Neue Prüfmethoden für langlebigere Rotorblätter
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM entwickelt innovative Thermografiemethoden zur Früherkennung von Materialschwächen in Rotorblättern von Windenergieanlagen. Im Projekt ReliaBlade2 optimieren Wissenschaft und Industrie die Prüfverfahren, um die Lebensdauer und Effizienz von Windkraftanlagen zu steigern. Digitale Zwillinge simulieren das Betriebsverhalten, wodurch Wartungskosten sinken und die Zuverlässigkeit erhöht wird. Diese Innovationen tragen zur Energiewende und CO2-Reduktion bei.
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Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) arbeitet an neuen Prüfmethoden, um Rotorblätter von Windenergieanlagen widerstandsfähiger zu machen. Mithilfe von Thermografie werden frühzeitig Materialschwächen identifiziert, wodurch sich die Langlebigkeit der Rotorblätter steigern lässt.
Foto: PantherMedia / majaFOTO
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt neue, innovative Prüfmethoden, um die Widerstandsfähigkeit von Rotorblättern bei Windenergieanlagen zu erhöhen. Mithilfe modernster Thermografietechniken werden frühzeitig Materialschwächen erkannt, was die Lebensdauer der Rotorblätter signifikant verlängert. Dieses Vorhaben ist Teil des Projekts ReliaBlade2, das vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) koordiniert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Das Projekt verbindet Wissenschaft und Industrie, um die Effizienz und Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen entscheidend zu verbessern.
Die Herausforderungen bei Rotorblättern von Windenergieanlagen
Rotorblätter von Windenergieanlagen sind beeindruckende Ingenieurleistungen: Mit Längen von bis zu 130 m – mehr als die Spannweite eines Airbus A350 – und einem Gewicht von bis zu 60 t sind sie extremen Kräften ausgesetzt. Wind, Wetter und mechanische Belastungen beanspruchen die Materialien stark und können zu Rissen, Ermüdungserscheinungen oder gar zum Bersten führen. Die Instandhaltung dieser riesigen Bauteile ist nicht nur kostspielig, sondern führt auch zu teuren Ausfallzeiten der Anlagen.
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Materialien und Prüfprozesse: Der Schlüssel zur Effizienzsteigerung
Rotorblätter bestehen überwiegend aus faserverstärkten Kunststoffen, deren Festigkeit und Langlebigkeit vor der Markteinführung neuer Modelle durch aufwendige Prüfungen zertifiziert werden müssen. Der sogenannte Ganzblatttest ist dabei ein zentrales Verfahren. Gleichzeitig werden für leistungsstärkere Windenergieanlagen immer innovativere Designs entwickelt, die ebenfalls umfangreich getestet werden müssen. Diese Tests sind zeitintensiv und kostenintensiv, während herkömmliche Standardprüfungen nicht immer alle potenziellen Schwachstellen eines neuen Rotorblattdesigns aufdecken.
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ReliaBlade2: Thermografie als zukunftsweisende Prüftechnologie
Das Projekt ReliaBlade2 zielt darauf ab, bestehende Prüfverfahren zu optimieren und durch den Einsatz moderner Technologien wie der Thermografie zu ergänzen. Durch den Einsatz von Wärmebildkameras lassen sich selbst kleinste innere Schäden frühzeitig identifizieren. Die BAM integriert diese Daten in digitale Zwillinge, die das Verhalten der Rotorblätter unter realen Betriebsbedingungen präzise simulieren. Dies ermöglicht eine vorausschauende Wartung und eine signifikante Verlängerung der Lebensdauer der Rotorblätter.
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Nachhaltige Verbesserungen in der Prüfmethodik
Michael Stamm, Experte für Messverfahren bei der BAM, betont, dass das Ziel des Projekts nicht nur die frühzeitige Erkennung von Schwachstellen sei, sondern auch die nachhaltige Verbesserung der Prüfstandards. Durch robustere und effizientere Windkraftanlagen würden sowohl die Industrie als auch die Umwelt profitieren. Diese Fortschritte tragen dazu bei, die Betriebskosten zu senken und die Verlässlichkeit der Energiegewinnung aus Windkraft zu steigern.
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Starke Partnerschaften für die Zukunft der Windenergie
Neben der BAM sind führende Industriepartner, Forschungseinrichtungen und Prüflabore in das Projekt ReliaBlade2 eingebunden. Gemeinsam setzen sie neue Maßstäbe für die Effizienz und Kosteneffektivität von Prüfverfahren. Das Ziel ist es, die Lebensdauer von Windenergieanlagen entscheidend zu verlängern und damit die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Windenergie weiter zu verbessern. Mit diesen Innovationen leisten die Beteiligten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Reduzierung von CO2-Emissionen.
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Effizienzsteigerung und Kostensenkung durch innovative Prüfmethoden
Die im Rahmen von ReliaBlade2 entwickelten Prüfmethoden revolutionieren die Wartung und Zertifizierung von Rotorblättern. Durch den Einsatz von Thermografie und digitalen Zwillingen wird nicht nur die Lebensdauer der Rotorblätter verlängert, sondern auch die Effizienz der gesamten Windenergieanlagen gesteigert. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie schafft nachhaltige Lösungen, die den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für Betreiber von Windkraftanlagen bieten.