Erfolgreicher Branchentreff
Der Veranstalter zieht positives Résumé nach der Automatica. Automatisierung und Robotik seien wichtige Werkzeuge, bei der Bewältigung des Fachkräftemangels.
Arbeitswelt und Gesellschaft stehen in den kommenden Jahren vor einem massiven Umbruch. Welche Lösungsansätze in diesem Zusammenhang intelligente Automation und Robotik bieten, hat die Leitmesse Automatica Ende Juni 2023 gezeigt, heißt es im Abschlussstatement der Messe München – Veranstalter der Automatica. Nach nur einem Jahr waren 40.000 Besucher aus rund 88 Nationen, 650 Aussteller aus 34 Ländern nach München gekommen. Die Parallelität mit Laser World of Photonics und World of Quantum erwies sich zudem für viele Teilnehmer als relevanter Mehrwert, heißt es weiter.
Nach vier Tagen Messelaufzeit haben die beiden Messechefs Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel eine positive Bilanz gezogen: „Die Automatica hat erneut ihre große Innovationskraft unter Beweis gestellt. Mit zukunftsweisenden Lösungen zeigten die teilnehmenden Unternehmen konkret, wie unter anderem das Thema Fachkräftemangel kompensiert werden kann. Durch das erfolgreiche Zusammenspiel mit den parallel stattfindenden Veranstaltungen Laser World of Photonics sowie World of Quantum stärkt München darüber hinaus seine Position als führender Technologiestandort.“
Projektleiterin Anja Schneider: „Die Automatica unterstreicht mit diesem Top-Ergebnis ihren Stellenwert als führende Leitmesse für intelligente Automation und Robotik: tolle Atmosphäre, neue Player, klare Themenführerschaft – und das alles bei nur zwölf Monaten Vorlauf.“
Positive Rückmeldung von den Ausstellern
Wie der Veranstalter ausführt, beurteilten auch die Aussteller die Automatica sehr gut. In der Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Gelszus bewerteten 94 % der Aussteller die Messe mit ausgezeichnet bis gut. Besonders gelobt worden sei die Qualität der Besucher (91 %) und der gestiegene Anteil an Neukunden (85 %).
Diese Meinung teilt auch Frank Konrad, Vorsitzender VDMA Fachverband Automation + Robotik, CEO Hahn Automation: „Die Automatica ist bereits seit fast 20 Jahren die wichtigste Messe für uns als Automatisierungsunternehmen. Nach einem etwas verhaltenen Comeback nach Corona im letzten Jahr, wurden dieses Jahr wieder höhere Besucherzahlen erreicht, was sich für uns als Aussteller positiv widerspiegelte. Wir konnten viele gute Gespräche führen und intensiv Kontakte pflegen.“
Zustimmung erhält Frank Konrad von Kai Udo Modrich, Head of Inline Inspection & Metrology Zeiss Industrial Quality Solutions: „Die diesjährige Automatica hat getreu ihres Anspruchs als Weltleitmesse für die Robotik und Automation die Themen für die Smart Factories der Zukunft auf den Punkt gebracht.“
Ebenfalls zufrieden äußerte sich Marc Segura, President ABB Robotics: „Robotik und KI sind Schlüsseltechnologien für ein erfolgreiches Jahrzehnt der Transformation. Umso wichtiger ist die Automatica als Leitmesse und Trendbarometer für Unternehmen, die ihre Fertigung und Logistik fit für die Zukunft machen wollen – also flexibel, vernetzt und nachhaltig.“
Neben den etablierten Key Playern beteiligte sich in diesem Jahr erstmals die Google Tochter Iintrinsic an der Automatica. Henrike Neulen, Account Executive, erläutert, warum das Alphabet-Unternehmen für die erste Messeteilnahme der Firmengeschichte die Automatica wählte: „Unser Ziel ist es, Robotik sowohl für Anbieter als auch Anwender einfacher und zugänglicher zu gestalten. Die Automatica ist deshalb für uns die richtige Umgebung, um uns als Unternehmen und unsere Produkte erstmals live einem breiten internationalen Publikum vorzustellen.“
Rund ein Drittel Besucher aus dem Ausland
Die Top-Ten-Besucherländer nach Deutschland waren den Angaben zufolge Österreich, Italien, Schweiz, Tschechien, Südkorea, China, Polen, Niederlande, Slowenien und USA. Der Anteil internationaler Besucher lag bei 33 %. In der Besucherbefragung bewerteten 98 % der Befragten die Messe mit „ausgezeichnet“ bis „gut“. Darüber lobten 97 % der Besucher die Präsenz der Marktführer, 95 % bestätigten den Leitmessecharakter der Automatica. 65 % der Besucher blicken optimistisch in die Zukunft und gehen davon aus, dass die Bedeutung der Automatica sogar noch weiter steigen wird.
