Gewinner des Enlighten Award 2024 bekannt gegeben
Altair und das Center for Automotive Research zeichnen ressourcenschonende Innovationen für die Automobilindustrie aus.
Altair hat die Gewinner des Altair Enlighten Award 2024 bekannt gegeben. Der Preis wird in Zusammenarbeit mit dem Center for Automotive Research (CAR) vergeben und zeichnet den Angaben zufolge die größten Fortschritte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Leichtbau aus, die erfolgreich den CO2-Ausstoß reduzieren, den Wasser- und Energieverbrauch senken und die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien vorantreiben. In seiner 12-jährigen Geschichte habe sich der Enlighten Award zu einem begehrten Preis entwickelt, für den sich die zukunftsorientiertesten Unternehmen der Automobilindustrie bewerben.
„Der Enlighten Award ist die führende Auszeichnung, die die besten Innovationen der Automobilindustrie im Bereich der ressourcenschonenden Technologie prämiert. Wir freuen uns sehr, dass wir erneut die Unternehmen auszeichnen können, die eine nachhaltigere Zukunft schaffen“, sagte James R. Scapa, Gründer und Chief Executive Officer von Altair. „Die diesjährigen Gewinner können sich als die besten Innovatoren betrachten, die diese anspruchsvollen Ziele erreichen.“
„Jede Ausgabe des Enlighten Award stellt die Produkte, Prozesse und Organisationen vor, welche die nächste Generation bahnbrechender Automobiltechnologie einläuten“, sagte Alan Amici, Präsident und Vorstandsvorsitzender des Center for Automotive Research. „Wir können es kaum erwarten, die diesjährigen Preisträger auszuzeichnen und freuen uns, diesen Preis wieder gemeinsam mit Altair und unseren anderen geschätzten Partnern zu vergeben.“
Kategorie Sustainable Product
- Platz 1: DuPont – DuPont Betamate Broad Bake Adhesive Technology
Die DuPont Betamate Broad Bake Adhesive Technology trage dazu bei, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen beim Herstellen von Fahrzeugkarosserien zu senken, weil die Klebstoffe bei niedrigeren Temperaturen aushärten können und somit Energie durch niedrigere Temperaturen in den Lackieröfen und kürzere Zykluszeiten der Öfen eingespart wird. Aufgrund einer speziellen Zusammensetzung, welche die Haltbarkeit des Klebstoffs verlängert, mache die Technik außerdem eine Kühllagerung überflüssig.
- Platz 2: Bridgestone Americas – Turanza EV Tire
Der Turanza EV Grand Touring-Reifen wird zu 50 % aus erneuerbaren und recycelten Materialien hergestellt – dies sei einer der höchsten Prozentsätze unter den handelsüblichen Ersatzreifen – und verfüge über die Bridgestone Enliten-Technik zum Optimieren der Leistung und Verlängerung der Reifenlebensdauer.
Kategorie Sustainable Process
- Platz 1: BMW M GmbH, AMC GmbH, Bcomp Ltd, Gradel Lightweight Sàrl, und Lasso Ingenieurgesellschaft – BMW M Visionary Materials Seat
Der BMW M Visionary Materials Seat setzt auf kreislauforientierte Designprinzipien und nachhaltige Materialien. Der Sitz zeichne sich durch eine Monomaterial-Leichtbauweise aus, bei der das Verwenden nachhaltiger, nachwachsender Materialien wie recycelte Polyester-Textilien, Flachsfaser Bio-Verbundstoffe und biogene Lederalternativen im Vordergrund stehen. Wo immer möglich, wurden erdölbasierte Rohstoffe durch biobasierte Materialien aus Algen und pflanzlichen Füllstoffen – wie Kreide und Kork – ersetzt. Der Verbundstoff könne je nach Bedarf aus Kohlenstoff, Basalt, Glasfaser oder Naturfasern hergestellt werden.
- Platz 2: Toyota Motor Manufacturing Canada und PPG Industries – EPIC200X Electrocoat
Die Elektrobeschichtung EPIC200X verbessere den Korrosionsschutz für Fahrzeugkarosserien und reduziere die Umweltbelastung dabei erheblich. Im Toyota-Werk ermöglichen das neue Produkt und das Anwendungsverfahren eine Reduzierung der CO2-Emissionen um insgesamt 3.500 Tonnen pro Jahr.
Kategorie Module Lightweighting
- Platz 1: Syensqo und General Motors – High-Performance Thermoplastic Battery Module Structure
Syensqo und General Motors haben gemeinsam eine neuartige Hochleistungs-Batteriemodulstruktur aus Thermoplast entwickelt, die im Vergleich zu herkömmlichem Aluminium eine Gewichtsreduzierung von 37 % und eine Kosteneinsparung von 25 % ermöglicht. Zu den Hauptmerkmalen gehören eine verbesserte Fahrzeugleistung durch Präzisionsspritzguss, eine rationalisierte Komponentenkonsolidierung für eine vereinfachte Montage und eine einzigartige Cell-Lock-Funktion, die die Batteriezellen stabilisiert. Darüber hinaus mache das Design mehrere Komponenten und Prozesse überflüssig, wodurch die Effizienz weiter optimiert werde.
