Maschinenbau schließt erstes Quartal mit Minus ab
Kleiner Lichtblick: im März verbuchte der Maschinen- und Anlagenbau ein geringeres Minus beim Auftragseingang, als in den Vormonaten.
Nach mehreren Monaten mit zweistelligen Rückgängen in den Auftragsbüchern verbuchte der Maschinen- und Anlagenbau aus Deutschland im März ein geringeres Minus. Insgesamt sanken die Bestellungen um real 6 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei aus dem Inland 10 % und aus dem Ausland 4 % weniger Orders kamen. Die Nicht-Euro-Region schnitt dabei mit einem Rückgang von 1 % besser ab als die Euro-Länder (minus 10 %). „Der März war der erste Monat mit einer einstelligen Minusrate der Bestellungen seit September 2022. Das ist ein kleiner Lichtblick – wohlwissend, dass das Großanlagengeschäft bei diesem Ergebnis etwas nachgeholfen hat. Schon gar nicht würde ich zum jetzigen Zeitpunkt schon von einer Trendwende sprechen. Dafür ist es definitiv zu früh“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.
Hoher Auftragsbestand trägt die Unternehmen
Unterm Strich resultierte laut VDMA für das gesamte erste Quartal 2023 ein Minus der Auftragseingänge von real 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Von Januar bis einschließlich März gingen die Inlandsorders um 14 % zurück, aus dem Ausland kamen 13 % weniger Bestellungen (Euro-Länder: minus 11 %, Nicht-Euro-Länder: minus 13 %). „Wir haben in den letzten Wochen einige überraschend positivere Signale aus dem wirtschaftlichen Umfeld bekommen. Doch nach wie vor sind viele Investoren verunsichert, das weltweite Wachstum ist weiterhin gering, die Inflation hoch. Was die Maschinenbaufirmen aktuell trägt, ist ein hoher Auftragsbestand mit einer Reichweite von aktuell 11,6 Monaten“, sagte Wiechers.
Maschinenbau NRW: Orders weiterhin schwach im März
Im März 2023 verfehlte nach Angaben des VDMA NRW der Auftragseingang im nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbau sein Vorjahresergebnis um 10 %. Die Nachfrage aus dem Inland verzeichnete ein Minus von 6 % und die Auftragseingänge aus dem Ausland gingen um 12 % zurück. Der Euroraum trug zu diesem Ergebnis mit einem Minus von 10 % und der Nicht-Euroraum mit einem Rückgang von 12 % bei.
Im aussagekräftigeren Dreimonatszeitraum Januar bis März 2023 nahm der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um 14 % ab. Die Aufträge aus dem Inland sanken um 8 % und aus dem Ausland um 18 %. Die Nachfrage aus dem europäischen Raum ist um 7 % und aus dem nichteuropäischen Ausland um 21 % hinter den Vorjahreswerten zurückgeblieben.
„Die Auftragseingänge bleiben in Nordrhein-Westfalen nach wie vor hinter den Vorjahreswerten zurück. Angesichts der bestehenden hohen Unsicherheiten, wie beispielsweise die geopolitischen Herausforderungen und die Inflation, halten sich die Kunden mit ihren Investitionen weiterhin zurück“, sagt Hans-Jürgen Alt, Manager Produktion-NRW und ergänzt: „Im ersten Quartal enttäuschten vor allem die Bestelleingänge aus dem nichteuropäischen Ausland. Die Zahlen relativieren sich vor dem Hintergrund des anhaltend hohen Auftragsbestandes von fast zwölf Monaten.“