ZF steigt bei Allianz für klimaneutrales Auto ein
ZF beteiligt sich beim „Polestar 0 Projekt“, dessen Ziel ein komplett klimaneutrales Fahrzeug bis 2030 ist – mit Blick auf den gesamten Fahrzeuglebenszyklus.
Der Zulieferer ZF treibt nach eigenen Angaben die Dekarbonisierung der Mobilität gemeinsam mit Partnern weiter voran: Als erster Tier-1-Zulieferkonzern der Automobilindustrie beteiligt sich ZF am „Polestar 0 Project“. Die Initiative des schwedischen Automobilherstellers hat zum Ziel, im Jahr 2030 ein komplett klimaneutrales Fahrzeug vorzustellen. Dabei gehe es vor allem darum, Emissionen über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus zu vermeiden – nicht um deren Kompensation etwa durch das Pflanzen von Bäumen oder den Kauf von Zertifikaten.
Die Entwicklung eines serienreifen, komplett klimaneutralen Pkw bis 2030 soll nach einer knapp dreijährigen Vorentwicklungsphase starten. Polestar, ein Joint Venture der Automobilhersteller Volvo und Geely, setzt den Angaben zufolge auf eine grundlegende, branchenübergreifende Kooperation, um die Herausforderung der Netto-Null-Emissionen zu bewältigen. Aktuell forme der E-Fahrzeughersteller eine Allianz von Zulieferunternehmen der Automobilindustrie, von Forschungseinrichtungen, Start-ups und Investoren wie auch von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.
Projekt unterstützt ZF-Fahrplan zur Klimaneutralität
Wie ZF mitteilt, hat sich das Unternehmen nun als einer der ersten und größten Technikkonzerne der Automobilindustrie für eine Mitwirkung entschieden. „Das ‚Polestar 0 Project‘ ist eine fantastische Moonshot-Initiative, die wir mit Begeisterung unterstützen“, sagt Stephan von Schuckmann, für die E-Mobilität zuständiger ZF-Vorstand. „Es ergänzt perfekt unser eigenes ganzheitliches Klimaschutzprogramm, mit dem ZF bis zum Jahr 2040 vollständig klimaneutral werden soll – in allen Aspekten, vom Materialbezug über die Produktion bis zum kompletten Lebenszyklus all unserer Produkte.“ In den kommenden sechs Monaten werden ZF und Polestar konkrete Initiativen identifizieren, die die gemeinsame Strategie voranbringen und die vertraglich fixiert werden, heißt es weiter.
ZF nutze den Einstieg in das „Polestar 0 Project“, um das eigene Ökosystem von Partnerschaften rund um das Thema Nachhaltigkeit auszubauen. Gemeinsam mit Universitäten, Lieferanten und Start-ups werde der Konzern Standards schaffen, die einen messbaren Beitrag zur Emissionssenkung und zur Ressourcenschonung leisten. Als konkreten Beitrag zum „Polestar 0 Project“ legt ZF zunächst den Schwerpunkt darauf, elektrische Antriebe mit Blick auf maximale Nachhaltigkeitsziele zu entwickeln, zu sourcen und zu produzieren. Als weiteren wertvollen Beitrag biete der Konzern außerdem seine starke Systemkompetenz und das in der Branche umfassendste Produktprogramm an, das sich neben Antriebstechnik noch auf Fahrwerktechnik sowie aktive und passive Sicherheitstechnik erstrecke.
Echte Emissionsvermeidung statt Kompensation
Beim „Polestar 0 Project“ steht echte Emissionsvermeidung im Mittelpunkt statt Kompensation mittels Zertifikatekauf, heißt es weiter. Es sei die erste übergreifende Initiative dieser Art. „Wir freuen uns sehr über das Interesse von ZF an der Zusammenarbeit im Rahmen des Polestar 0 Projektes. Die Kollaboration hat zum Ziel, fossilfreie Automobilsystemlösungen zu finden, die alle Bereiche bis zum Ende des Lebenszyklus berücksichtigt, um bis zum Jahr 2030 ein klimaneutrales Automobil zu produzieren. Unsere gemeinsames Forschungsunterfangen wird den kompletten elektrischen Antriebsstrang unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, welcher Typ das Potential für eine Netto-Null-Fertigung bietet. Unser vereintes Streben nach fossilfreien Lösungen wird uns in die Lage versetzen, weitere Bereiche und Komponenten zu erforschen, während wir mit dem Bau des Netto-Null-Fahrzeugs voranschreiten“, sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath.
Lösungen, die im Rahmen des „Polestar 0 Project“ entwickelt werden, könnten in ihrer Wirkung weit über die Automobilbranche hinausgehen. Neue, emissionsärmere Herstellverfahren für Materialien wie Glas, Stahl und Aluminium beispielsweise könnten zur Dekarbonisierung weiterer Industrien beitragen und einen entsprechend hohen Nutzen für die gesamte Gesellschaft bringen.
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