Schaeffler verbessert im Jahr 2023 Profitabilität
Automotive Technologies profitiert von Sondereffekten, Automotive Aftermarket verzeichnet Umsatzwachstum und Industrial marktbedingten Margenrückgang.
Die Schaeffler AG hat ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Wie das Unternehmen berichtet, lag der Umsatz der Schaeffler Gruppe im Berichtsjahr bei 16,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 15,8 Mrd. Euro). Das währungsbereinigte Umsatzwachstum lag bei 5,8 % und damit im Rahmen der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 [Umsatzwachstum 5 bis 8 %]. Der währungsbereinigte Anstieg der Umsatzerlöse im Berichtsjahr sei insbesondere auf Volumenanstiege zurückzuführen. Zusätzlich wirkten sich positive Verkaufspreiseffekte auf die Umsatzentwicklung aus.
Die Schaeffler Gruppe erzielte den Angaben zufolge 2023 ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) in Höhe von 834 Mio. Euro (Vorjahr: 974 Mio. Euro), das von Sondereffekten in Höhe von 353 Mio. Euro beeinflusst war. Das EBIT vor Sondereffekten lag bei 1.187 Mio. Euro (Vorjahr: 1.046 Mio. Euro). Mit einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 7,3 % (Vorjahr: 6,6 %) konnte trotz des herausfordernden Marktumfelds die Prognose für das Jahr 2023 [6 bis 8 % EBIT-Marge vor Sondereffekten] solide erreicht werden, heißt es weiter. Die positive Entwicklung der EBIT-Marge vor Sondereffekten resultierte im Wesentlichen aus positiven Volumen- und Verkaufspreiseffekten.
Das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zurechenbare Konzernergebnis lag im Berichtsjahr bei 310 Mio. Euro (Vorjahr: 557 Mio. Euro). Der Rückgang des Konzernergebnisses ist vor allem durch Sondereffekte in Höhe von 313 Mio. Euro beeinflusst, die im Wesentlichen auf die am 9. Oktober 2023 bekannt gegebene Transaktion mit der Vitesco Technologies Group AG zurückzuführen sind. Das Konzernergebnis vor Sondereffekten lag bei 623 Mio. Euro (Vorjahr: 610 Mio. Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie basierend auf dem den Anteilseignern des Mutterunternehmens zurechenbaren Konzernergebnis lag ohne die oben genannte Bereinigung bei 0,47 Euro (Vorjahr: 0,84 Euro).
Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 2. Februar 2024 hatte Schaeffler bekannt gegeben, der Hauptversammlung auf dieser Basis die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,45 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr: 0,45 Euro) vorzuschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 47,3 % (Vorjahr: 48,3 %), bezogen auf das den Anteilseignern zurechenbare Konzernergebnis vor Sondereffekten. Gleichzeitig wurde eine Anhebung der Ausschüttungsquote von bisher 30 bis 50 % auf zukünftig 40 bis 60 %, bezogen auf das den Anteilseignern zurechenbare Konzernergebnis vor Sondereffekten, angekündigt.
„Die Schaeffler Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein gutes Ergebnis erzielt und ihre Transformation auf Basis ihrer Roadmap 2025 konsequent weiter fortgesetzt. In einem herausfordernden Marktumfeld erwies sich unsere diversifizierte Aufstellung erneut als Wettbewerbsvorteil. Wir werden der Hauptversammlung eine attraktive Dividende in Höhe von 45 Cent vorschlagen, um unsere Aktionärinnen und Aktionäre am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen“, sagt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG.
Automotive Technologies – EBIT-Marge vor Sondereffekten deutlich verbessert
Die Sparte Automotive Technologies erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 9.772 Mio. Euro (Vorjahr: 9.498 Mio. Euro). Das währungsbereinigte Wachstum von 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr resultierte maßgeblich aus einem marktgetriebenen Volumenanstieg.
Im Unternehmensbereich (UB) E-Mobilität erreichte der Umsatz währungsbereinigt das Vorjahresniveau, während der Auftragseingang mit 5,1 Mrd. Euro erneut deutlich über der anvisierten Spanne von 2 bis 3 Mrd. Euro jährlich lag. Die Umsatzsteigerung in den UB Motor- & Getriebesysteme und Lager wurde maßgeblich vom Wachstum in der Region Europa getrieben und erreichte Wachstumsraten von währungsbereinigt 5,3 und 5,6 % gegenüber dem Vorjahr. Der UB Fahrwerksysteme verzeichnete mit währungsbereinigt 24,1 % die stärkste Wachstumsrate. Haupttreiber dafür waren die Regionen Europa und Greater China.
Die Region Europa wuchs am stärksten und verzeichnete einen Umsatzanstieg um währungsbereinigt 12,4 %. Während in der Region Americas ein Rückgang von währungsbereinigt 2,8 % zu verzeichnen war, stiegen die Umsätze in den Regionen Greater China und Asien/Pazifik um währungsbereinigt 2,0 und 7,3 %. Insgesamt lag der Anstieg des Umsatzes der Sparte unterhalb der Wachstumsrate der weltweiten Automobilproduktion.
Das EBIT vor Sondereffekten der Sparte Automotive Technologies belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 435 Mio. Euro (Vorjahr: 292 Mio. Euro), was einer deutlichen Steigerung um rund 49 % und einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 4,5 % (Vorjahr: 3,1 %) entspricht. Der starke Anstieg der EBIT-Marge vor Sondereffekten im Berichtsjahr war wesentlich auf Volumeneffekte zurückzuführen.
Industrial – Marktbedingter Margenrückgang
Die Sparte Industrial steigerte im Geschäftsjahr 2023 ihre Umsätze währungsbereinigt um 3,9 % auf 4.288 Mio. Euro (Vorjahr: 4.271 Mio. Euro). Das währungsbereinigte Wachstum der Umsatzerlöse resultierte aus dem positiven Beitrag der Anfang des Jahres erworbenen Ewellix Gruppe. Dieser zeigte sich im Sektorcluster Industrial Automation in Höhe von 219 Mio. Euro. Darüber hinaus konnte das ansonsten rückläufige Umsatzvolumen vor allem aufgrund des schwachen Marktumfeldes in der Region Greater China nicht vollständig durch positive Verkaufspreiseffekte kompensiert werden.
Die Region Europa verzeichnete einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 7,0 %. In der Region Americas stieg der Umsatz um währungsbereinigt 11,3 %. In der Region Greater China wirkte das schwache Marktumfeld deutlich belastend auf die Umsatzentwicklung. Die Umsätze lagen dort um währungsbereinigt 6,3 % unter dem Vorjahreswert, während in der Region Asien/Pazifik ein Umsatzplus von währungsbereinigt 5,3 % verbucht werden konnte.
Das EBIT vor Sondereffekten lag im Geschäftsjahr 2023 bei 385 Mio. Euro (Vorjahr: 493 Mio. Euro). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten belief sich auf 9,0 % (Vorjahr: 11,5 %). Das Ergebnis wurde unter anderem durch einen Rückgang der Bruttomarge infolge eines veränderten Umsatzmixes, insbesondere aufgrund der Marktentwicklung in der Region Greater China und das insgesamt marktbedingt geringere Produktionsvolumen, beeinflusst.
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