Bausatz in Ameisenform soll KI-Welt erschließen
Ein neuer Bausatz mit patentiertem Sensorsystem in Form einer Ameise soll Jugendlichen und Erwachsenen die Themen KI und Robotik nahebringen.
Die Ameise ist nicht nur ein faszinierendes Insekt, sondern inspiriert Forscher als Vorbild für Roboter mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ameisen bewegen hohe Lasten oder klettern Wände hoch. Doch wie orientieren sie sich in ihrer Umgebung? Wie der Anbieter mitteilt, läuft und verhält sich die neue Roboterameise Vari-Ant beinahe wie ihr lebendes Vorbild. Mit einem patentierten Sensorsystem erkunde sie autonom ihr Umfeld und nehme Hindernisse, Markierungen, Lichtquellen oder Bewegungen durch geringste Helligkeitsunterschiede wahr. Der programmierbare Bausatz von Variobot sei für junge und junggebliebene Forscher und Entdecker ab 14 Jahren geeignet.
Die Lichtsensoren der autonomen Roboterameise sind am Körper, den Beinen, den Fühlern und den Kieferklauen angebracht und können den Anforderungen entsprechend ausgerichtet werden. Damit erkenne die Roboterameise Gegenstände, Linien, Lichtquellen oder Schatten in ihrer Umgebung, verfolge diese gezielt oder weiche diesen aus. Der von Variobot entwickelte und patentierte Laufmechanismus begeistere durch seine effektive und natürlich wirkende Fortbewegung. 24 hochwertige Bauteile aus Acryl würden dem flinken Sechsbeiner sein graziles Aussehen verleihen, heißt es weiter.
Die Anleitung beschreibt den mechanischen und elektronischen Aufbau der Roboterameise Schritt für Schritt und mit zahlreichen Abbildungen, so der Hersteller. Löten sei dabei nicht erforderlich. Zudem werde erläutert, wie mithilfe von vorgefertigten Code-Modulen die ersten einfachen Arduino-Programme geschrieben und schrittweise erweitert werden (Arduino ist eine aus Soft- und Hardware bestehende Physical-Computing-Plattform; Wikipedia). Davon motiviert, können mit zunehmendem Verständnis auch strategische und interaktive Aufgaben umgesetzt werden, bis hin zu ersten Experimenten mit künstlicher Intelligenz.
Das „Gehirn“ des Ameisenroboters bestehe aus einem Arduino-kompatiblen Nano-Board mit einem 32-MHz-Prozessor. Die kompakte Steuereinheit biete Anschlüsse für zwei Motoren, zwei Reedschalter zur Schrittzählung, acht analoge Sensoreingänge, zwei programmierbare Taster, acht frei nutzbare Digital-I/Os beziehungsweise 15 steck- und abschaltbare Status-LED. Die LED können den Status der Sensoren, der Motoren und der Reedschalter anzeigen. Ein kleines Steckbrett im Ameisenkopf ermöglich es, die Umgebungssensoren flexibel zu kombinieren und zu erweitern. Der beigefügte Lithium-Ionen-Akku lasse Vari-Ant für etwa drei Stunden laufen und sei via USB-Kabel aufladbar.
Über den Erfinder: Tino Werner studierte den Angaben zufolge an der Technischen Universität Graz Telematik mit dem Schwerpunkt künstliche Intelligenz. Von 2004 bis 2012 entwickelte er am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) künstliche Hände für die Prothetik und die Robotik. Seit 2013 entwickelt und vertreibt er seine Roboterbausätze und bietet damit Workshops an, um Kinder spielerisch für Technik und fürs Selbermachen zu begeistern. Die Idee für einen krabbelnden Sechs- oder Achtbeiner beschäftigte Werner bereits während seiner Schulzeit, heißt es weiter. Seitdem habe er über die Jahre verschiedene digital wie auch analog gesteuerte Modelle ausgetüftelt und aufgebaut. 2022, nach zwei Jahren Entwicklungszeit, mehrfach optimierten Prototypen und der aufwendigen Gestaltung der Anleitung sei er nun stolz, sein langjähriges Herzensprojekt als marktreifen Roboterbausatz anbieten zu können.