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Automatica 2023 01.06.2023, 07:58 Uhr

3D-Messsystem für die Intralogistik

Auf der Automatica zeigt VMT Visionssysteme für die robotergestützte Automatisierung. Im Mittelpunkt stehen dabei Lösungen für die Intralogistik.

VMT Frame-Sense ermöglicht auch bei erhöhten Positions- und Ausrichtungstoleranzen oder bei möglichen Störkonturen eine prozesssichere und kollisionsfreie Bahnführung von Robotern beim automatisierten Beladen von Lager- und Transporthilfsmitteln. Foto: VMT

VMT Frame-Sense ermöglicht auch bei erhöhten Positions- und Ausrichtungstoleranzen oder bei möglichen Störkonturen eine prozesssichere und kollisionsfreie Bahnführung von Robotern beim automatisierten Beladen von Lager- und Transporthilfsmitteln.

Foto: VMT

Mit VMT Frame-Sense stellt VMT auf der Automatica ein leistungsfähiges 3D-Messsystem für die Intralogistik zur Typen-, Form- und Positionsprüfung von Behältern vor. Die Messwerte ermöglichen den Angaben zufolge auch bei erhöhten Positions- und Ausrichtungstoleranzen oder bei möglichen Störkonturen eine prozesssichere und kollisionsfreie Bahnführung von Robotern beim automatisierten Beladen solcher Lager- und Transporthilfsmittel. Das Applikationsprogramm, das mit der frei konfigurierbaren VMT-Softwareplattform MSS (Multi Sensor System) erstellt ist, bereitet die von der 3D-Sensorik erfassten Messwerte – Millionen einzelner 3D-Punkte – zu einer sogenannten Punktwolke auf. Zudem vergleicht sie diese Geometriedaten mit hinterlegten CAD-Referenzdaten und nutzt diese zur 3D-Bestimmung von Form, Lage und Orientierung. Dabei werden auch störende Kanten, Konturen und Objekte zuverlässig erfasst, heißt es weiter. Die Bahn des Roboters werde entweder entsprechend angepasst oder der Prozess zur Kollisionsvermeidung und Störungsbeseitigung gestoppt.

Modulmontage von Elektro- und Hybridfahrzeugbatterien

Für die Modulmontage von Elektro- und Hybridfahrzeugbatterien und die nachhaltige Optimierung des Einsatzes von Gapfiller-Material hat VMT das Visionsystem VMT Shape-Fill 3D entwickelt. Als Sensoren kommen zwei hochauflösende 3D-Scanner zum Einsatz. Sie sind laut VMT in der Lage, die statische Montageszene schnell und mit einer 100 µm genauen Tiefenauslösung in 3D aufzunehmen. VMT Shape-Fill 3D misst zunächst die Grundebene des Batteriefaches in 3D. Dann leitet die MSS-Software aus den gemessenen Distanzwerten eine virtuelle Referenzebene für die Gesamtfläche der Akku-Unterseiten ab, die eine vollflächige Kontaktierung gewährleistet. Aus der Volumendifferenz von Grund- zu Referenzebene ergibt sich die optimale Menge des zu dosierenden Gapfillers.

Fremdkörpererkennung als Stand-Alone-Lösung verfügbar

Zusätzlich ist in VMT Shape-Fill 3D eine Fremdkörpererkennung integriert, die auch stand alone als VMT Clear-Space 3D verfügbar ist. Wie VMT ausführt, werden in einem zweistufigen Messverfahren selbst kleinste Störobjekte wie Schrauben und Muttern, Werkzeuge, Absplitterungen oder andere Kleinteile zuverlässig erkannt. Damit gehören Störungen durch unerwünschte Fremdkörper in automatisierten industriellen Füge- und Montageprozessen der Vergangenheit an, so das Unternehmen weiter.

Sensor für die 3D-Kontrolle von Kleberaupen

Ein weiteres Messe-Highlight ist laut VMT die neue Generation des Visionssensors VMT Spin-Top, den Spin-Top G2 für die 3D-Kontrolle von Kleberaupen. Im Vergleich zur Vorgängerversion überzeuge der neue Sensor durch einen größeren Messbereich und eine jetzt doppelt so hohe laterale Auflösung von unter 30 µm. Zudem liegt die Framerate jetzt bei bis zu 1.000 Scans pro Sekunde – der neue VMT SpinTop G2 sei also mehr als drei Mal schneller als sein Vorgänger. Mit seiner blauen Laserdiode erreiche der Sensor zudem eine deutlich verbesserte Messperformance bei teiltransparenten Klebstoffen und Substraten. Schließlich biete der neue VMT Spin-Top G2 im Gesamtsystem weitreichende Features zu „Predictive Maintenance“, um den Prozess nicht nur auf Fehler hin zu überwachen, sondern Trends und Auffälligkeiten während des Betriebs zu analysieren und zu verarbeiten. Dadurch lasse sich die die Stabilität des Gesamtprozesses der Kleberaupeninspektion erheblich verbessern.

Pepperl+Fuchs: VMT bildet Messestand-Gemeinschaft mit Polyplan und Neoception

Neben VMT präsentieren zwei weitere Unternehmen der Unternehmensgruppe Pepperl+Fuchs SE auf dem gemeinsamen Messestand ihre Lösungen.

Die Polyplan GmbH stellt hochfunktionale Roboterstation für das automatische Palettieren und Depalettieren von Kleinladungsträgern (KLT) vor. Highlight dieser Anlage ist ihre Zykluszeit pro Behälter von weniger als 10 s. Der gesamte Prozess ist den Angaben zufolge vollständig automatisiert – inklusive 3D-Lageerkennung gestapelter KLTs sowie ein- oder zweiseitiger Erfassung von KLT-Labels. Optionale Module für EPP-Behälter sowie die Paletten-Deckel-Entnahme erhöhen die Funktionalität der Anlagen weiter.

Bei der Neoception GmbH erwartet die Besucher eine smarte E-Kanban-Light-Lösung mit integrierter Behälterkommissionierung per Roboter. Die Prozesslösung lässt sich den Angaben zufolge flexibel an unterschiedliche Anforderungen adaptieren und ermöglicht es, Sicherheitsbestände um maximal 30 % sowie Wiederbeschaffungszeiten und Transportwege sogar um maximal 50 % zu reduzieren. Ebenfalls auf der Automatica zu sehen sein wird ein Original Setup der Asset Administration Shell, die auf der Neoception-Digital-Twin-Infrastructure basiert. Mit der Abbildung von Produktions- und Maschinendokumentationsprozessen schaffe das marktgerecht standardisierte Tool Transparenz und Effizienz, spare Zeit und Ressourcen und ermögliche unter anderem eine Erstellung digitaler Handbücher nach der neuen Maschinenverordnung.

Von VMT/Udo Schnell