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Investitionen geplant 20.03.2025, 10:23 Uhr

Studie: KI in der Produktentwicklung ist die Zukunft

KI wird in der Produktentwicklung eingesetzt und der Einsatz soll zunehmen. Das ist das Ergebnis einer Befragung unter Führungskräften aus den USA, Europa und Japan.

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Hersteller setzen laut einer Aras-Studie verstärkt auf KI in der Produktentwicklung.

Foto: PantherMedia/degimages - mit generativer KI erstellt

Künstliche Intelligenz (KI) prägt die Zukunft der Produktentwicklung entscheidend. 80 % der Industrieunternehmen arbeiten bereits mit KI-Techniken in diesem Bereich und 91 % planen, ihre Investitionen in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen. Das sind zentrale Ergebnisse der Aras-Studie „Die Zukunft der Produktentwicklung – Product Lifecycle Management im Fokus“, für die 656 Führungskräfte in den USA, Europa und Japan befragt wurden. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Anbieter von Product-Lifecycle-Management- und Digital-Thread-Lösungen.

Jens Rollenmüller, Regional Vice President bei Aras.

Foto: Aras

„Die Integration von KI in die Produktentwicklung ist nicht nur wichtig, um Schritt zu halten – es geht darum, in einem immer härter umkämpften Markt zu überleben“, sagt Jens Rollenmüller, Regional Vice President bei Aras, und betont die Bedeutung für die Unternehmensstrategie: „Digitale Engineering-Tools ermöglichen es Herstellern, intelligentere Produkte zu entwickeln, Kosten zu optimieren und Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.“

91 Prozent der Hersteller planen, ihre Investitionen in KI für die Produktentwicklung in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen. Grafik: Aras

Die Studie identifiziert den Angaben zufolge die wichtigsten Treiber für diesen Wandel in der Produktentwicklung: 35 % der Unternehmen nennen die Produktionskosten als größte Herausforderung, 34 % kämpfen mit der Produktkomplexität. Gesetzliche Vorgaben und eine beschleunigte Markteinführung beschäftigen jeweils 33 % der Befragten. Auch Nachhaltigkeit bleibe ein wichtiger Faktor: 32 % der Unternehmen verweisen auf die wachsende Bedeutung dieses Themas in der strategischen Planung.

Bereitschaft in den USA am höchsten

Wie es weiter heißt, ist die Bereitschaft, in KI für die Produktentwicklung zu investieren, in den USA am höchsten: Dort planen 98 % der Unternehmen, ihren KI-Einsatz in den nächsten zwei Jahren auszubauen, verglichen mit nur 70 % in Japan und 92 % in der DACH-Region. Diese Dynamik spiegele den wachsenden Einfluss von KI in Bereichen wie Prozessoptimierung, Workflow-Automatisierung, generatives Design und Marktprognosen wider.

80 Prozent der Unternehmen setzen bereits KI in der Produktentwicklung ein. Grafik: Aras

88 % der teilnehmenden Unternehmen sind laut der Studie der Meinung, dass ihre Investitionen in Software für die Produktentwicklung steigen sollten, wobei sich die Teilnehmer aus den USA und der DACH-Region erneut engagierter zeigen als Japan. Am zukunftsorientiertesten ist Frankreich, wo 95 % der Unternehmen angeben, dass sie ihre Ausgaben in diesem Bereich erhöhen sollten.

35 Prozent der Unternehmen nennen die Produktionskosten als größte Herausforderung. Grafik: Aras

Bei aller Begeisterung gebe es auch Herausforderungen: Vor allem Sicherheits- und Datenschutzbedenken stehen mit 69 % ganz oben auf der Sorgenliste. 65 % der Unternehmen fehlen die notwendigen Kompetenzen, um das Potenzial von KI voll auszuschöpfen. Und 64 % kämpfen mit isolierten Datensilos. Rollenmüller betont, dass der Erfolg nicht allein von der Technik abhängt, sondern einen grundlegenden Wandel in der Herangehensweise an die digitale Transformation erfordert: „KI ist kein Allheilmittel“, erklärt er. „Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen Datensilos aufbrechen, in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren und Flexibilität in jede Phase des Produktlebenszyklus einbauen.“

Integration von KI ist kein Selbstläufer

Rollenmüller betont die zentrale Rolle von KI in der Produktentwicklung, wobei Early Adopters einen Wettbewerbsvorteil in Bezug auf Kosten, Komplexität und Compliance hätten. Er warnt jedoch: „Die Integration von KI ist kein Selbstläufer. Sie hängt von der gemeinsamen Nutzung von Daten und der nahtlosen Integration zwischen den Abteilungen ab. Ein flexibles PLM-System in Verbindung mit einem starken Digital Thread bildet das ideale Rückgrat für eine effektive KI-Implementierung – und schafft einen echten Wettbewerbsvorteil. Wer zögert, riskiert dauerhaft den Anschluss zu verlieren.“

Über die Studie

„Die Zukunft der Produktentwicklung – Product Lifecycle Management im Fokus“ ist eine Studie, die im Januar 2025 durchgeführt wurde und auf den Antworten von 656 Führungskräften in Europa, den USA und Japan basiert. Sie untersucht, wie führende Unternehmen der Automobil-, Luftfahrt- und Maschinenbauindustrie (mit einem Umsatz von mehr als 40 Mio. Euro) mit dem Einsatz von KI, der Integration digitaler Prozesse und regulatorischen Anforderungen umgehen. Der vollständige Studienband kann hier heruntergeladen werden.

Von Aras/Udo Schnell