Strategiepapier zeigt Wege zu mehr Wettbewerbsfähigkeit
Die Robotik und Automation kann die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands steigern. Aber dies geht nicht von alleine, gezielte Schritte sind nötig.
Der VDMA unterstützt die Innovationsziele aus dem Zukunftsrat des Bundeskanzlers mit einem konkreten Fahrplan für die Industrie. Der Fachverband Robotik + Automation hat dazu das Strategiepapier „Robotik und Automation 2028“ vorgelegt. Es soll zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland dienen und wurde von VDMA-Präsident Karl Haeusgen an Staatssekretär Udo Philipp aus dem Bundeswirtschaftsministerium übergeben.
„Die Robotik und Automation ist eine Schlüsseltechnologie, um global wettbewerbsfähig zu bleiben und Transformationsaufgaben zu meistern“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Fachverband Robotik + Automation. „Volkswirtschaften, insbesondere in Asien und Nordamerika, bauen gezielt globale Technologieführer auf und liefern sich einen internationalen Wettlauf um Marktanteile. Diese Länder stärken ihre Robotik-Champions durch staatliche Subventionen, Wagniskapital und Industriepolitik. Erst kürzlich überholte China die USA bei der Roboterdichte und dürfte Deutschland noch in diesem Jahr beim Automationsgrad im produzierenden Gewerbe überholen. Deutschland muss jetzt mit einer ambitionierten Strategie in die Umsetzung kommen, um an der Weltspitze zu bleiben.“
Das Strategiepapier in der Übersicht:
Robotik und Automation wird als Schlüsseltechnologie für unsere Wettbewerbsfähigkeit massiv beschleunigt. Dafür hat sich der Fachverband Robotik + Automation folgende Ziele gesetzt:
- Als Technologieführer für Industrie-Roboter wächst die deutsche Robotik und Automation bis 2028 schneller als der vergleichbare Weltmarkt.
- In der professionellen Service-Robotik wird Deutschland bis 2028 Technologieführer und skaliert diese erfolgreich im europäischen und internationalen Markt, zum Beispiel in der Laborautomation, Transport und Logistik oder in der Hotellerie.
Top-7 Empfehlungen:
Die Handlungsempfehlungen setzen auf die Beschleunigung von Innovation, die Förderung von Talent sowie industriepolitische Maßnahmen. Beispiele sind:
- 1. Konsortien bilden, um innovative Anwendungen der Robotik und Automation erfolgreich am Markt zu skalieren, z.B. Brennstoffzellenproduktion.
- 2. Einfache Datenintegration für das produzierende Gewerbe über ein skalierungsfähiges Datenökosystem (Manufacturing-X), um KI-Potenziale schneller zu erschließen.
- 3. Spitzenforschung wird durch erfolgreiche Anwendung und Skalierung im Mittelstand gestärkt und die technologische Marktführerschaft angestrebt. Die Forschungsfelder Robotersicherheit, Mensch-Roboter-Kollaboration und Künstliche Intelligenz (KI) sollen ausgebaut werden.
- 4. Verdopplung der Studienplätze in Robotik und Automation an den Hochschulen.
- 5. Verpflichtende Einführung eines Schulfachs Technik.
- 6. Investitionsanreize für die Anwender von Robotik und Automation.
- 7. Günstigere Finanzierungskonditionen und besserer Zugang zu Wagniskapital für die Anbieter von Robotik und Automation.
Fazit: „Deutschland und Europa sind einem aggressiven globalen Standortwettbewerb ausgesetzt. Insbesondere die industriepolitischen Eingriffe führender Wettbewerbsnationen führen zu signifikanten Nachteilen, die die Resilienz heimischer Produktionskapazitäten massiv gefährden“, sagt Frank Konrad, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Robotik + Automation. Die erfolgreiche Skalierung von Zukunftstechnologien wie Brennstoffzellen/Elektrolyseuren, Photovoltaik oder Wärmepumpen benötigt konsequente industrie-, finanz- und steuerpolitische Antworten auf den globalen Standortwettbewerb. „Wir müssen jetzt handeln, sonst wird es keine Produktion dieser Zukunftstechnologien in Deutschland geben.“