Sicherer Zugriff mittels elektronischer Schlüsselschalter
Ein Ring mit vielen Schlüsseln und eine umfangreiche Liste mit Passwörtern – dies sind nicht unbedingt zeitgemäßen Lösungen. Sie sollen Anlagen vor unbefugtem Zugriff schützen, aber weder mechanische Schlüssel noch Passwörter für das HMI (Human Maschine Interface) ermöglichen eine zuverlässige, einfache und praktikable Nachverfolgung der Bediener und Techniker. Wenn Schlüssel verloren gehen oder Passwörter vergessen werden, ist die Sorge groß. Der sichere Maschinenzugriff stellt Anwender daher immer wieder vor neue Herausforderungen. Eine zuverlässige und pragmatische Lösung bietet der Sirius Act ID Key von Siemens.
Die intelligenten ID-Schlüsselschalter verwenden elektronische statt mechanischer Schlösser, stehen in drei Versionen zu Verfügung und überzeugen mit einer ganzen Reihe an Funktionen. Sie verfügen – abhängig von der Modellvariante – zum Teil über ein frei programmierbares Elektronikmodul und können im TIA Portal (Totally Integrated Automation Portal) komplett individuell auf den jeweiligen Nutzer und die Anwendung angepasst bzw. konfiguriert werden. Via verbautem RFID Chip lässt sich der Nutzer klar identifizieren. Falls ein individuell codierter ID-Schlüssel einmal verloren geht, bleiben die Systeme sicher, da er ganz einfach gesperrt und ersetzt werden kann. Außerdem wird für jeden Schlüssel die Nutzung protokolliert, so dass ersichtlich ist, wer die Maschine wann genutzt hat. Das sorgt nicht nur für zusätzliche Sicherheit, sondern ermöglicht auch die Auswertung von Informationen zu Bedienung, Stillstandzeiten oder Wartungsarbeiten.
Wer darf was – sicheren Maschinenzugriff klar regeln
Unabhängig vom Einsatzgebiet bietet der Sirius Act ID-Schlüsselschalter noch weitere Vorteile wie beispielsweise den individuellen Anlagenzugriff: Angenommen die Bediener sind unterschiedlich versiert im Umgang mit der Maschine, so können einzelnen oder mehreren Experten für die jeweilige Anlage umfangreichere Zugriffsrechte zugewiesen werden als Kollegen mit weniger Know-how oder Zuständigkeit. Die Steuerung prüft, ob der Bediener autorisiert ist, und weiß damit genau, wer an der Maschine welche Arbeiten verrichten darf. Je nach Ausführungsvariante des Sirius Act ID-Schlüsselschalters sind 50 oder mehr unterschiedliche Berechtigungen realisierbar. Das dient der Anlagensicherheit ebenso wie ihrer Verfügbarkeit.
Optimale Anlagenverfügbarkeit
Das beste System fällt irgendwann einmal aus oder muss gewartet werden. Natürlich sollten die damit verbundenen Stillstandzeiten so kurz wie möglich gehalten werden. Stellt folglich der angemeldete Bediener eine Störung fest, kontaktiert er unverzüglich den Wartungsdienst. Der Wartungstechniker steckt seinen ID Key in die Anlage, behebt den Fehler und zieht den Key wieder ab. Währenddessen werden Datum und Uhrzeit genau erfasst. Aus der anschließenden Verfügbarkeitsmessung geht vielleicht hervor, dass die Wartung beziehungsweise Fehlerbehebung nur 30 Minuten dauerte, während der Wartungsdienst jedoch 1,5 Stunden benötigte, um vor Ort zu sein. Für die Effektivität sind solche Daten essenziell. Schließlich wissen die Betreiber dann, wo sie zur Verringerung von Ausfallzeiten ansetzen müssen, um die Verfügbarkeit der Anlagen zu erhöhen.
Verbesserte Anlagensicherheit
Mit seinen verschiedenen Varianten und vor allem in der Ausführung mit frei programmierbarem Elektronikmodul ist der Sirius Act ID-Schlüsselschalter von Siemens einzigartig. Die zahlreichen Programmiermöglichkeiten, die IO-Link-Kommunikation und die Integration in das TIA Portal machen den Schlüsselschalter zu einem modernen Medium der Anlagensicherheit. Anwender profitieren von einfachem Handling, hoher Sicherheit sowie optimaler Nachverfolgung und Dokumentation.
Die Technik im Detail
Den ID-Schlüsselschalter gibt es in drei verschiedenen Varianten: Eine Basis-Variante, die autark eingesetzt werden kann, und zwei Varianten, die über IO-Link mit der Steuerung kommunizieren. Die Installation und Programmierung dieser beiden IO-Link Varianten erfolgt einfach in Step7-TIA Portal via PCT (Port Configuration Tool) wie z. B. die Registrierung und exakte Zuweisung der Berechtigungsstufen. Die Verdrahtung des kunststoffummantelten Schlüssels und die Kommunikation mit dem Controller erfolgen kontaktlos über IO-Link
Ein auf dem RFID Chip des Schlüssels hinterlegter Hexagonal-Code sichert die zuverlässige Identifikation jedes Nutzers an der Anlage. Dazu wird der Code bei Benutzung durch die SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) abgeglichen. Zur Autorisierung stehen vier vorprogrammierte, verschiedene Schlüssel in den Farben grün, gelb, rot, blau zur Verfügung sowie ein weiterer weißer Schlüssel, welcher bei der vorprogrammierten Variante beliebige Berechtigungsstufen erhalten kann. Über vier LEDs wird der jeweilige Status der vier Berechtigungsstufen angezeigt. Die Schalter selbst haben die Schutzart IP65. Weitere Informationen finden Sie hier.
Christian Koehler, Product Manager,
Claudia Ehrler ,Marketing Manager, Siemens AG.