Awards im Rahmen der Hannover-Messe
Die Nominierten für den Hermes-Award, der auf der Eröffnungsfeier der Messe verliehen wird, stehen fest. Im Rahmen der Women-Power wird der Engineer Powerwoman Award verliehen.
Mit dem Hermes-Award zeichnet die Deutsche Messe AG alljährlich ein Unternehmen aus, dessen Produkt beziehungsweise Lösung einen besonders hohen technologischen Innovationsgrad aufweist. Dabei werden, wie die Deutsche Messe mitteilt, ausschließlich bereits industriell erprobte Technologielösungen berücksichtigt. Prof. Reimund Neugebauer, Juryvorsitzender und Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sagt: „Auch in diesem Jahr war die exzellente Qualität der Einreichungen sehr beeindruckend. Mit einem sensorgestützten Ausgleichsmodul für Roboter, einem modularen Industrieroboterbaukasten und einer Multi-User Plattform für das Gebäudemanagement demonstrierten die Nominierten eindrucksvoll ihre Innovationskraft und stehen in unterschiedlichem Maß für Effizienz, Nachhaltigkeit und Flexibilität. Gemeinsam ist allen drei Lösungen, dass sie das Potenzial haben auf ihrem jeweiligen Gebiet eine hohe Dynamik zu entfalten und ihren Anwendungsbereich nachhaltig zu verändern. Allen drei Nominierten wünsche ich auch im Namen der Jury viel Erfolg.“
ACS Climatics, Groningen, Niederlande:
Bei dem nominierten Projekt Climatics handelt es sich um eine Multi-User Plattform für das Gebäudemanagement. Genutzt werden Digital-Twin-Technologien mit Machine Learning Algorithmen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern. Dazu werden die Messdaten von Heizung, Lüftung und Klimaanlage in einem Gerät mit hoher zeitlicher Auflösung erfasst. Da es sich um ein lernendes System handelt, werden die Sensordaten einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Mit diesem System sind Energieeinsparungen von durchschnittlich 25 Prozent durch das optimierte Zusammenspiel der klimabestimmenden Größen möglich.
Beckhoff, Verl:
Nominiert wurde das Projekt ATRO: Automation Technology for Robotics. Dabei handelt es sich um einen modularen Industrieroboter-Baukasten, mit dem individuell und flexibel optimale Roboterstrukturen für unterschiedliche Applikationen zusammengestellt werden können. Standardisierte Motormodule mit integrierter Antriebsfunktionalität, zusammen mit Linkmodulen in unterschiedlichen Ausführungen und Längen, ermöglichen vielfältige Kombinationen der Mechanik. Durch die vollständige Integration der Steuerung in die ganzheitliche Steuerungsplattform TwinCAT steht direkt ein breites Spektrum bewährter Automatisierungsfunktionen zur Verfügung.
Bosch Rexroth, Lohr am Main:
Bei dem nominierten Projekt Smart Flex Effector handelt es sich um ein sensorgestütztes Ausgleichsmodul (Endeffektor) für Roboter mit unabhängiger, präziser Kinematik in sechs Freiheitsgraden. Es kann bei Handlings- oder Fügeprozessen mit engen Toleranzen in der Automatisierungstechnik oder Robotik mit Lasten bis 6 kg eingesetzt werden. Die Position von Werkstücken oder Handling-Objekten kann von Robotern mit Smart Flex Effector ertastet werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, da es als Zusatzgerät für unterschiedliche Roboter auch für die Mensch-Roboter-Kollaboration geeignet ist.
Engineer Powerwoman Award
In diesem Jahr wird der renommierte Karrierepreis Engineer Powerwoman Award bereits zum elften Mal verliehen. Drei Frauen haben es ins Finale geschafft. Eine von ihnen wird am Freitag, dem 21. April 2023, im Rahmen der Eröffnung des Karrierekongresses Women-Power als Engineer Powerwoman 2023 ausgezeichnet. Die Initiative soll Unternehmen dazu anregen, die Leistung und das besondere Engagement ihrer Mitarbeiterinnen in MINT-Berufen noch stärker zu honorieren und zu fördern.
Die drei Nominierten für den Engineer Powerwoman Award (Nennung in alphabetischer Reihenfolge) sind:
Dr. Cristina Alonso Alija ist Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt der Bayer AG. Sie studierte Chemie und Ingenieurwesen in Barcelona, Spanien, wo sie auch ihren Doktor in organischer Chemie machte, bevor ihre internationale Karriere sie in die Niederlande, nach Argentinien, Mexiko, in die USA und schließlich nach Deutschland führte. Alonso Alija ist eine leidenschaftliche Naturwissenschaftlerin und ein Vorbild für alle Frauen in MINT-Berufen. Neben anderen Auszeichnungen ist sie Trägerin der Otto-Bayer-Medaille für die Erforschung löslicher Guanylatzyklase-Stimulatoren, die zur Einführung des innovativen Medikaments Adempas (Riociguat) führte. Sie ist außerdem Mitverfasserin von 19 wissenschaftlichen Veröffentlichungen (einschließlich einer Nature-Publikation) in internationalen Fachzeitschriften und Miterfinderin bei 38 Patentanmeldungen. Als Sponsorin verschiedener Unternehmensinitiativen engagiert sie sich für die Chancengleichheit von Frauen und Männern, von Kolleg*innen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und von Menschen mit und ohne Behinderungen.
