Vordenker und Vorbild: Willi Pauli verstorben
Willi Pauli ist tot. Der Mitbegründer und langjährige Geschäftsführer und Gesellschafter des Rheinbreitbacher Unternehmens Mepa – Pauli und Menden ist am 25. November verstorben.
Die Sanitärbranche hat eine hochgeschätzte Unternehmerpersönlichkeit verloren. Wie die Mepa – Pauli und Menden GmbH am Mittwoch Abend bekannt gab, ist Willi Pauli am vergangenen Samstag verstorben. Er wurde 90 Jahre alt. Die Firmen-Belegschaft habe einen väterlichen ehemaligen Chef, die Familie ein großes Vorbild mit großem Herz für Bescheidenheit und Gerechtigkeit, würdigte das Unternehmen in seiner Mitteilung den Menschen und Unternehmer Willi Pauli.
Vom Handwerksbetrieb zum Industrieunternehmen
Dass man als Handwerksmeister „von der Pike auf gelernt“ zu einem erfolgreichen Unternehmer in der mittelständischen Industrie aufsteigen kann, hat Willi Pauli eindrucksvoll bewiesen. 1963 gründete er im rheinland-pfälzischen Rheinbreitbach zusammen mit Leo Menden einen Handwerksbetrieb für Heizungs- und Sanitärtechnik. Durch die Erfindung des ersten höhenverstellbaren Wannenfußes, der die Montage von Badewannen revolutionierte, legten die beiden ehrgeizigen Firmengründer 1970 den Grundstein zum Ausbau ihres Installationsbetriebes zum Fertigungsunternehmen. Weitere Innovationen folgten: Neben der Wanneneinbautechnik wurden neue Marktsegmente wie die Wannenabdichtung, die Vorwandinstallation mit vormontierten UP-Spülkästen sowie elektronische Spülsysteme für WC, Waschtisch und Urinale erschlossen.
Auch als erfolgreicher industrieller Unternehmer sei Willi Pauli ein begeisterter Handwerker und visionär denkender Tüftler geblieben, der auch gute Lösungen bis ins letzte Detail ständig hinterfragte. Getrieben von dem Leitmotiv, die Installationsbedingungen für die Sanitärprofis vor Ort auf der Baustelle immer weiter zu verbessern, beschäftigte sich Willi Pauli kontinuierlich mit neuen Montagetechniken, so das Unternehmen in seiner Mitteilung.
Tradition und Kontinuität
Ende der 1990er Jahre übernahm Reiner Pauli, der Sohn des Firmenmitbegründers, im operativen Geschäft den Part seines Vaters und steuerte fortan die Geschicke des Unternehmens zusammen mit Reinhard Menden. Nachdem dieser im Jahr 2022 aus dem Unternehmen ausschied, sorgt Reiner Pauli als Geschäftsführer und alleiniger Mepa Familiengesellschafter dafür, dass die Mepa Familientradition auch nach der mehrheitlichen Teilübernahme durch die Rehau Group fortgeführt wird. Unterstützt wird er dabei von Christian Kuncz als weiterem Geschäftsführer. Bis heute ist das Unternehmen dem Produktionsstandort Deutschland verbunden, ein Großteil der Produkte wird nach wie vor am Firmensitz in Rheinbreitbach sowie im Zweigwerk Pegau bei Leipzig hergestellt.