RWTH-Studie zu den Vorteilen von Polymerlagern
Laut einer Studie der RWTH sparen Anwender von Polymerlagern hohe Beträge bei Schmierstoffen pro Jahr und können ihre Umweltbilanz verbessern.
Eine gemeinsame Studie von Wissenschaftlern der RWTH Aachen und igus zeigt erstmalig, welche Kosten sich in Anwendungen sparen lassen, wenn statt klassischer Metalllager schmiermittelfreie Polymerlager von igus zu Einsatz kommen: bis zu 14 Mio. Euro pro Jahr. Wie igus mitteilt, berechnet die Studie zudem erstmals den Umwelteffekt – unter anderem bei der Brauerei Heineken.
Wegfall von Kosten für den Schmierstoff und die Arbeitsstunden
Klassische Metalllager benötigen Nachschmierung. Wie igus ausführt, gilt das für Gleitlager aus Hochleistungskunststoffen aufgrund integrierter Festschmierstoffe nicht. Dadurch lassen sich, so das Unternehmen, Einkaufskosten für Schmiermittel einsparen. Je nach Anwendung zwischen 7.000 und 14 Mio. Euro pro Jahr, zeige die Studie der RWTH-Wissenschaftler. Hinzu kommen jährlich zwischen 8.000 und 2 Mio. eingesparte Arbeitsstunden für das manuelle Nachschmieren von Lagerstellen.
„Die Zahlen beweisen eindrucksvoll, wie sich durch eine vermeintlich kleine Umstellung unterm Strich enorme Summen und Ressourcen einsparen lassen“, sagt Stefan Loockman-Rittich, Geschäftsbereichsleiter iglidur Gleitlager bei igus. Ein Studienteilnehmer etwa, die Brauerei Heineken Brasil, würde durch den Umstieg auf Polymerlager in allen Förderbändern ihrer 160 Standorte weltweit 20 t Schmierstoff pro Jahr für 450.478 Euro und 5,4 Mio. Euro Personalkosten einsparen.
Brauerei Heineken: Polymerlager bergen CO2-Einsparpotential in Höhe von 28.814 kg
Die RWTH-Studie berechnet, wie igus ausführt, zudem erstmals die positiven Umweltauswirkungen von Gleitlagern aus Hochleistungskunststoffen. Heineken Brasil beispielsweise spare aufgrund des Austauschs von Metalllagern durch Polymerlager an 600 Lagerstellen jährlich CO2-Äquivalente in Höhe von 180 kg. „Würden alle Niederlassungen von Heineken auf Polymerlager umsteigen, könnte das Unternehmen CO2-Äquivalente in Höhe von 28.814 kg einsparen. Und das ist für eine so kleine Stellschraube ein beachtlicher Wert“, so Loockman-Rittich. Zum Vergleich: Wenn ein Fahrzeug einen Liter Benzin verbraucht, emittiert es etwa 2,37 kg CO2. Die Ersparnis würde demnach über 12.000 l Benzin entsprechen. „Immer mehr Hersteller von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen spüren den Druck, die CO2-Bilanz ihrer Produkte ausweisen zu müssen. Entsprechend froh sind unsere Kunden, dass es nun eine wissenschaftlich belegte Einschätzung der Umweltvorteile des Selbstschmiereffekts unserer Gleitlager gibt.“
Über die RWTH-Studie
Mit der Durchführung der unabhängigen Studie beauftragt war den Angaben zufolge die WBA Werkzeugbau Akademie, ein Forschungsunternehmen, das auf dem RWTH Aachen Campus als Teil eines der größten Forschungslabore Europas im Bereich Produktionstechnik mit dem Werkzeugmaschinenlabor WZL und dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik (IPT) zusammenarbeitet. Die Ergebnisse basieren auf Experteninterviews mit neun Unternehmen aus den Bereichen Automationstechnik, Baumaschinen, Agrarindustrie, Lebensmittelindustrie sowie Verpackungs- und Abfüllindustrie.
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