Verbundwerkstoffe flexibel zerkleinern
Kunststoff-Metall-Verbunde stellen Recycler oft vor Herausforderungen. Ein junger österreichischer Recycler fand jedoch bei einem erfahrenen Maschinenhersteller aus der Alpenrepublik Abhilfe: einen Schredder, zuverlässig unempfindlich und zuverlässig gegenüber Metalleinschlüssen.
![Der Schredder "Untha XR3000C mobil-e" zerkleinert Kunststoff-Metall-Verbunde auf dem Firmengelände der RDG Recycling GmbH in Mühlheim am Inn, Österreich. Foto: Untha](https://www.ingenieur.de/wp-content/uploads/2025/02/o_of_untha_A-1200x600.jpg)
Der Schredder "Untha XR3000C mobil-e" zerkleinert Kunststoff-Metall-Verbunde auf dem Firmengelände der RDG Recycling GmbH in Mühlheim am Inn, Österreich.
Foto: Untha
Die Zusammensetzung von Materialien wird immer diverser. Es gibt beispielsweise nicht den einen Kunststoff, sondern meist kommen unterschiedliche Kunststoffe oder Kunststoff-Metall-Verbunde zum Einsatz. Um diese sinnvoll wiederverwerten zu können, müssen sie entsprechend aufbereitet werden.
Die RDG Recycling Group hat sich genau das zum Ziel gesetzt: Das erst 2012 gegründete oberösterreichische Recycling-Unternehmen aus Mühlheim am Inn nutzt innovative Verfahren und sorgt damit dafür, dass Ressourcen geschont und CO2-Emissionen eingespart werden.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurden die Anforderungen an Unternehmen, Recyclingprozesse und die Qualität der Rezyklate immer differenzierter. Dadurch veränderte sich auch das Anforderungsprofil für die Technologie, die für die einzelnen Prozessschritte notwendig ist: Viele Zerkleinerer sind auf einzelne Materialien spezialisiert. Doch wenn andere oder wechselnde Materialien oder Materialverbunde verarbeitet werden sollen, kann es zu Problemen kommen.
Die RDG Recycling Group war deswegen auf der Suche nach einer Zerkleinerungslösung, die sich für unterschiedliche Kunststoffe und Kunststoffverbunde eignet, um flexibel auf verschiedene Materialströme reagieren zu können. Die Anforderungen des Unternehmens an einen Zerkleinerer waren daher unter anderem, ein Schneidwerk, das unempfindlich gegenüber Metallen und anderen Störstoffe ist, ein energieeffizienter Antrieb, eine Beschickung mittels Radlader oder Stapler sowie schnell wechselbare Lochsiebe, um unterschiedliche Zerkleinerungsstufen zu erzielen.
Diverse Materialien – neue Technologien
Am Beginn des Recyclingprozesses steht in Mühlheim am Inn seit Februar 2024 der neue Vorzerkleinerer „XR3000C mobil-e“ der österreichischen Firma Untha aus Kuchl im Salzburger Land, gegründet bereits 1970. Mit ihm verarbeitet die RDG Recycling Group Kunststoffe wie Produktionsabfälle, Kunststoff-Metall-Verbundstoffe und großvolumige Post-Consumer-Abfälle. Jährlich produziert das Unternehmen daraus rund 16 000 t an Granulaten und spart damit 32 000 t an CO2 ein.
![Bei RDG zerkleinert ein "Untha XR3000c mobil-e" unter anderem Kunststoffpaletten beziehungsweise HIT-Behälter mit Beschlägen und Metalleinschlüssen. Foto: Untha](https://www.ingenieur.de/wp-content/uploads/2025/02/o_of_untha_B1.jpg)
Bei RDG zerkleinert ein „Untha XR3000c mobil-e“ unter anderem Kunststoffpaletten beziehungsweise HIT-Behälter mit Beschlägen und Metalleinschlüssen.
Foto: Untha
Angetrieben wird der neue Schredder durch einen energieeffizienten Direktantrieb aus drehmomentstarken Synchronmotoren. Dieser „Untha Eco Power Drive“ sorgt für eine kraftvolle Zerkleinerung und ist unempfindlich gegenüber Störstoffen. Der Schredder verfügt über einen breiten Trichter, über den mittels Stapler oder Radlader ganze Kunststoffpaletten aufgegeben werden können. Um einen beständigen Materialeinzug zu gewährleisten, wurde der Zerkleinerer mit einem innen liegenden Balkendrücker ausgestattet, der lastabhängig das Material an das Schneidwerk heran drückt.
