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Volkskongress entscheidet 25.03.2025, 09:50 Uhr

China investiert fast 130 Mrd. Euro in Robotik und Hightech

China kündigt Risiko-Kapitalfonds an und will in Robotik, KI und Spitzeninnovationen investieren – Laufzeit: 20 Jahre, Umfang: 1 Billion Yuan.

China positioniert humanoide Roboter als Spitzentechnik. Foto: Fourier Intelligence

China positioniert humanoide Roboter als Spitzentechnik.

Foto: Fourier Intelligence

Das Tempo Chinas bei der Entwicklung und dem Einsatz von Robotern ist bereits jetzt beachtlich. Jetzt könnte es noch einmal erhöht werden. Denn die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform Chinas hat nach Angaben der International Federation of Robotics (IFR) angekündigt, einen öffentlich geförderten Wagniskapitalfonds einzurichten. Fokus sind Robotik, künstliche Intelligenz und Spitzeninnovationen. Von lokalen Regierungen und dem privaten Sektor sollen damit rund 1 Billion Yuan ­(etwa 128 Mrd. €) über eine Laufzeit von zwanzig Jahren aufgebracht werden.

„China ist es gelungen, die eigene Fertigungsindustrie in einem noch nie dagewesenen Tempo zu modernisieren“, sagt Takayuki Ito, Präsident der International Federation of Robotics. Foto: IFR

„China ist es gelungen, die eigene Fertigungsindustrie in einem noch nie dagewesenen Tempo zu modernisieren“, sagt Takayuki Ito, Präsident der International Federation of Robotics.

Foto: IFR

IFR-Präsident Takayuki Ito sagt dazu: „China ist es gelungen, die eigene Fertigungsindustrie in einem noch nie dagewesenen Tempo zu modernisieren.“ Mit seiner im Dezember 2021 veröffentlichten nationalen Robotik-Strategie lebe das Land vor, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft systematisch stärken lässt.

Roboter in China: Nach Erfolgen bei Industrierobotern geht es jetzt um Zukunftstehmen

Den Roboterherstellern aus China ist es nach IFR-Angaben gelungen, ihre Wettbewerbsposition im Heimatmarkt deutlich auszubauen: So stieg der Anteil der von lokalen Anbietern installierten Industrieroboter von 30 % im Jahr 2020 auf 47 % im Jahr 2023.

Robotik mit anderen Zukunftstechnologien, wie künstlicher Intelligenz, verbesserten Komponenten und neuen Anwendungsszenarien, für die intelligente Fertigung zu integrieren, ist der nächste wichtige Schritt. Dies wird durch Chinas jüngste Initiative deutlich, humanoide Roboter als Spitzentechnologie zu positionieren und dafür einen staatlich geförderten Risikokapitalfonds einzurichten.

VDMA: Deutsche Robotik- und Automationsbranche dreht ins Minus

„China hat gezeigt, wie Ideen konsequent in die industrielle Massenproduktion überführt werden können“, sagt Dr. Dietmar Ley, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation.

Foto: Michaela Plambeck

VDMA zu Investitionen in Roboter: „Europa darf  nicht den Anschluss verlieren“

Auch in Deutschland ist das angekommen. Dietmar Ley, Vorsitzender vom VDMA-Fachverband Robotik + Automation, stellt fest: „China hat gezeigt, wie Ideen konsequent in die industrielle Massenproduktion überführt werden können.“ Er sagt: „Aktuell wird massiv in humanoide Robotik investiert. Das gilt nicht nur für China – einem Land mit einer eigens dafür aufgesetzten nationalen Strategie – auch in den USA werden Innovationen in diesem Bereich mit erheblichem Risikokapital vorangetrieben.“ Sein Appell lautet deshalb: „Europa darf hier nicht den Anschluss verlieren. Für Europa ist daher von entscheidender Bedeutung, dass humanoide Roboter die Forschungslabore verlassen und skalierbar zu wettbewerbsfähigen Konditionen produziert werden. Um sicherzustellen, dass Europa auch in der humanoiden Robotik an der Spitze bleibt, ist ein koordiniertes Vorgehen nötig.“

China installiert jeden zweiten Industrie-Roboter weltweit.Grafik: IFR Statistical Department

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Von IFR/Udo Schnell/Martin Ciupek