Dr. Christina Franke ist seit Juni 2022 als Entwicklungsleiterin in der Business Unit Assembly Technology bei Bosch Rexroth in Stuttgart tätig. Nach ihrem Studium der Konstruktions- und Fertigungstechnik an der Universität des Saarlandes und einem Auslandsjahr in Schweden arbeitete sie ab 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Fertigungstechnik. Im Dezember 2003 stellte Franke ihre Dissertation im Themenfeld „Prozesskettenplanung in der Digitalen Fabrik“ an der Universität des Saarlandes fertig. Im Juni 2004 startete sie ihre berufliche Laufbahn in der Bosch-Gruppe als Trainee und übernahm schnell Führungsaufgaben in der Fertigung und dem Qualitätsmanagement. Von 2011 bis 2015 baute sie die Fertigung im Powertrain-Werk in Wuxi, China, mit auf. Dem folgte ein Einsatz als Referentin der Bosch-Geschäftsführung. In 2017 übernahm sie im Zentralbereich Einkauf der Bosch-Gruppe die Leitung des technischen Projekteinkaufs Commercial and Offroad Vehicles für Powertrain Solutions. Ab Mitte 2019 war sie im Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung für den Bereich Engineering zuständig und leitete dort unter anderem die Innovationsarbeit in den Bereichen Industrie 4.0 und Elektromobilität.
Zen-Zen Yen ist eine aufstrebende Führungspersönlichkeit in der Pharmabranche. Sie hat einen Masterabschluss in Biotechnologie von der TU Braunschweig und begann ihre Karriere bei der Bayer AG im Jahr 2015 im Rahmen des International Future Leadership Program. Innerhalb der International Society for Pharmaceutical Engineering (ISPE) war Zen-Zen Yen maßgeblich am Aufbau einer „Emerging Leader“-Gruppe für Berufseinsteiger*innen in der DACH-Region in 2016 sowie an der Entwicklung des globalen Women-in-Pharma(WIP)-Programms und der regionalen „Women in Pharma“-Gruppe in 2018 beteiligt, um Mentorenschaft und Karriereentwicklung unter weiblichen Fachkräften in diesem Bereich zu fördern. Seit 2016 organisierte sie mehrere sehr erfolgreiche Networking-Veranstaltungen, Hackathons und Mentoring-Programme in Europa und Nordamerika. Damit bot sie Frauen ein Forum zum Austausch von Ideen und Strategien für den Aufbau ihrer Karriere in der Pharmaindustrie. Als erste Frau wurde Zen-Zen Yen in 2019 Teil des Beirats der ISPE D/A/CH, dessen Vizevorstand sie heute ist. Darüber hinaus ist sie internationale Vorsitzende der ISPE Emerging Leaders.
Die Sponsoren sind: Continental, Volkswagen, Zeiss, Rossmann, Altair, Bayer, Bundeswehr, Emerson, Finanzinformatik, Mercedes Benz, BTC, Phoenix Contact und Salzgitter.
Women-Power-Jury nominiert erstmals drei Frauen für den Young Engineering Award
Drei junge engagierte Frauen haben es den Angaben zufolge ins Finale geschafft. Eine von ihnen wird am Freitag, dem 21 April 2023, im Rahmen des Karrierekongresses Women-Power mit dem Young Engineering Award 2023 ausgezeichnet. Die Initiative soll Frauen dazu motivieren, verstärkt Berufe im Mintbereich zu ergreifen.
Die drei Nominierten für den Young Engineering Award (Nennung in alphabetischer Reihenfolge) sind:
Lisa Ihde, Hasso Plattner Institut Potsdam, ist Webdesignerin, Gamedesignerin, Design Thinking Coach und Buchautorin. Als Co-Autorin war sie maßgeblich an dem Buch “ Gamedesign für Dummies Junior” beteiligt. Die Spielebranche ist –wie die allgemeine IT-Branche – stark männerdominiert. Umso wichtiger ist es, dass Frauen sich dort vermehrt engagieren, um das Frauenbild in digitalen Spielen zu verändern. Mit ihrem Engagement ist sie ein Vorbild für alle jungen Frauen, die sich für einen Beruf im IT-Bereich oder Gamedesign entscheiden und für diese Karriereentscheidungen starke Role Models brauchen.
Dr. rer. nat. Soraya Laghmari El Moussati arbeitet als Leadengineer Umwelttechnik bei der Bayer AG. Nach ihrem Chemiestudium an der Universität Duisburg-Essen hat sie dort auch promoviert und im Anschluss ihren ersten Job angetreten. Laghmari El Moussati ist leidenschaftliche Chemikerin und engagiert sich sowohl bei der Bayer Business Resource Group Merge als auch ehrenamtliche Mentorin bei Rock your Life e.V.
Carolin Neumann hat Informatik an der TU Berlin studiert und ist Associate Application Consultant bei IBM. Dort entwickelt sie die internen IBM Cloud Services sowie Tools zur Verwaltung unterschiedlicher Projektsoftware. Neumann unterstützt als Vorbild IBM Events für Schülerinnen und Studentinnen. Darüber ist sie Gründerin von BYTE Challenge, einer Non-Profit-Platform für Schüler und Lehrer, die digital und kostenfrei ist.