Während Roboter in der Vergangenheit noch oft als vermeintliche Gefahr für Arbeitsplätze angesehen wurden, haben sie sich mittlerweile zum Hoffnungsträger gegen den allgegenwärtigen Fachkräftemangel entwickelt. Ein Beispiel dafür ist der Backroboter am Stand von Fanuc, der monotone Arbeitsschritte in Großbäckereien oder Supermärkten automatisieren soll. Aus Sicht von Marketingleiter Nils Terstegen handelt es sich beim Branchentreff in München um einen Pflichttermin: „Für uns ist die Automatica die wichtigste Messe im Bereich Roboter, die wir in Europa und auch weltweit haben. Wir nutzen die Automatica regelmäßig, um Neuigkeiten mitzubringen.“
Darüber hinaus ist die Automatisierung ein entscheidender Hebel, um den CO2-Ausstoß in der Produktion zu reduzieren. Montage- und Handhabungstechnik bergen verschiedene Ansätze für Recycling und Kreislaufwirtschaft. „Nachhaltiges Wirtschaften gehört zu den drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Softwaregestützte Simulation trägt dazu bei, komplexe Automatisierungs-Lösungen bereits vor Inbetriebnahme effizient zu planen und zu optimieren“, sagt Wilfried Eberhardt, Chief Marketing Officer von Kuka. „Die Automatica war für uns einmal mehr ideales Schaufenster, um unsere neuesten Ansätze einer attraktiven Zielgruppe zu präsentieren
Darüber hinaus war Künstliche Intelligenz ebenfalls das bestimmende Thema an den vier Messetagen. Das liegt in erster Linie am hohen Tempo der Entwicklung in diesem Bereich, die eine neue Ära der Automation einläutet. Zu den Newcomern und gleichzeitig Vorreitern bei Künstlicher Intelligenz zählt das Unternehmen Neura. Dazu Arne Nordmann, Head of Engineering: „Die Automatica ist in der Robotik so etwas wie die Champions League. Hier wird das ausgestellt, was die Robotik gerade ausmacht. Da wollen wir mit unseren Technologien dabei sein, mit all unseren Partnern im Gespräch bleiben und lernen, wo die Entwicklung hingeht.“
Zusätzlich zum Ausstellungsbereich der sechs Messehallen hatten Besucher auch in diesem Jahr die Möglichkeit, ihr Wissen in einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Foren und Sonderschauen zu erweitern. Zu den Highlights zählten unter anderem die Showcases „Service Robot City“ und „Mobile Robots in Production“.
Klaus Kluger, Mitorganisator der Sonderschau „Mobile Robots in Production“, zeigt sich sehr zufrieden: „Mobile Robotik wird die Produktion und Intralogistik in den nächsten Jahren massiv verändern. Das Mesh-up auf der diesjährigen Automatica hat eindrucksvoll gezeigt, wie dank VDA 5050 und einer einheitlichen Leitsteuerung die interoperable Produktionslogistik der Zukunft mit AMR’s unterschiedlicher Hersteller aussehen kann.“
Für Thomas Hähn, CEO United Robotics Group, besitzt die Sonderschau Service Robot City großes Potential: „Wir freuen uns, dass Unternehmen und Start-ups aus der Service Robotik auf der diesjährigen Automatica deutlich stärker repräsentiert sind als in der Vergangenheit. Für die Zukunft kann eine noch größere Verzahnung von Start-ups und gestandenen Unternehmen die Entwicklungen beschleunigen. An guten Ideen und Innovationen mangelt es definitiv nicht.“
munich_i Hightech-Summit – Think Tank für Künstliche Intelligenz
Mit der nunmehr dritten Ausgabe im Rahmen der Automatica hat sich die Hightech-Plattform munich_i als führendes Format für Robotik und KI etabliert. Das Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der Technischen Universität München gab auch in diesem Jahr Orientierung auf dem Gebiet Künstliche Intelligenz und Robotik und setzte diese Entwicklungen gleichzeitig in den ethisch-gesellschaftlichen Kontext. „Der Hightech-Summit war auch dieses Jahr wieder ein absolutes Highlight. Gemeinsam mit faszinierenden Pionieren aus Industrie, Wissenschaft und Start-ups haben wir einen Blick in die Zukunft geworfen und mit unseren Gästen aus der Politik diskutiert, wie wir diese gestalten wollen“, fasst munich_i Direktor Prof. Sami Haddadin zusammen.
Prof. Alena Buyx, ebenfalls munich_i Direktorin, fügt hinzu: „munich_i hat erneut gezeigt, dass die Zukunft bereits heute in unseren Händen liegt und schafft die notwendige Diskussionsplattform zwischen den Impulsgebern aus der Wissenschaft sowie der Politik und Wirtschaft zur Frage, wie wir die Zukunft bestmöglich gestalten können.“
munich_i besteht aus dem Hightech-Summit, der Robotik- und KI-Sonderschau AI.Society sowie dem hybriden Robotik-Wettbewerb Robothon.
Die nächste Automatica findet von 24. bis 27. Juni 2025 erneut parallel zur Laser World of Photonics – Weltleitmesse und Kongress für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Photonik – sowie der World of Quantum in München statt.