Netzwerk-Lösungen sorgen für mehr Sicherheit
Ein Cyberangriff kann die Versorgungssicherheit mit Erneuerbaren Energien gefährden. Daher sind Schutzmaßnahmen notwendig.
Erneuerbare Energien zählen bereits zu den wichtigsten Stromquellen in Deutschland. Ihr Ausbau ist eine zentrale Säule der nationalen Klimawende. Deutschlands Energieversorgung soll klimaverträglicher und unabhängiger vom Import fossiler Brennstoffe werden. Spätestens seit der Eskalation der Ukraine-Krise und der damit verbundenen Diskussion über ein Embargo von russischem Gas und Öl sind diese Bestrebungen aktueller denn je. Angesichts dieser Entwicklung werden Anlagen für erneuerbare Energien, insbesondere Solaranlagen, zu einem Teil der kritischen Infrastruktur eines Landes. Ein mutmaßlicher Cyberangriff, der zu einer Störung der Fernwartung von Tausenden Windkraftanlagen von Enercon führte, machte zuletzt wieder deutlich, wie wichtig ein ausreichender Schutz der KRITIS ist. Eine Unterbrechung des Betriebs von Windkraft- oder Solaranlagen würde die Stromversorgung gefährden und hätte damit unmittelbare Auswirkungen auf Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Der Einsatz moderner Netzwerk-Videotechnologie zur Sicherung dieser Anlagen ist daher unerlässlich.
Wirksamer Perimeterschutz trotz weitläufiger Anlagen
Netzwerk-Videotechnologie wird zum einen zum Schutz des Geländes eingesetzt. Zum anderen kann sie jedoch auch dabei helfen, die Sicherheit und Gesundheit des Personals zu gewährleisten, indem sie sicherstellt, dass alle Richtlinien eingehalten werden. Zudem trägt sie dazu bei, die Verwaltung und Wartung der Anlage zu verbessern und damit die Betriebseffizienz zu steigern.
Bei Solaranlagen ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung beim Perimeterschutz die Größe und Weitläufigkeit des Geländes. Viele erstrecken sich über Hunderte von Hektar, die Tag und Nacht vor Einbrüchen geschützt werden müssen – und das mit oft nur geringem Personaleinsatz. Netzwerk-Kameras, wie PTZ-Kameras der AXIS Q60-Serie oder Multisensor-Kameras wie die AXIS P2719-PLE, aber auch Radarsensoren und Videoanalysesysteme helfen dabei, große Anlagen aus der Ferne im Auge zu behalten und zu schützen. Sie ermöglichen die Überprüfung, Identifizierung und Verfolgung von Personen und Tieren, die sich dem Gelände nähern oder sich bereits im abgezäunten Areal befinden.
Weniger Falschalarme dank Kameras, Lautsprecher und Videoanalyse
Extreme Wetterbedingungen müssen hier ebenfalls berücksichtigt werden. Denn Solarkraftwerke befinden sich oft an Orten, an denen neben viel Sonne auch Wind und Staub zu erwarten sind. In diesen Umgebungen können Wärmebildkameras und Low-Light-Technologien ihre Vorteile ausspielen. Sie erfassen Personen und Objekte rund um die Uhr, auch bei fast völliger Dunkelheit oder herausfordernden Lichtverhältnissen.
In Kombination mit anderen Technologien tragen Netzwerk-Videokameras damit wesentlich zum Schutz des Geländes, aber auch zur Reduzierung von Falschalarmen durch sich ändernde Wetterbedingungen oder Tiere bei. Die Integration von Netzwerk-AudioLösungen hilft ebenfalls dabei, die Sicherheit und betriebliche Effizienz von Solaranlagen zu gewährleisten. So können z. B. Live-Durchsagen oder voraufgezeichnete Warnungen abgespielt werden, sobald ein Eindringling erkannt wird. Für das Personal vor Ort werden zudem Anweisungen für die Wartung oder für deren Sicherheit abgespielt. Vernetzte Lösungen zur Zutrittskontrolle stellen darüber hinaus sicher, dass nur denjenigen Zutritt zur Solaranlage gewährt wird, die dazu berechtigt sind.
Weniger Umweltbelastung
Entscheidend für die Sicherung von Solaranlagen ist auch der Aspekt der Nachhaltigkeit. Erneuerbare Energien sollen zur Energiewende beitragen. Jede im Kraftwerk selbst eingesetzte Technologie muss daher ebenfalls einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Einer der unmittelbaren Vorteile eines wirksamen Perimeterschutzes ist die Verringerung von negativen Alarmen. Denn jeder Falschalarm führt zu unnötigen Umweltbelastungen, wenn Sicherheitspersonal in Fahrzeugen zur Solaranlage fährt, um Vorfälle zu überprüfen. Mithilfe des Fernzugriffs auf die Videotechnologie können Wartungsarbeiten vor Ort reduziert werden.
Darüber hinaus zielt die Netzwerk-Videotechnologie darauf ab, ihren eigenen Energieverbrauch zu senken. Viele Analysen finden inzwischen direkt in der Kamera, also am Rande des Netzwerks („on the edge“), statt. Infolgedessen werden nur noch benötigte Daten über das Netzwerk übertragen, die Anforderungen an Bandbreite, Speicherplatz und Server werden reduziert. Auch dies führt zu Kosten- und Energieeinsparungen.
Photon Energy: Effizienter, nachhaltiger Schutz der Solaranlage
Um eines seiner Solarkraftwerke in Ungarn zu schützen und Falschalarme zu reduzieren, setzt Photon Energy N.V. bspw. auf acht Wärmebildkameras Denn: Bei früheren Versuchen, die Umgrenzung der Solaranlage zu schützen, wurden viele Falschalarme von den Zaunsensoren bei plötzlichen Wetteränderungen ausgelöst. Mithilfe von Wärmebildkameras und dem Edge-basierten Einbruchserkennungssystem AXIS Perimeter Defender, das für das Erfassen von Eindringversuchen verwendet wird, konnten die falschen Auslöser beseitigt werden. Stellen die Wärmebildkameras eine Störung an der äußeren Umgrenzung fest, senden sie zudem einen Befehl an Hornlautsprecher, um eine akustische Warnung abzuspielen. Dadurch werden Passanten oder Tiere, die dem Zaun zu nahe gekommen sind, abgeschreckt. Erst wenn ein Eindringling den Zaun wirklich erklimmt, lösen die Kameras einen lauten Alarm aus und senden eine Warnung an das zentrale Sicherheitspersonal.