Paniktüren neu gedacht
Neue patentierte Kulissentechnik verringert Auslösekräfte / Seitenhauben tauchen beim Auslösen ein / künftig auch mit elektronischer Verriegelung zur Nachrüstung von mechanischen Paniktüren nach EltVTR oder EN 13637 / zusätzliche motorische Entriegelung zur Automatisierung von Türen
Mit dem Guardian EPN 2000 III bringt ECO Schulte eine neue Generation von Paniktürverschlüssen als Touchbar, Typ B nach EN 1125, auf den Markt. Eine neue patentierte Kulissentechnik im Inneren der Entriegelungslösung sorgt dafür, dass auch schwergängige Schlösser, Mehrpunktverriegelungen sowie zweiflügelige Türen problemlos und mit geringem Kraftaufwand geöffnet werden können. Die Betätigungsfläche der Touchbar bewegt sich beim Auslösen parallel zur Türfläche, wobei die Seitenhauben ebenfalls in das Gehäuse mit eintauchen. Dies vermindert bei großem Gedränge Verletzungsgefahr, weil keine Kanten mehr in den Fluchtweg hineinragen. Auch für einen erschütterungsfreien Krankentransport in einer Klinik ist dies von Vorteil, weil das Bett nicht mehr an einer eventuell hervorstehenden Seitenhaube hängen bleiben kann. Die geringen Aufbaumaße in Verbindung mit dem schlichten, puristischen Design haben zudem ästhetische Vorzüge.
Nur bei Freigabe zu öffnen
Die neue Touchbar-Variante stellt sicher, dass Menschen einen Gefahrenbereich jederzeit auch in einer Paniksituation verlassen können: Ein Druck auf das horizontale Betätigungselement genügt, das Schloss entriegelt – auch wenn eine Vorlast von innen wirkt – und die Tür kann geöffnet werden. Die Freigabe lässt sich dabei an jeder Stelle der wirksamen Länge der Druckstange auslösen. Die neue Guardian EPN 2000 III ist in Standard- und Sonderlängen sowie in den Materialien Edelstahl und Aluminium lieferbar.
Clevere Elektronik sichert Zugangsbeschränkung
Bei rein mechanischen Paniktüren gibt es das grundsätzliche Problem des nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs. So besteht zum Beispiel in Kindergärten die Gefahr, dass Kinder über den Notausgang unbeaufsichtigt ins Freie gelangen – unter Umständen auf eine befahrene Straße. Auch auf Flughäfen kann die missbräuchliche Nutzung von Notausgängen zu Gefahren führen. Und schließlich hat auch ein Ladenbetreiber berechtigtes Interesse daran, dass Diebe nicht über den Notausgang entkommen. Eine Möglichkeit, diesen Problemfällen im Rahmen des Flucht- und Rettungswegkonzepts zu begegnen, ist eine mechatronische Verriegelung, wie sie bislang zum Beispiel durch Flächenhaftmagnete oder Fluchttüröffner im Zusammenspiel mit Fluchtwegterminals eingesetzt wird.
Elektronische entriegelte Tür leuchtet grün
Für solche Fälle wird es in naher Zukunft eine weitere Version des Guardian EPN 2000 III mit einer integrierten elektromagnetischen Verriegelung und Freigabe geben. Mit einem solchen Panikverschluss, einem Türschließer und einem FTI-Fluchtwegterminal lässt sich dann eine mechanische Standard-Paniktür zu einer mechatronischen Tür nach EN 13637 mit wenig Aufwand aufrüsten.
Äußerlich unterscheiden sich die Paniktürverschlüsse mit rein mechanischer und elektromagnetischer Verriegelung nur durch eine LED auf der Schlossseite des EPN 2000 III. Ist die Tür elektronisch verriegelt, leuchtet sie in Rot und schaltet bei Freigabe auf Grün um. Damit hat die LED im Panikfall auch eine zusätzliche Führungsfunktion.
Nachrüstung leicht gemacht
Die elektromagnetische Verriegelung ist komplett im Gehäuse des EPN 2000 III untergebracht und nutzt im Falle einer Nachrüstung die vorhandenen mechanischen Panikschlösser. So blockieren auch bei Mehrpunktschlössern oder zweiflügeligen Türen alle Riegel bis zur Freigabe durch die Elektronik. Das hat einen großen Vorteil gegenüber Fluchttüröffnern oder Haftmagneten, die eine Tür nur an einem Punkt festhalten. Hier können sich die Türen durch Rütteln verbiegen und mechanische Teile werden unter Umständen sogar beschädigt. Ein weiterer Vorteil: Bei Brandschutztüren dürfen Fluchttüröffner oder Haftmagnete im Fall eines Umbaus auf Mechatronik sowieso nicht nachgerüstet werden, weil Fräsarbeiten dort nicht erlaubt sind.
Automatisierung der Fluchttür im Alltagsbetrieb
Eine weitere Funktion des elektromagnetischen EPN 2000 III ist die elektronische Entriegelung, mit der eine Automatisierung der Fluchttür im Alltagsbetrieb möglich ist. Auf ein elektrisches Signal hin zieht ein Motor die Druckstange ein und entriegelt dabei die mechanischen Panikschlösser. Motor und Mechanik im Panikstangengriff sind dabei entkoppelt. Das heißt, dass die Mechanik im Fall einer Panik auch dann funktioniert, wenn der Motor gerade im Eingriff ist. Somit lässt sich jede mechanische Paniktüre durch Drehflügelantriebe, Zutrittskontrollen oder einen FTA ECO Vent automatisieren.
Der Eco Guardian EPN 2000 III mit elektromagnetischer Verriegelung ist eine grundlegende Neuerung, die ein Aufrüsten von Notausgängen zu mechatronischen Paniktüren nach der neuen EN 13637 ermöglicht. Dabei werden alle Vorgaben der Norm erfüllt, und zwar ohne Einbußen bei den ästhetischen Qualitäten der Tür. Denn Haftmagnete und Fluchttüröffner sind nicht mehr erforderlich.