9,3 Gigawatt Zuwachs bei Erneuerbare-Energien-Anlagen
Im ersten Halbjahr 2024 wurde in Deutschland eine Gesamtleistung von 9,3 GW in Form von Erneuerbare-Energien (EE)-Anlagen in Betrieb genommen. Wie die Bundesnetzagentur (BNetzA) aus den Erhebungen im Marktstammdatenregister berichtet, berücksichtigt diese Leistung schon die Stilllegungen älterer Anlagen im Umfang von 0,4 GW. Damit stieg die Gesamtleistung im Vergleich zum Jahresende 2023 um 5,3 %.
Die BNetzA weist darauf hin, dass Wind- und Sonnenergie den größten Anteil an dem Kuchen haben. So seien insbesondere bei den Genehmigungen für neue Windenergieanlagen an Land positive Entwicklungen zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden Genehmigungen für eine Leistung von knapp 5,6 GW erteilt, was einem Anstieg von fast 70 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die BNetzA erwartet, dass die Gesamtsumme der Genehmigungen aus 2023 (7,7 GW) im Laufe dieses Jahres noch übertroffen wird.
Zuwachs für Offshore-Windkraft
Die Windenergie auf See verzeichnete ebenfalls Fortschritte. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 377 MW neue Offshore-Leistung in der Ost- und Nordsee in Betrieb genommen. An Land fiel der Zubau hingegen bescheidener aus, mit einem Anstieg von 1,5 % im Vergleich zu Ende 2023. Dies ist teilweise auf die hohe Anzahl endgültiger Stilllegungen älterer Anlagen im zweiten Quartal 2024 zurückzuführen. Während 130 neue Anlagen mit einer Leistung von 600 MW in Betrieb gingen, wurden 173 ältere Anlagen mit einer Leistung von 230 MW stillgelegt. Die neuen Anlagen haben im Schnitt eine drei- bis viermal höhere Leistung als die stillgelegten, was die Gesamtwindleistung an Land auf knapp 62 GW ansteigen ließ.
Gute Entwicklung für erneuerbare Energien in Deutschland
Klaus Müller, Präsident der BNetzA, freut sich auch über die kontinuierliche Zunahme von Solaranlagen: „Wir sehen einen kontinuierlichen Zubau insbesondere bei den Solaranlagen. Im Vergleich zur Gesamtleistung Ende 2023 kam noch einmal knapp 10 % mehr Solarleistung dazu. Davon zwei Drittel durch Gebäudeanlagen, zu denen auch die Balkonanlagen gehören. Wir haben damit Ende Juni erstmals 90 GW installierte Leistung überschritten. Eine enorme Entwicklung und eine Herausforderung für den gesamten Transformationsprozess im Stromsektor.“
Bessere Datenlage für Balkonkraftwerke
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung bei den Balkonkraftwerken, den kleinen Solareinheiten, die beispielsweise von Mieterinnen und Mietern auch an ihren eigenen Balkon befestigt werden können. Zwischen Januar und Juni 2024 wurden etwa 220 000 Einheiten mit einer Bruttoleistung von 200 MW registriert, was einer durchschnittlichen Bruttoleistung von etwa 900 W pro Einheit entspricht. Im Vorjahr lag dieser Wert bei durchschnittlich 800 W. Der Trend zu leistungsstärkeren Modulen setzt sich in diesem Segment fort. Dank der vereinfachten Registrierung kleinerer Leistungsklassen im Marktstammdatenregister seit April dieses Jahres verfügt die BNetzA hier über eine verbesserte Datenlage im Vergleich zum Vorjahr.