Neue Antriebstechnik für Studenten-Rennwagen
Studenten-Team der Hochschule Darmstadt startet mit Elektro-Rennwagen „F23“ in die neue Saison. Die Halbleiterkrise hatte den Start im Vorjahr noch verhindert.
Das Formula Student-Team (FaSTDa) der Hochschule Darmstadt (h_da) startet mit seinem neuen Elektrorennwagen „F23“ in die studentische Rennsaison. Wei die Hochschule mitteilt, hat die Antriebs-Zeitenwende auch die Formula Student inzwischen erfasst: Immer mehr Rennen weltweit laufen elektrisch. Die Verbrenner-Ära konnte das h_da-Team den Angaben zufolge im vergangenen Jahr erfolgreich abschließen: Mit ihrem letzten Verbrenner-Renner landeten die Studierenden in Tschechien auf Gesamtplatz 1, in der Weltrangliste steht das h_da-Team auf Platz 20.
In der Vorsaison fehlten Einzelteile
Für die Saison 2023 planen die Studierenden, wie es weiter heißt, mit ihrem Elektro-Boliden bei den Rennen in den Niederlanden, Kroatien und Tschechien anzutreten. Im Vorjahr machte die globale Chip- und Halbleiter-Krise dem h_da-Team noch einen Strich durch die Rechnung: Wegen fehlender Einzelteile musste der Elektro-Renner „F22“ letztendlich in der Garage bleiben. Das h_da-Team habe die Zeit genutzt, stelle sich den Herausforderungen der neuen Antriebstechnik und ließ die Erkenntnisse in den „F23“ einfließen.
Mehr Zulauf aus der Elektrotechnik
„Weniger Mechanik, viel mehr Elektronik“, fasst es Teamleiter Jonas Acker in Worte. Entsprechend verzeichne das FaSTDa-Team auch mehr Zulauf von Elektrotechnik-Studierenden. „Wichtig war uns zudem, ein zuverlässiges Fahrzeug zu bauen“, ergänzt Jonas Acker. In vielen Bereichen betreten die Studierenden dabei Neuland: Akku statt Kraftstoffverbrenner, der Motor direkt in den Rädern statt im Heck. Auch auf den Rennen selbst gebe es neue Regularien. Im künstlichen Regen etwa werde getestet, wie robust die Elektrik ist. Kommt es dabei zum Kurzschluss, könne das Team nicht antreten.
„Die Studierenden arbeiten seit Monaten unermüdlich darauf hin, dass all die neuen Komponenten, an denen sie gearbeitet haben, zum ersten Mal im F23 zusammen in Aktion treten und der neue Rennwagen selbständig die ersten Meter fährt“, sagt Faculty Advisor Prof. Dr. Florian Van de Loo vom Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik, der die Studierenden betreut. „Das ist alles andere als selbstverständlich nach dieser großen Umstellung auf den elektrischen Antrieb. Vieles war komplett neu für die Studierenden und musste selbstständig gelernt, entwickelt und getestet werden. Egal wie wir bei den Rennen abschneiden, alleine das ist schon ein Erfolg.“
Erfolgreiche Saison 2022
Von zahlreichen Erfolgen gekrönt war auch die Saison 2022, die letzte mit Verbrenner. Der „F20“ fuhr in Tschechien Gesamtplatz 1 ein, in Italien Gesamtplatz 2 und in Österreich Gesamtplatz 5. In der Weltrangliste steht das h_da-Team auf Platz 20. Mehr als 500 internationale Teams sind dort gelistet, in Deutschland ist nur das Rennteam der Hochschule Karlsruhe erfolgreicher. Mehr Infos zur Erhebung der Rangliste: https://fs-world.org/
Hintergrund
Das FaSTDa-Team der Hochschule Darmstadt besteht aktuell aus gut 60 Studierenden aus 16 Studiengängen der h_da. Einige von ihnen bringen einschlägige Vorerfahrungen aus technischen Berufen oder dem semi-professionellen Rennsport in die Arbeit ein. Betreut und beraten wird das Team von Prof. Dr. Florian Van de Loo und weiteren Kollegen vom Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik. Das Rennwagen-Projekt wird von einer Reihe von Unternehmen gesponsert. Eine Liste der beteiligten Förderer und weitere Informationen zum Team und Projekt finden sich auf der Projekt-Website https://fastda-racing.de.