SHK-Handwerk: Wo ist der Schulungsbedarf am höchsten?
Immer weniger Fachkräfte müssen immer komplexere Aufgaben lösen: Die Anforderungen an SHK-Handwerker sind in den vergangen Jahren deutlich gestiegen. Wo der Schulungsbedarf am größten ist, zeigt jetzt eine europaweite Studie.
Auf deutschen Baustellen fehlt es im Bereich Sanitär, Heizung und Klima (SHK) an Fachkräften – und das seit Jahren. Die ambitionierten Ziele zur Erreichung der Klima- und Wärmewende haben die Notlage weiter forciert. Zahlreiche Hersteller haben darauf reagiert und bieten viele Produkte mittlerweile als leicht installierbare Plug-and-play-Lösungen an. Doch auch diese müssen verbaut und in Betrieb genommen werden. Wie eine Untersuchung der USP Marketing Consultancy-Gruppe in sechs europäischen SHK-Märkten (einschließlich Deutschlands) zeigt, macht die Demografie der Branche überall einen Strich durch die Fachkräfte-Rekrutierungsrechnung. Solange es den SHK-Firmen an qualifizierten Fachkräften fehlt, behelfen sich diese mit unqualifiziertem Personal – und sind daher bestrebter denn je, in die Fort- und Weiterbildung ihres Mitarbeiterstamms zu investieren. Kurz: der Bedarf für Schulungen und Fortbildungen ist höher denn je. Doch zu welchen Themen werden Schulungen überhaupt am dringendsten benötigt?
Breiter Informationsbedarf: Viele Themen gleichauf
Die neueste SHK-Befragung unter rund 700 SHK-Installationsbetrieben in Europa durch USP Marketing Consultancy, einer europaweit aktiven Schwesterfirma des Düsseldorfer Baumarktforschungsspezialisten BauInfoConsult, widmet sich eingehend dem aktuellen Schulungsbedarf des Heizungs- und Sanitärhandwerks. Auf europäischer Ebene ist das begehrteste Thema für Schulungen die Vermittlung von technischem Know-how zur Installation von Produkten. Etwa 38 Prozent der europäischen SHK-Installationsprofis nannten dies als wichtigstes Schulungsthema. An zweiter, dritter und vierter Stelle finden sich Schulungen zu neuen Gesetzen und Vorschriften, neuen Technologien und zu deren Inbetriebnahme, die von 36 Prozent aller Installateure genannt werden. Weitere Schulungsthemen, die auf europäischer Ebene gut abschneiden, sind Mängelbehebung und Wartung (34 Prozent).
Länderspezifische Bedarfe
Es gibt jedoch erhebliche Länderunterschiede. In Großbritannien beispielsweise gaben 56 Prozent der SHK-Installateure an, dass die Installation von Produkten das Thema sei, das sich am besten für eine Schulung eignet. In Frankreich wurde dagegen am allerhäufigsten Mängelbehebung genannt (58 Prozent) und in den Niederlanden Schulungen zur Wartung (36 Prozent). In Deutschland schließlich sind technische Produktschulungen mit 35 Prozent das meistgenannte Thema – und damit vor allem eine Steilvorlage für die Hersteller der Produkte als Schulungsanbieter Nummer eins zu diesem Themenbereich.
Lieber in Präsenz als online
Interessant: Für die meisten der Top-5-Themen, die sich am besten für die Schulung eignen, werden Präsenzschulungen bevorzugt. Praktisch nur in UK und Polen bevorzugen SHK-Installateure Online-Schulungen – aber zu den Themen neue Vorschriften und Gesetze.
Die Informationen zu den europäischen Trends in der SHK-Installationsbranche basieren auf den quartalsweisen Befragungen im europäischen SHK-Handwerk, die von der USP Marketing Consultancy-Gruppe viermal im Jahr veröffentlicht werden. Für diese internationalen Untersuchungen werden jährlich rund 2 800 Installateure aus dem SHK-Bereich aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen befragt. In jeder Ausgabe steht ein anderer aktueller Trend im Fokus.
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