Mit dem C-Schneidsystem kann der Schredder das Material optimal vorzerkleinern. Je nach Anforderung kann der Rotor mit bis zu vier Messerreihen ausgestattet werden. Die Messer können bis zu viermal gewendet werden. Sind die Kanten abgenutzt, können sie wieder aufgeschweißt und geschliffen werden.
Das 50-mm-Lochsieb stellt sicher, dass 90 % des Ausgangsmaterials kleiner als 40 mm den Zerkleinerer verlassen. Lochsiebe können mittels Schnellwechselsystem rasch und einfach getauscht werden. Je nach Materialzusammensetzung und gewünschter Ausgangsgröße kann der XR3000C pro Stunde bis zu 5 t an Material zerkleinern. Anschließend sortiert ein Magnetabscheider über dem Austragsband Metallteile aus. Darauf folgen Sortier- und Mahlverfahren, um sortenreines feinkörniges Kunststoffgranulat zu erzielen.
![Homogenes Ausgangsmaterial für das weitergehende Recycling: Das 50-mm-Lochsieb des Schredders stellt sicher, dass 90 % des Materials kleiner als 40 mm sind. Foto: Untha](https://www.ingenieur.de/wp-content/uploads/2025/02/o_of_untha_B3.jpg)
Homogenes Ausgangsmaterial für das weitergehende Recycling: Das 50-mm-Lochsieb des Schredders stellt sicher, dass 90 % des Materials kleiner als 40 mm sind.
Foto: Untha
Die RDG Recycling Group ist mit dem Untha Zerkleinerer XR3000C mobil-e zufrieden, da er mit Kunststoff-Metall-Verbunden fertig wird. „Mit ihm können wir unsere Materialien effizient vorzerkleinern und so auf die nachfolgenden Prozessschritte vorbereiten“, erklärt Franz Kobleder, Gesellschafter und Geschäftsführer der RDG Recycling Group.
Nutzerfreundlich
Der Untha-Schredder ist zudem wartungs- und servicefreundlich: die meisten Arbeiten können in aufrechter Haltung und mit handelsüblichem Werkzeug durchgeführt werden. Außerdem ist der XR3000C mobil-e mit einer Zentralschmieranlage ausgestattet, die dafür sorgt, dass relevante Stellen automatisch mit Schmiermittel versorgt werden. Das Service-Team des Herstellers unterstützt gegebenenfalls zudem Kunden – entweder via Fernwartung oder durch einen Service-Einsatz vor Ort. Dadurch werden schnell Lösungen gefunden und Stillstandzeiten minimiert.
![Franz Kobleder, Gesellschafter und Geschäftsführer der RDG Recycling Group. Foto: RDG Recycling Group](https://www.ingenieur.de/wp-content/uploads/2025/02/o_of_untha_B2.jpg)
Franz Kobleder, Gesellschafter und Geschäftsführer der RDG Recycling Group.
Foto: RDG Recycling Group
Materialtests und Live-Demonstrationen
Untha bietet die Möglichkeit, die Zerkleinerer intensiv zu testen, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. Dafür wird zunächst das Anforderungsprofil definiert: Eingangsmaterial wie Größe und Zusammensetzung, gewünschte Ausgangsgröße sowie die geplante Durchsatzleistung. Kunden können den Zerkleinerer mit ihrem Material unter realen Bedingungen testen und sich persönlich von der Leistungsstärke überzeugen. Während dieses Testbetriebs stehen die Fachleute von Untha helfend zur Seite, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Dieses Angebot hat auch die RDG Recycling Group wahrgenommen: „Untha hat die Zerkleinerung unserer Materialien vorab für uns getestet“, sagt Kobleder. Um ganz sicher zu gehen, hat der Recycler den Zerkleinerer XR3000C mobil-e dann auch über einen längeren Zeitraum angemietet, um ihn im Betrieb zu testen. „Dabei hat er alle Versprechen, die uns die Fachleute von Untha gemacht haben, eingehalten. Wir sind vollkommen überzeugt und würden diesen Zerkleinerer aufgrund unserer Erfahrungen weiterempfehlen.“
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Stefan Schinnerl, Vertrieb und Geschäftsentwicklung bei der Untha shredding technology