigenen Angaben jenseits von 50 Prozent. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen und soll voraussichtlich im Mai 2025 vollzogen werden.

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Von Schell / Marc Daniel Schmelzer