Hannover-Messe startet am 22. April
Maschinen, die mithilfe von KI gesteuert werden oder Anlagen, die Elektrobatterien recyceln. In Hannover erwarten den Besucher zahlreiche Innovationen.
„Innovative Technologien und eine klare wirtschaftspolitische Agenda – darauf kommt es an, wenn von Hannover Signale des Aufbruchs und der Zuversicht ausgehen sollen“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. Der Messechef ist überzeugt, dass 50 % dieser Gleichung bereits erfüllt sind. „Die ausstellenden Unternehmen werden ihren Beitrag leisten: Sie zeigen Technologien, mit denen die Industrie wettbewerbsfähig und nachhaltig produzieren kann – und das in der ganzen Welt!“
Auf der Messe drehen sich die Innovationen um eine intelligente und CO2-neutrale Produktion, KI, Wasserstoff oder Energielösungen. „Unsere Aussteller werden zeigen, dass eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie auch in Europa möglich ist. Voraussetzung ist allerdings ein verlässlicher regulatorischer Rahmen, der Innovation und Unternehmertum fördert“, so Köckler.
Zusammenspiel von Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung
Die Lösung liegt im Zusammenspiel von Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung, einer breiten branchen- und länderübergreifenden Zusammenarbeit sowie einem klaren politischen Kurs. Mit 4000 Ausstellern, einer Rekordbeteiligung aus der Politik und dem Partnerland Norwegen ist die Hannover-Messe 2024 dafür die ideale Plattform.
„Die Besucher der Hannover-Messe suchen Antworten auf die Frage, wie sie Automatisierung, künstliche Intelligenz, modernste Antriebstechnik, erneuerbare Energien oder Wasserstoff sinnvoll einsetzen können. Genau dieses Know-how liefern die Aussteller der Hannover-Messe“, so Köckler.
Zu den ausstellenden Unternehmen zählen globale Tech-Giganten wie AWS, Bosch, Google, Microsoft, SAP, Schneider Electric oder Siemens sowie mittelständisch geprägte Technologieführer wie Beckhoff, Festo, Phoenix Contact, Rittal, SEW-Eurodrive und Harting. Auch namhafte Forschungsinstitute wie Fraunhofer oder das KIT (Karlsruher Institut für Technologie) und mehr als 300 Startups werden in den Messehallen am Start sein. Die ausstellenden Unternehmen kommen aus 60 Ländern. Die Top-5-Ausstellernationen sind Deutschland, China, Türkei, USA, Italien.
„Auf der Hannover-Messe wird Technologie gezeigt, Business vorangetrieben und Wirtschaftspolitik gemacht von Entscheidern aus Politik, Industrie und Wirtschaft, die im April so zahlreich und hochkarätig wie selten zuvor nach Hannover kommen“, so Köckler. „In Hannover kann die Politik die Technologie erleben, mit der sich die Herausforderungen unserer Zeit lösen lassen.“ Mehr als 300 Delegation aus aller Welt werden erwartet. Angeführt von Bundeskanzler Olaf Scholz, der gemeinsam mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre die Hannover-Messe eröffnen wird. Darüber hinaus werden die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Leitmesse der Industrie nutzen, um sich mit Vertretern der Wirtschaft auszutauschen.
Künstliche Intelligenz: Das nächste Level der industriellen Digitalisierung
„Die Geschwindigkeit, mit der KI-Lösungen ihren Weg in die Industrie finden, ist atemberaubend. Unternehmen müssen jetzt investieren und vor allem ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Chancen von KI heranführen, sonst werden sie vom Wettbewerb abgehängt“, betont Köckler.
Auf der Hannover-Messe sind konkrete Anwendungen zu sehen: Roboter, die sich per Sprache steuern lassen, Maschinen, die Fehler automatisch erkennen, oder Systeme, die durch vorausschauende Wartung Ausfallzeiten reduzieren.
Generative KI wird an vielen Ständen eine Rolle spielen und auf der Konferenzbühne der Messe diskutiert werden. Unter anderem mit der deutschen KI-Hoffnung Jonas Andrulis, der mit seinem Unternehmen Aleph Alpha eine Alternative zu den vorherrschenden KI-Modellen amerikanischer und chinesischer Unternehmen bieten will.
