Autarke Achse für mehr Effizienz bei Linearachsen
Bosch Rexroth stellt in Hannover erstmals die Systemlösung Cytro-Motion vor. Mit dem Aktuator lassen sich hydraulische Komponenten rein elektrisch ansteuern.
Bosch Rexroth erweitert sein Portfolio an standardisierten autarken Achsen um die Systemlösung Cytro-Motion. Wie das Unternehmen mitteilt, lassen sich mithilfe des neuen Kompaktaktuators Linearbewegungen mit Kräften bis 110 kN in unterschiedlichsten Maschinen und Anlagen kompakter, effizienter und nachhaltiger verwirklichen. Diese Vorteile erstrecken sich über den kompletten Lebenszyklus, heißt es. Rein elektrisch angesteuert vereinfache Cytro-Motion auch das Engineering und die Inbetriebnahme. Für CO2-Einsparnis bei minimalen Betriebskosten sorgen laut Bosch Rexroth der effiziente Power-On-Demand-Antrieb und das wartungsarme, hermetisch geschlossene Design.
Linearbewegungen mit hohen Kräften und µ-genauer Positionierung sind in vielen Maschinen und Anlagen zu finden, führt das Unternehmen aus. Für die technische Umsetzung ist eine kompakte, einfache und kostengünstige Lösung gefordert. Darüber hinaus steigt der Bedarf nach mehr Energieeffizienz und Prozesssicherheit. Autarke Achsen erfüllen diese Anforderungen umfassend, indem sie die Kraftdichte und Robustheit der Hydraulik in einer kompakten, energieeffizienten und wartungsarmen Systemlösung bündeln. Die neue autarke Achse Cytro-Motion realisiert die damit verbundenen Nutzenpotenziale in der Leistungsklasse bis 6,2 kW.
Hermetisch abgeschlossener Hydraulikteil
Cytro-Motion verdichtet den Angaben zufolge die Standardkomponenten Elektromotor, Hydraulikpumpe und -zylinder mit wichtigen Steuerungsfunktionen und Absperreinrichtungen zu einer kompakten, integrierten Lösung mit hermetisch abgeschlossenem Hydraulikteil und rein elektrischer Ansteuerung. Zu den optionalen Bestandteilen zählen ein digitales Wegmesssystem mit industrieüblicher SSI-Schnittstelle, eine Schaltungsvariante mit zuschaltbarem, kraftreduziertem Eilgang sowie eine Druckabsicherung zur justierbaren Begrenzung von Maximalkräften
Neue konstruktive Perspektive
Dieser Designansatz eröffnet laut Bosch Rexroth dem Maschinen- und Anlagenbau neue konstruktive und funktionelle Perspektiven, weil er im Vergleich zu konventionellen Linearachsen im gleichen Bauraum einen deutlich längeren Hub ermöglicht. Über den gesamten Lebenszyklus werden eine Reihe von Vorteilen erzielt: Die elektrische Ansteuerung sei vergleichbar mit der einer elektromechanischen Achse und wird über einen marktüblichen Frequenzumrichter von Bosch Rexroth oder auch von einem Drittanbieter realisiert. Engineering und Inbetriebnahme benötigen kein Hydraulik-Know-how und erfolgen innerhalb der gewohnten Steuerungsarchitektur des Kunden. Ein Online-Konfigurator hilft, in wenigen Minuten die optimale Antriebslösung für die jeweilige Anwendung zu finden. Die Installation erfolgt ebenfalls ohne Verrohrung, Schläuche oder Filter, heißt es weiter.
Im laufenden Betrieb steigere Cytro-Motion in Verbindung mit moderner Steuerungstechnik neben der Prozessqualität auch die Energieeffizienz. Während sich Linearbewegungen und Kräfte exakt und einfach elektronisch regeln lassen, senke die autarke Achse den Stromverbrauch und die anteiligen CO2-Emissionen im Vergleich mit konventioneller Hydraulik um bis zu 80 %. Dabei verbrauche der drehzahlvariable Power-on-Demand-Antrieb nur dann Strom, wenn Leistung tatsächlich benötigt werde. Im nahezu verbrauchlosen Krafthaltebetrieb stützen integrierte Sperrventile die anliegenden Lasten ab.
Breites Anwendungsspektrum
Cytro-Motion ist für ein breites Anwendungsspektrum qualifiziert. Es erstreckt sich von der Kraftwerkstechnik und Metallverarbeitung über Press- und Fügeanwendungen mit Krafthaltbetrieb bis hin zu Ringwalzwerken der Stahlindustrie mit hohen Verformungs-, Prozess- und Haltekräften. Darüber hinaus eignet sich das gekapselte Hydrauliksystem auch für die Bereiche Testing und Qualitätssicherung sowie für den Einsatz in der Prozess- und Lebensmittelindustrie.
Im Sinne größtmöglicher Verfügbarkeit unterstützt Cytro-Motion laut Bosch Rexroth auch ein ergänzendes Condition Monitoring. Um Prozesskräfte einfach zu ermitteln und innere Systemparameter zu überwachen, sind offene Schnittstellen und eine Drucksensorik integriert. Damit lassen sich auch Abweichungen bei potenziell kritischen Prozessparametern frühzeitig erkennen und ungeplante Ausfälle verhindern.
Zudem erlaube das hermetisch abgeschlossene System einen wartungsarmen Betrieb. Während elektromechanische Achsen gegebenenfalls eine externe oder zyklische Schmierung benötigen, arbeite das System über eine deutlich längere Dauer mit derselben werksseitigen Ölfüllung. Auch bei einem eventuellen Sensortausch bleibe das Gehäuse dicht verschlossen.
Vorbildlich leise agiere die autarke Achse ebenfalls: Die geräuscharme Innenzahnradpumpe begrenze die Schallemissionen je nach Anwendung und Installation auf einen Wert in der Größenordnung von bis zu 70 dB(A). Dieser Wert entspreche in etwa dem Geräusch-Niveau eines Staubsaugers. Die servohydraulischen Achsen stellen eine Ergänzung des Gesamtportfolios von Bosch Rexroth dar, das auch hydraulische sowie elektromechanische Lösungen beinhaltet. (us)
Bosch Rexroth AG, Halle 6, Stand C26