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Korrosionsschutz-Roboteranlagen 08.08.2024, 11:11 Uhr

Batteriepacks nachhaltig vor Rost schützen

Mit Robotergeführten Anlagen lassen sich Batteriepacks vor Korrosion schützen. Zur Hohlraumversiegelung stehen zwei patentierte Verfahren zur Verfügung.

Korrosionsschutz-Roboteranlagen schützen Batteriepacks vor Rost. Foto: Polyplan

Korrosionsschutz-Roboteranlagen schützen Batteriepacks vor Rost.

Foto: Polyplan

Nachhaltiger und dauerhafter Korrosionsschutz für Batteriepacks – dafür stehen die Robotergeführten Anlagen von Polyplan zur Korrosionsprävention in der Batteriezellenfertigung. Sie benötigen den Angaben zufolge nur minimale Mengen an Konservierungswachsen. Die Applizierung auf definierte Punkte, Nähte und Flächen erfolgt durch die Airless- und die patentierte Airmix-Technik. Sie vermeiden zudem sowohl das Freisetzen von Aerosolen als auch Verunreinigungen im Produktionsumfeld durch Overspray und Wachsverschleppung. Im Betrieb gewährleisten die „Rostschutz-Roboter“ so eine Taktzeit-, Material- und Energie-effiziente Versiegelung korrosionsgefährdeter und schwer zugänglicher Batteriebereiche und Teile, beispielsweise von Kühleranschlüssen und Schraubenköpfen.

Damit erfüllen Polyplan-Anlagen zur Hohlraumkonservierung von Batteriezellen – ebenso wie die für Fahrzeugtüren und -klappen – alle Voraussetzungen für nachhaltiges Produzieren in der Automobilindustrie.

Die automatischen Komplettanlagen für die Korrosionsprävention in Batteriezellen von Polyplan bestehen im grundsätzlichen Aufbau aus einem Industrieroboter eines namhaften Herstellers, einem speziell entwickelten Roboter-Schlauchpaket, einem Wachsdosierer mit Wachsstrahl-Dosierventil, einer Applikationslanze mit integrierter Auftragsdüse, Kalibrierspitze und Lasersensor für die Lagekorrektur sowie optional einer Behälterstation für das Konservierungswachs. Die Anlagen werden als Systemlösung auf die individuellen Anforderungen der Batteriepack-Fertigung zugeschnitten sowie schlüsselfertig geliefert und in Betrieb genommen.

Wachsdosierung per Roboter: zwei patentierte Verfahren

Zur Hohlraumversiegelung der Batteriepacks stehen zwei patentierte Verfahren zur Verfügung: der sprühluftfreie, punkt- und nahtgenaue Airless-Auftrag und das Airmix-Verfahren mit definierbarer Sprühkegel-Geometrie für die Benetzung von Flächen. Zwischen beiden Versiegelungstechnologien kann im laufenden Prozess direkt umgeschaltet werden. Sie lassen sich zudem in der Austragsmenge stufenlos variieren sowie tropffrei ein- und abschalten. Im Wachsdosierer wird durch eine selbstkalibrierende Waage die Dosiermenge mit hoher Genauigkeit ermittelt. Danach führt der Roboter die Applikationslanze mit der Auftragsdüse präzise in den Batteriepack ein und benetzt die gewünschten Stellen und Bereiche mit Korrosionsschutzwachs.

Hohe Präzision bei minimalem Materialverbrauch

Beide Versiegelungstechniken arbeiten laut Polyplan sehr effizient und sparsam. So könne das Wachs beispielsweise aus 500 mm Abstand mit einer Präzision von ± 1 mm aufgetragen werden. Dafür wird eine minimale Menge von etwa einem Gramm pro Meter Nahtlänge (1 g/m) benötigt – es wird also mit einem äußerst geringen Wachsverbrauch eine qualitativ hochwertige und langfristige Korrosionsprävention erreicht. Weil beim Auftrag auch keine Aerosole freigesetzt werden, entfällt der Aufwand für eine zeit- und kostenintensive Absaugung, heißt es weiter.

Die Komplettanlagen für die Korrosionsprävention in Batteriezellen zeichnen sich im Betrieb durch ihre Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit aus. Zudem können sie einfach auf neue Typen von Batteriezellen umgestellt werden. Dadurch bieten sie eine hohe Investitions- und Zukunftssicherheit. Darüber hinaus sind sie generell auch für andere Aufgabenstellungen geeignet, in den flüssige Medien in geringen Mengen mit hoher Präzision appliziert werden sollen.

Von Polyplan/Udo Schnell