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Branchen Holz und Metall 25.07.2024, 07:23 Uhr

Weniger Arbeitsunfälle trotz herausfordernder Zeiten

Der BGHM-Jahresbericht gibt einen Überblick zu Statistiken, Angeboten und Leistungen des Jahres 2023. Arbeitsunfälle haben trotz schwerer Zeiten abgenommen.

In den Holz- und Metallbetrieben ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Vergleich zu 2022 gesunken. Foto: BGHM

In den Holz- und Metallbetrieben ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Vergleich zu 2022 gesunken.

Foto: BGHM

2023 war für die deutsche Wirtschaft erneut ein herausforderndes Jahr. Das prognostizierte wirtschaftliche Wachstum fiel am Ende aus. Hinzu kam, dass viele Industrien sich wandeln müssen, hin zu noch mehr Digitalisierung, zu grünen Technologien und zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz. All das hatte spürbare Auswirkungen – auch auf die Branchen Holz und Metall. Kriege und Krisen brachten zusätzlich geopolitischen und gesellschaftlichen Zündstoff mit sich.

Arbeitssicherheit als stabiler Wert

„Trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen ist es immens wichtig, dass Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz als stabile Werte weit oben auf der Prioritätenliste in Unternehmen stehen“, sagt Christian Heck, Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM). Tatsächlich gelang es den Holz- und Metallbetrieben in Deutschland, die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 1,8 % auf 123 707 zu senken. Diese und weitere Statistiken sowie einen Überblick über ihre Präventionsangebote und Rehabilitationsleistungen hat die BGHM in ihrem Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Er steht als Download auf der Webseite zur Verfügung.

Hohes Niveau durch Qualifizierung

„Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben in unseren über 250 000 Mitgliedsunternehmen bereits ein hohes Niveau erreicht. Davon konnten sich unsere Aufsichtspersonen bei den von ihnen im Jahr 2023 geleisteten mehr als 61 000 Betriebsbesuchen in über 51 000 Betrieben erneut überzeugen“, so Heck. Die BGHM unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen und die mehr als fünf Millionen Versicherten, die dort beschäftigt sind, dabei, den Arbeitsschutz im Blick zu behalten. Sie profitieren unter anderem von Beratung, Qualifizierung sowie Lern- und Lehrangeboten.

Forschung für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind ein wichtiger Baustein

Zu den im Berichtsjahr 2023 gestarteten Präventionsangeboten gehören zum Beispiel E-Learnings mit aktiver und damit nachhaltiger Teilnahme etwa zu den Themen Asbest oder zum sicheren Begehen von Dächern. Auch die Forschungsaktivitäten in BGHM-Mitgliedsbetrieben sind ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Ergebnisse dienen unter anderem dazu, Präventionsmaßnahmen zu entwickeln oder auch das gehäufte Auftreten von Erkrankungen in bestimmten Personengruppen zu klären und Ursachenzusammenhänge aufzudecken. Die Aufsichts- personen der BGHM kennen die praxisrelevanten Forschungsergebnisse und tragen sie in die Unternehmen. Außerdem fließen sie unter anderem in gesetzliche Regelungen und Normen ein.

BGHM unterstützt bei Rehamaßnahmen

Nach einem Arbeits- oder Wegeunfall oder bei einer Berufskrankheit wird ein individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmtes Reha- beziehungsweise Berufskrankheiten-Management in Gang gesetzt. Fast 600 Mio. € hat die BGHM im Jahr 2023 beispielsweise für Heilbehandlungen ausgegeben. Ziel ist es, die Gesundheit der Betroffenen so weit wie möglich wiederherzustellen und damit die Teilhabe am Arbeits- und am sozialen Leben zu fördern. Welche Leistungen hier möglich sind, wird in dem Jahresberichtsbeitrag über Lukas Zaunbrecher deutlich: Nach einem schweren Unfall auf dem Weg zu seinem Ausbildungsbetrieb, den er als 16-Jähriger erleben musste, kämpft er sich zurück ins Leben. Die BGHM unterstützt ihn dabei mit allen geeigneten Mitteln – unter anderem mit einem Hausumbau mit Außenaufzug.

„Schwerpunkt des Handelns in Betrieben als auch bei der BGHM muss die Prävention bleiben. Nur so kann es uns gelingen, auch 2024 den Schutz der Beschäftigten weiter zu verbessern“, so Heck abschließend.

www.bghm.de