- Platz 2: Toyota Motor Company, US Farathane und BASF Corporation – Toyota Tacoma Second-Row Composite Seat Structure
Die Rücksitzstruktur des Toyota Tacoma bestehe aus einem Verbundwerkstoff, der 30 % weniger Masse aufweise als die vorherige Generation von Stahlsitzen und 20 % weniger Masse als die aktuellen Kunstharzsitze, die im Toyota Tundra 2022 eingesetzt werden.
Kategorie Enabling Technology
- Platz 1: CompositeEdge GmbH – Next-Gen Sustainable High-Performance Structures
Mit dem Ziel, den Materialverbrauch insgesamt zu minimieren, hat die CompositeEdge GmbH Naturfaserverbundwerkstoffe – wie Flachs- und Hanffasern – mit Kunststoff verbunden, um Hochleistungsstrukturen zu bilden, die die automatisierte Herstellung von Karosserieteilen, Innenverkleidungen, Fahrwerksteilen, Federungselementen und mehr ohne zusätzliche Klebstoffe unterstützen können. Aufgrund der Verwendung von Naturfaserverbundwerkstoffen würden die Kohlenstoffemissionen und der Energieverbrauch im Vergleich zu synthetischen Materialien erheblich reduziert. Insgesamt ermögliche die Technologie das Herstellen von nachhaltigen, leichten Automobilkomponenten.
- Platz 2: Teijin Automotive Technologies – Fully Automated Preforming Process Enabling Complex CFRP Part
Das automatische Preforming-Verfahren von Teijin Automotive Technologies ermöglicht den Angaben zufolge die Massenproduktion von Kohlefaser-Preforms für die Verwendung in Automobilkomponenten – in diesem Fall eine Fahrzeugtür. Die Präzision des automatisierten Prozesses optimiere die Menge des verwendeten Materials und recycele eine geringe Menge an Abfall.
Eine ehrenvolle Erwähnung erhielten die Bemis Manufacturing Company und BASF Corporation – Large Hydraulic Tanks for Compact Excavators via BASF’s Ultramid Polyamide
Die Bemis Manufacturing Company und die BASF Corporation haben unter Verwendung von BASF-Polyamid große Hydrauliktanks für Kompaktbagger entwickelt, die eine ökoeffiziente Lösung darstellten, die sowohl zu Umwelteinsparungen (Verringerung der CO2-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus) als auch zu geringeren Lebenszykluskosten führte.
Kategorie Future of Lightweighting
- Platz 1: Weav3D, Braskem und Clemson Composites Center – Cost-Effective Lightweight Vehicle Body Structures
Weav3D, Braskem und das Clemson Composites Center haben eine gitterverstärkte Polypropylen-Verbundplatte entwickelt, die auf die Leistung jeder auf dem Markt erhältlichen Karosseriestruktur zugeschnitten sei. Hergestellt mit einem hochautomatisierten Umformungszyklus, der mehr Teile mit weniger Energieaufwand produziert, kostete die neue Platte 50 % weniger und wog 23 % weniger als CFPA6-Organoblech (Nylon 6) und wog zwischen 60 und 70 % weniger als Stahl. Das Material zeichnete sich außerdem durch eine 62 %ige Gewichtsreduzierung des Verschnittes aus. Und schließlich bietet die Polypropylenfolie im Vergleich zu Stahl eine bessere Energieabsorption und Formerholung.
- Platz 2: Carsolia Composites Corporation – Composite Suspension Coil Spring by Carsolia
Die Carsolia Composites Corporation stellte eine zum Patent angemeldete Verbundwerkstoff-Schraubenfeder vor, die 50 % leichter als Stahl ist. Der Kohlefaser-Verbundwerkstoff habe im Vergleich zu Stahl ein um 50 % geringeres CO2-Äquivalent pro Kilogramm, was zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen um insgesamt 75 % führe.
Kategorie Responsible AI
- Platz 1: Dow Inc. – Sustainable Specflextm Polyurethane Solutions
Die nachhaltigen Specflextm Polyurethan-Lösungen von Dow Inc. konzentrieren sich auf die Entwicklung und Verwendung sauberer Rohstoffe und einzigartiger Konstruktionsprinzipien zur Leistungsoptimierung. Diese Lösungen erreichen im Vergleich zu herkömmlichen Zusammensetzungen gleichwertige mechanische und Alterungseigenschaften und sind deutlich sicherer und nachhaltiger – mit über 50 % weniger flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), 60 % weniger Formaldehyd und 80 % weniger Acetaldehyd. Darüber hinaus beschleunigt ein KI-Vorhersagemodell für Aldehyde die Marktresonanz, indem es die Faktoren erfasst, die zum Geruch beitragen, und komplizierte, nicht lineare Eigenschaften in realitätsbezogene Leistungsmerkmale übersetzt, was eine Ergebnisvorhersage ermöglicht.
In einer Welt, die nach sichereren, effizienteren und innovativeren Produkten und Prozessen verlangt, habe Altair es sich zum Ziel gesetzt, Design und Entscheidungsfindung durch den Einsatz von KI-gestütztem Engineering, High-Performance Computing und Optimierung während des gesamten Produktlebenszyklus zu verändern. Indem Altair seine Kunden dabei unterstütze, dies zu erreichen, trage das Unternehmen dazu bei, die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen in einer Vielzahl von Branchen weltweit zu reduzieren. Die Softwaretechnik und die Beratungsdienstleistungen von Altair würden den Kern der Entwicklung einer gesünderen und nachhaltigeren Zukunft für die Menschheit bilden.