Wann kommt die Wasserstoffwirtschaft?
Mit der zunehmenden Nutzung volatiler erneuerbarer Energiequellen rückt Wasserstoff als der geeignete Energieträger für eine emissionsfreie Wirtschaft immer stärker in den Fokus. Mit über 500 Unternehmen ist die Hannover-Messe die wichtigste Plattform für anwendungsfertige Wasserstofflösungen im Industriekontext und Plattform für den internationalen Hochlauf der weltweiten Wasserstoffwirtschaft.
„Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft erfordert jetzt mutige politische Entscheidungen im regulatorischen Bereich“
Köckler: „Wasserstoff bietet enorme Chancen als der grüne Energieträger schlechthin. Die aktuelle Geschwindigkeit bei der Implementierung und Skalierung ist jedoch unzureichend. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft erfordert jetzt mutige politische Entscheidungen im regulatorischen Bereich, intensive Forschung und Entwicklung für eine zügige Implementierung sowie den Aufbau der notwendigen Infrastruktur für die Skalierung. Nur so können sich tragfähige Geschäftsmodelle etablieren.“
Manufacturing X: Ein sicherer Datenraum für die europäische Industrie
Europäische Unternehmen brauchen einen sicheren Datenraum, wenn sie das Potenzial einer vernetzten Industrie voll ausschöpfen wollen. Die Industrie in Europa kann dabei auf ein Konzept setzen, das speziell auf den Mittelstand zugeschnitten ist: Manufacturing-X. Ein sicherer Datenraum für den Austausch von Wissen und die gemeinsame Bearbeitung von Projekten, der den Unternehmen gleichzeitig Datensouveränität und Raum für Innovationen bietet. Denn der wichtigste Schatz des Unternehmens – die eigenen Daten und das Domänenwissen – müssen in diesem Modell keinem großen Plattformbetreiber überlassen werden.
Partnerland Norwegen: Powerhouse für Energie und Digitalisierung
Norwegen nutzt die Weltbühne Hannover-Messe, um sich unter anderem als innovativer und zuverlässiger Energiepartner zu präsentieren. Das Motto des Partnerlandes lautet „Norway 2024: Pioneering the Green Industrial Transition“. Damit unterstreicht Norwegen seinen Anspruch, eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien, der CO2-neutralen Produktion, Carbon Capture und der Digitalisierung der Industrie einzunehmen.
Energie und Industrie 4.0
Norwegen wird mit einem nationalen Gemeinschaftsstand in Halle 12 (Energy Solutions) und mit einem Pavillon speziell zum Thema Wasserstoff in Halle 13 mit vertreten sein. Am nationalen Gemeinschaftsstand stehen die Themen saubere Energie und Industrie 4.0 im Vordergrund. Wichtige Akteure sind hier Statkraft, Equinor, Yara und Siemens.
KI und Industrie 4.0
Als zweiter Schwerpunkt werden am norwegischen Gemeinschaftsstand KI- und Industrie 4.0-Lösungen präsentiert. Ein Beispiel dafür ist The Coring Company, die auf das Bedürfnis der Bergbauindustrie nach mehr Effizienz und Nachhaltigkeit eingeht, indem sie fortschrittliche Lösungen zur täglichen Erfassung und Verarbeitung von Betriebsdaten anbietet.
Die innovative KI-Plattform des norwegischen Unternehmens Intelecy verändert die industrielle Nachhaltigkeit durch die Optimierung von Prozessen und durch die Nutzung von Echtzeitdaten. Damit hilft sie Unternehmen, Energieverbrauch, Wartungskosten und Ressourcenverschwendung zu reduzieren.
Europäische Union: Starkes Wirtschaftsbündnis
Zwei Monate vor den Wahlen in Europa präsentiert sich die Europäische Union auf der Hannover-Messe als starkes Wirtschaftsbündnis. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, eröffnet das Programm mit einer Rede bei der Eröffnungsfeier am 21. April. Zum EU-Programm während der Messe zählt die Konferenz „Investing in European Industry“ am 22. April, auf der Industrievertreter*innen mit EU-Politikerinnen und Politikern über Themen wie den Green Deal diskutieren können.
Weitere Beiträge zum Thema: