Neues Konzept für die EMO Hannover
Nach 2019 soll im September 2023 die EMO Hannover wieder in Deutschland stattfinden. Der Veranstalter VDW hat jetzt Informationen zum Messekonzept bekannt gegeben.
Nach vier Jahren Pause findet die EMO Hannover 2023, die Weltleitmesse der Produktionstechnologie 2023, wieder in Deutschland statt. Wie der VDW – Verein deutscher Werkzeugmaschinen e.V. – ausführt, soll die Neuauflage mit neuem Konzept, neuem Claim, neuem Ausstellungsbereich, neuen Formaten und Themenschwerpunkten frischen Wind in die Branche bringen. In diesen Tagen werden die Einladung und Anmeldeunterlagen zur in rund 60 Länder verschickt, heißt es weiter.
„Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten sehr intensiv daran gearbeitet, die Messe weiterzuentwickeln und dabei den neuen Gegebenheiten nach der Corona-Pandemie Rechnung zu tragen“, sagt EMO-Generalkommissar Carl Martin Welcker. „Das Team beim deutschen EMO-Veranstalter VDW in Frankfurt am Main freut sich schon sehr, dass es nun endlich wieder losgeht und die vielen Ideen umgesetzt werden können“, so Welcker weiter. Erste Eindrucke sind auf der neuen Internetseite www.emo-hannover.de bereits zu besichtigen.
Die EMO Hannover tritt seit 2021 mit dem Claim Innovate Manufacturing in Erscheinung. Er adressiere sowohl die Industrie, Aussteller wie Besucher, als auch die EMO Hannover selbst. Beide stehen vor großen Herausforderungen und müssen sich stets neu erfinden, wenn sie im internationalen Wettbewerb bestehen wollen. Mit den so genannten Future Insights, Future of Business, Future of Connectivity und Future of Sustainability in Production werden drei Handlungsfelder definiert, die aktuell die Diskussion in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der meisten Industrieländer bestimmen. Die Produktionstechnik leiste ihren Beitrag zu Lösungen in allen drei Feldern. Wie, das zeige die EMO Hannover. „Auf keiner anderen Veranstaltung weltweit kommt die internationale Community der Produktionstechnologie sowohl von Hersteller- wie von Anwenderseite so geschlossen zusammen, wie auf der EMO Hannover. Und wo sollten die aktuellen Trends, Herausforderungen und Lösungen diskutiert und gezeigt werden, wenn nicht hier“, beschreibt Welcker das Selbstverständnis der Branche.
365 Tage im Jahr Kommunikationsplattform für die Produktionstechnik
Diesen Anspruch erhebt die EMO Hannover den Angaben zufolge nicht nur zur Messelaufzeit, sondern 365 Tage im Jahr, unmittelbar vor und nach der Laufzeit sowie zwischen den Veranstaltungen. Interessentinnen und Interessenten informieren sich unter www.emo-hannover.de/news über den Aufbau neuer Märkte, die Versorgungssicherheit für Energie und Zulieferteile, Vernetzung, Datensicherheit und neue Geschäftsmodelle, die Einführung Künstlicher Intelligenz in die Produktion, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, digitale Angebote für die Ausbildung und die Unterstützung bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels, ebenso wie über neue Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für die Produktion, um nur einige Themen zu nennen. Zu Wort kommen Produktionsexperten und Maschinenanbieter, Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten, Unternehmenslenker und Politiker. „Mit diesem breiten Themenspektrum zeigt die Produktionstechnologie, dass sie über den eigenen Tellerrand hinausblickt und kein Selbstzweck ist“, erläutert EMO-Generalkommissar Welcker. Und weiter: „Kommentare und Dialog sind übrigens ausdrücklich erwünscht!“
Eigener Ausstellungsbereich IIoT in Production
Innovationen werden in der Produktionstechnik immer häufiger über Softwarelösungen angestoßen, führt der VDW aus. Deshalb werde die EMO Hannover künftig einen eigenen Ausstellungsbereich IIoT in Production anbieten. Er bündele IT- Lösungen aller Art – von Data Analytics, Data Management, digitalem Zwilling oder Cloud Services bis zu Process Monitoring, Predictive Maintenance, KI und Cyber Security. Zielgruppe sind internationale IT-Hersteller, die mit ihren Digitalisierungsangeboten verstärkt die Fertigung und den Mittelstand ansprechen wollen ebenso wie die vielen kleinen und mittleren Anbieter von Lösungen rund um die digitalisierte Fertigung.
Sie treffen auf der EMO Hannover Aussteller, die die gesamte Wertschöpfungskette abbilden, von der Produktionsplanung über die Fertigung und Automatisierung bis hin zur Qualitätssicherung. Die einzelnen Schritte sind in der Fabrik intelligent vernetzt durch IoT-Lösungen. Das umfasse die horizontale Vernetzung zwischen beispielsweise Maschinen, Anlagen, Werkzeugen oder Messgeräten auf der einen genauso wie die vertikale Vernetzung vom Shop-floor bis zur Cloud auf der anderen Seite. „Für alle Unternehmen im Umfeld der vernetzten Fertigung bietet die EMO Hannover sowohl von Aussteller- wie Besucherseite großes Kundenpotenzial“, bekräftigt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.
Fokusthema Nachhaltigkeit in der Produktion
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den Klimawandel, rasch steigende Preise für fossile Energien, die Reanimation von Kohle- und Atomkraftwerken, den Green Deal der EU, den Ausbau regenerativer Energien oder mehr Resilienz in den Lieferketten, ringt auch die Industrie um ihren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist derzeit eines der Megathemen, die Wirtschaft und Gesellschaft noch auf viele Jahre beschäftigen werden und deshalb zu den Future Insights der EMO Hannover 2023 gehören.
Als Enabler für mehr Nachhaltigkeit in der Industrie steht die Produktionstechnologie im Zentrum des notwendigen Transformationsprozesses. Technische Lösungen in der Maschine, um den CO2-Ausstoß zu minimieren, sind die eine Seite der Medaille, mehr Energieeffizienz im Produktionsprozess die andere. „Es bedarf einer großen Kraftanstrengung aller Beteiligten, Anbieter wie Anwender, um die angestrebten Einsparziele zu erreichen. Er bietet aber auch Chancen für die Unternehmen“, sagt VDW-Geschäftsführer Schäfer. „Wirtschaft und Wissenschaft ziehen da an einem Strang. Deshalb nutzt der VDW in Kooperation mit der WGP die EMO Hannover als Plattform, um mehr Transparenz über die verfügbaren Angebote herzustellen“, so Schäfer weiter. Die Planungen sehen unter anderem einen Sonderstand Nachhaltigkeit vor, der die Energieeffizienzinitiative der WGP, des Zusammenschlusses führender Produktionswissenschafterinnen und -wissenschaftler in Deutschland, vorstellt. Sie soll insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, rasch Einsparungen durch mehr Energieeffizienz zu erzielen. Darüber hinaus ist ein Gemeinschaftsstand der Wissenschaft vorgesehen, auf dem unter anderem Projekte zum Thema Sustainability präsentiert werden. „Es geht auf der EMO Hannover immer darum, praktische Lösungen für die Industrie zu zeigen, aber auch Forschungstrends abzubilden, die als Lösungen von morgen auf den Markt kommen“, sagt Schäfer abschließend. „Deshalb werden alle Aussteller, die etwas zum Thema beitragen, vernetzt und entsprechend bekanntgemacht.“
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