Bosch Rexroth baut Robotikexpertise aus
Autonome mobile Roboter und Cobots: mit einer Kooperation und durch den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung hat Bosch Rexroth sein Robotik-Know-how ausgebaut.
Bosch Rexroth und Agilox haben eine Kooperation zur Erschließung des schnell wachsenden Marktes für autonome mobile Roboter (AMR) geschlossen. Das ermögliche Agilox einen schnellen Zugang zu zusätzlichen Märkten weltweit. Die vorhandenen Produktportfolios beider Unternehmen ergänzen sich den Angaben sehr gut und werden kontinuierlich ausgebaut. „Mit der Zusammenarbeit verbinden wir ein starkes Produkt und die Agilität eines Scale-ups mit der globalen Präsenz und Skalierfähigkeit eines Global Players. Die vorhandenen Produktportfolios ergänzen sich hervorragend“, betont Enno Scharphuis, Leiter der Business Unit Assembly Technology bei Bosch Rexroth. Die autonomen mobilen Roboter (AMR) ermöglichen Transporte von Kleinladungsträgern bis hin zu Paletten aller Art, aktuell bis zu einem Gewicht von 1,5 t. Der Markt für AMR wächst weltweit sehr stark. Kunden erwarten eine breite Produktpalette, kombiniert mit internationaler Präsenz in Produktion, Vertrieb und Service. Anwender erschließen mit mobiler Robotik Effizienzpotenziale in der Intralogistik und steigern die Transparenz beim Materialfluss.
„Mit Bosch Rexroth haben wir einen starken, international etablierten Partner an unserer Seite. Gemeinsam erschließen wir weitere Märkte.“ hebt Franz Humer, Co-Founder von Agilox, hervor. Damit biete Bosch Rexroth sowohl AMR auf Basis der von Agilox entwickelten Schwarmintelligenz als auch – mit dem Active-Shuttle – eine VDA 5050 konforme Lösung für Flottenmanagementsysteme an. „Beide Lösungen optimieren den Materialfluss in der Intralogistik entscheidend und fügen sich nahtlos in digital vernetzte Strukturen ein“, so Enno Scharphuis.
Mehrheitsbeteilung an Kassow Robots
Ein weiteres Zeichen für den Ausbau der Robotikexpetise ist der Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an Kassow Robots. Wie Bosch Rexroth ausführt, erfolgte das Closing nach der Zustimmung der Kartellbehörden am 29. April dieses Jahres. Kassow Robots ergänze mit kollaborativen Leichtbau-Robotern (Cobots) das umfassende Angebot von Bosch Rexroth für die Fabrikautomation. Für die Skalierung des Geschäfts von Kassow Robots ist ein Umzug an einen größeren Standort im Großraum Kopenhagen geplant. Gründer und Miteigentümer Kristian Kassow wird als CEO das Geschäft weiter vorantreiben, heißt es weiter.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit Kassow Robots das Cobot-Geschäft weltweit auszubauen und das Wachstum zu beschleunigen“, so Scharphuis, der auch Vorsitzender des Board of Directors bei Kassow Robots ist. „Wir werden an einen größeren Standort im Großraum Kopenhagen umziehen, um die Produktion auszubauen. Auch personell werden wir wachsen“, ergänzt CEO Kristian Kassow. Mit dem um Cobots erweiterten Produktportfolio für die Fabrikautomation richtet Bosch Rexroth den Fokus auf die Konsumgüter- und Mobilitätsindustrie inklusive der Batteriefertigung sowie die Halbleiterproduktion.
Cobots für eine breite Palette industrieller Aufgaben
Die Leichtbauroboter sind aufgrund ihrer sieben Achsen sehr wendig und benötigen nicht viel Platz. Sie können beispielsweise seitlich der Türöffnung zum Arbeitsraum einer Maschine platziert werden, so dass sie den Zugriff für das Bedienpersonal nicht einschränken. Aufgrund der besonderen Kombination von Traglast, Reichweite und Geschwindigkeit lassen sich die Cobots zur Automatisierung einer breiten Palette von industriellen Aufgaben einsetzen. Mit den Cobots will Bosch Rexroth nach eigenen Angaben unter anderem durchgängige Lösungen für die Intralogistik anbieten. Die Cobots können zum Beispiel fertige, verpackte Erzeugnisse auf einer Palette oder in Kleinladungsträgern absetzen. Ein autonomer mobiler Roboter wie das Active-Shuttle übernehme dann den Weitertransport.
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