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KfW-Energiebarometer 16.09.2024, 12:50 Uhr

Fast ein Drittel der Haushalte nutzt Energiewendetechnologien

Die Energiewende in Deutschland schreitet kontinuierlich voran, wie das aktuelle KfW-Energiewendebarometer zeigt. Bereits 12,9 Millionen Haushalte, das sind rund 31 Prozent aller Haushalte, nutzen mindestens eine Technologie der Energiewende. Diese Technologien umfassen Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Batteriespeicher und Elektroautos.

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Knapp ein Drittel aller Haushalt in Deutschland nutzt mindestens eine Technologie der Energiewende, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe.

Foto: PantherMedia / brebca

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Haushalte, die solche Systeme verwenden, um 1,2 Mio. an. Eine zunehmende Zahl von Verbraucherinnen und Verbrauchern plant laut KfW-Energiewendebarometer zudem, in den kommenden zwölf Monaten eine dieser Technologien zu implementieren, was auf das wachsende Interesse und die positiven Anreize für die Anschaffung dieser Technologien hinweist. Besonders auffällig ist die hohe Akzeptanz von eigenen Photovoltaik (PV)-Anlagen, die bei fast 15 % der Haushalte installiert sind. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 12 %. Auch bei Batteriespeichern ist eine starke Zunahme zu verzeichnen: Der Anteil der Haushalte, die diese Technologie nutzen, stieg von 3,7 % im Vorjahr auf 6,7 %. Diese Entwicklung unterstreicht das zunehmende Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in moderne, nachhaltige Energiesysteme.

Ein regionales Ungleichgewicht bleibt jedoch bestehen: Während in Süddeutschland 41 % der Haushalte mindestens eine Energiewendetechnologie nutzen, liegt der Anteil in Ostdeutschland bei mit 24 % deutlich niedriger. Trotzdem ist in allen Teilen des Landes ein positiver Trend erkennbar, was auf das zunehmende Bewusstsein für die Vorteile solcher Technologien hinweist.

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Hürden und Herausforderungen der Energiewende

Trotz der wachsenden Verbreitung von Energiewendetechnologien in Deutschland zeigt das KfW-Energiewendebarometer auch, dass die allgemeine Zustimmung zur Energiewende leicht rückläufig ist. Aktuell halten 82 % der befragten Haushalte die Energiewende für wichtig oder sehr wichtig – ein Rückgang gegenüber den 88 % des Vorjahres. Gleichzeitig ist die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung gesunken. Während im Vorjahr noch 68 % der Haushalte angaben, sich aktiv an der Energiewende beteiligen zu wollen, liegt dieser Wert in der aktuellen Umfrage bei 60 %. Dieser Rückgang deutet auf eine gewisse Unsicherheit und Zurückhaltung in der Bevölkerung hin.

Ein wesentlicher Faktor für diese Zurückhaltung sind die finanziellen Hürden, die mit der Anschaffung von Energiewendetechnologien verbunden sind. Rund 41 % der Haushalte, die grundsätzlich interessiert sind, gaben an, sich die Investitionen nicht leisten zu können. Besonders stark betroffen sind einkommensschwächere Haushalte, die oft in Gebäuden mit schlechter Energieeffizienz leben und daher höhere Energiekosten tragen müssen. In der einkommensstärksten Gruppe der Haushalte stieg der Anteil derjenigen, die Energiewendetechnologien nutzen, von 40 auf 49 %.

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Dagegen stagnierte dieser Anteil in der einkommensschwächsten Gruppe bei 19 %, was auf eine deutliche soziale Spreizung hinweist. „Die rückläufigen Zahlen sprechen für eine gewisse Verunsicherung in der Bevölkerung. Allerdings gibt es weiterhin eine überwältigende Mehrheit, die die Energiewende positiv beurteilt“, sagt KfW-Ökonom Dr. Daniel Römer. Es zeige sich also, dass die finanzielle Lage der Haushalte maßgeblich darüber entscheide, inwiefern sie sich an der Energiewende beteiligen könnten. Kosteneinsparungen stellen den häufigsten Grund für die Anschaffung von Energiewendetechnologien dar, während die persönliche Einstellung zur Energiewende bei der Investitionsentscheidung oft eine untergeordnete Rolle spielt.

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Finanzielle Rahmenbedingungen sind ein entscheidender Faktor

Eine Herausforderung besteht laut KfW darin, dass einkommensschwache Haushalte, obwohl sie besonders stark unter den gestiegenen Energiekosten leiden, oft nicht in der Lage sind, in moderne Energiewendetechnologien zu investieren. Diese Haushalte wohnen überdurchschnittlich häufig in energetisch ineffizienten Gebäuden und haben somit keine Möglichkeit, ihre Energiekosten durch den Einsatz moderner Technologien zu senken. Hier zeigt sich eine klare Diskrepanz zwischen den finanziellen Möglichkeiten der verschiedenen Haushaltsgruppen. Während einkommensstarke Haushalte immer häufiger auf Energiewendetechnologien setzen, bleibt dies einkommensschwachen Haushalten häufig verwehrt.

Die Politik sei daher gefordert, geeignete finanzielle Anreize zu schaffen, um den Zugang zu Energiewendetechnologien für alle Haushalte zu ermöglichen. Es bedürfe zielgerichteter Förderprogramme, um auch Haushalten mit niedrigem Einkommen den Umstieg auf nachhaltige Energietechnologien zu erleichtern und somit ihre Energiekosten zu senken. Zukunftsweisende Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Energiewende noch stärker in der Breite der Gesellschaft zu verankern und den Zugang zu klimafreundlichen Technologien zu verbessern. Dabei ist es wichtig, dass sowohl finanzielle als auch strukturelle Hürden abgebaut werden, um die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter voranzutreiben.

Von Elke von Rekowski