Siemens und Microsoft: mehr Standards beim digitalen Zwilling
Die Standardisierung fördert die Kooperation, beschleunigt Innovation und erleichtert den Austausch von Digital-Twin-Modellen und -Daten.
Gemeinsam mit dem W3C Konsortium werden Siemens und Microsoft die Digital Twin Definition Language (DTDL) mit dem Thing Description Standard der internationalen Standardisierungsorganisation W3C zusammenführen. Dies hat Siemens bekanntgegeben.
Die Vereinheitlichung beider Sprachen ermögliche Kunden ein konsistentes Modellierungserlebnis und verringere damit die Fragmentierung in einer sich laufend weiterentwickelnden IoT-Landschaft. Kunden nutzen in ihrer Infrastruktur in der Regel Produkte verschiedener Anbieter, was zu einem Lock-In-Effekt und einem hohen Integrationsaufwand führt. Die Konvergenz ermögliche daher eine einfachere Systemintegration sowie Interoperabilität.
Standardisierung ist entscheidend für die Interoperabilität
Als virtuelle Nachbildungen von physischen Objekten, Prozessen oder Systemen, die ihre realen Gegenstücke in einer digitalen Umgebung widerspiegeln, ermöglichen digitale Zwillinge Unternehmen die Überwachung, Prognose sowie Optimierung ihrer Anlagenleistung. Dies steigert die Effizienz bei gleichzeitiger Kostenreduktion. Die Standardisierung von Digital-Twin-Sprachen ist daher entscheidend für die Interoperabilität, um so eine nahtlose Kommunikation sowie Integration zwischen verschiedenen Digital-Twin-Systemen und -Plattformen zu gewährleisten.
Siemens unterstützt den Angaben zufolge bereits den aufstrebenden W3C Thing Description Standard für zukünftige Produkte in den Bereichen Gebäudemanagement, Energieverteilung und Smart Grids. Von der Erweiterung dieser Interoperabilitätsstrategie auf Microsoft Azure werden Kunden stark profitieren.
„Diese strategische Partnerschaft unterstreicht unser Bestreben, sowohl Kollaboration als auch Offenheit zu fördern.“
„Wir sehen die Konvergenz von zwei sehr ähnlichen Digital-Twin-Sprachen, wie DTDL und W3C Thing Description, als einen wesentlichen Schritt, der es unseren Kunden ermöglicht, die physische Welt auf eine Weise zu beschreiben, die nicht an bestimmte IoT-Plattformen gebunden ist“, so Thomas Kiessling, Chief Technology Officer bei Siemens Smart Infrastructure. „Diese strategische Partnerschaft unterstreicht unser Bestreben, sowohl Kollaboration als auch Offenheit zu fördern.“
Modellierung der physischen Welt mit Azure-Diensten
Die Digital Twin Definition Language von Microsoft ermöglicht die Modellierung der physischen Welt mit Azure-Diensten, während der W3C Thing Description Standard für eine interoperable Darstellung von Geräteschnittstellen und deren Einbindung in standardmäßige Industrie-Ontologien sorgt. Beide Sprachen wiesen in der Anfangsphase der Annäherung viele konzeptionelle Gemeinsamkeiten auf.
„Seit wir die Digital Twin Definition Language erfunden und ihre Spezifikation und Referenzimplementierungen als Open Source zur Verfügung gestellt haben, hatten wir vor, sie durch ein Konsortium wie W3C zu standardisieren. Daher ist die Zusammenführung von DTDL und W3C Thing Description in enger Partnerschaft mit Siemens der klare nächste Schritt auf unserem Weg, digitale Zwillinge in der Industrie zu demokratisieren“, kommentiert Erich Barnstedt, Chief Architect Standards, Consortia and Industrial IoT, Azure Edge and Platform Team, Microsoft Corporation.
Weitere Beiträge zum Thema: