Leichtes Rücken-Exoskelett optimiert Tätigkeiten in Industrie und Logistik
Industrielle Exoskelette sind ein Schlüssel, um aktuellen Herausforderungen in der Industrie und der Logistik zu begegnen: Sie entlasten Mitarbeitende an körperlich anstrengenden Arbeitsplätzen, schützen ihre Gesundheit und verringern Ausfalltage.
Neben der körperlichen Entlastung für den Menschen senken diese Hilfsmittel gleichzeitig die Produktionskosten und sind für viele Unternehmen zum Teil des „Employer Brandings“ geworden. Mehr und mehr Unternehmen nutzen die Vorteile. Denn: dank derartiger moderner Unterstützung machen sie Arbeitsplätze attraktiver und helfen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
Diesen Themen gibt die Präsentation der Marke „Suitx by Ottobock“ Raum auf der diesjährigen Hannover Messe. Das HealthTech-Unternehmen präsentiert vom 22. bis zum 26. April 2024 in Halle 7, Stand F28, sein innovatives Produkt-Portfolio und lädt zum Testen ein. Ein Highlight ist das neue Rücken-Exoskelett „IX Back Air“, das die Kraft von rigiden Systemen mit dem Komfort von soften Modellen vereint.
Die Zukunft ist jetzt: Wachstumsmarkt Exoskelette
Industrielle Exoskelette treten aktuell in eine neue Wachstumsphase ein. „Die technischen Hilfsmittel sind nicht länger nur eine Vision oder ein Test für viele Unternehmen. Sie sind in Industrie und Logistik angekommen und der weltweite Rollout setzt sich rasant fort“, sagt David Duwe, Vice President Suitx by Ottobock Europe. „Bei vielen unserer Kunden sind die Exoskelette sogar soweit im Arbeitsschutz etabliert, dass Mitarbeiter sie in internen Shops einfach bestellen können. Der nächste Schritt ist der flächendeckende Einsatz von Exoskeletten an kritischen Arbeitsplätzen. Als Marktführer in diesem Bereich ist unser Ziel, die Entwicklung der Branche entsprechend voranzutreiben.”
Die Zahlen belegen den Erfolg: Mehrere zehntausend Exoskelette des Typs „Suitx by Ottobock“ sind bei Kunden im Einsatz, zum Beispiel bei Automobilherstellern wie Toyota Nordamerika und bei Logistikdienstleistern wie DB Schenker. Das Duderstädter Unternehmen entwickelt seit 2018 Exoskelette, die unterschiedliche Körperpartien entlasten. Es setzt dabei auf biomechanische Systeme, die Kräfte im Körper umleiten und Energie zwischenspeichern. Eine innovative Technik setzt diese körpereigene Energie dann zielgerichtet wieder frei, wenn Belastungsspitzen in der Schulter oder für die Wirbelsäule auftreten.
Das „leichteste Rücken-Exoskelett seiner Art“
Gemeinsam mit führenden Logistikpartnern wurde das erfolgreiche Exoskelett „BackX“ weiterentwickelt. Das Nachfolgemodell IX Back Air ist effektiver, komfortabler und leichter. Es reduziert die Belastung des unteren Rückens signifikant – um bis zu 56 Prozent. Das Rücken-Exoskelett richtet sich speziell an Menschen mit dynamischen Arbeitsprozessen, die zum Beispiel manuell Lasten bewegen und dabei Flurförderfahrzeuge bedienen müssen. Ein integrierter Modus erkennt automatisch, wann Unterstützung und wann Bewegungsfreiheit benötigt wird.
Mit knapp drei Kilogramm Gewicht ist das neue Rücken-Exoskelett das leichteste Modell seiner Art auf dem Markt. Durch die Nutzung der körpereigenen Energie kann es ohne den Einsatz von Batterien den ganzen Tag über getragen werden. Es lässt sich zudem in unter 20 Sekunden an- und ablegen. Außerdem lässt es sich einfach auf unterschiedliche Körpergrößen anpassen und ist besonders komfortabel.
Das neue Modell ist das erste Produkt, das unter dem neuen Markendach Suitx by Ottobock auf den Markt gebracht wurde. Die neue Geschäftseinheit verbindet dabei die Innovationskraft zweier Unternehmen. Das Exoskelett kann von Interessenten auch im Arbeitsalltag getestet werden; spezialisierte Ergonomie-Experten begleiten dabei die Testphase von der Schulung bis zur Auswertung.
Sensor-Analysen und KI-Auswertung belegen die Wirkung
Über 200 Studien, davon mehrere Dutzend im Feld mit Werkern, belegen die positive Wirkung von Exoskeletten in der Arbeitswelt. „Wir haben das sogenannte Bionic Analytics-Verfahren entwickelt, um die Wirkweise für Unternehmen und Nutzer sichtbar zu machen“, sagt David Duwe. „Damit schaffen wir eine ideale Grundlage für fundierte Management-Entscheidungen.“
Mit Hilfe von drei Mess-Sensoren werden Arbeitsprozesse der Mitarbeitenden sowohl mit als auch ohne Exoskelett täglich für bis zu acht Stunden über einen Zeitraum von mehreren Wochen exakt analysiert. Anschließend findet eine KI-basierte Auswertung der anonym erhobenen Daten statt. Ergänzend erfolgt eine qualitative Befragung der teilnehmenden MitarbeiterInnen. Die aufbereiteten Daten zeigen schließlich, wie sich das Tragen von Exoskeletten auf die Arbeit auswirkt. So können Arbeitsplätze zielgerichtet identifiziert werden, an denen die Lösungen die Ergonomie verbessert.
Über Ottobock
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt Ottobock seit über 100 Jahren innovative Versorgungslösungen – inzwischen mit über 9.000 Mitarbeitenden. Technischen Lösungen und Services stammen aus den Bereichen Prothetik, Orthetik, NeuroMobility und Patient Care. Als Weltmarktführer in der tragbaren menschlichen Bionik setzt das 1919 gegründete Unternehmen immer wieder neue Standards und treibt die Digitalisierung der Branche voran – gemeinsam mit seinen Partnern und internationalen Forschungsinstitutionen. Die Expertise in der Biomechanik überträgt Ottobock seit 2018 auf Exoskelette für ergonomische Arbeitsplätze. Die internationalen Aktivitäten des Unternehmens werden vom Hauptsitz in Duderstadt (Niedersachsen) aus koordiniert.
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