News aus der Automatisierungstechnik
Was tut sich im Bereich der Automatisierungstechnik? Welche Stellen sind neu besetzt worden? Wie sind die Unternehmen durch das schwierige Jahr 2020 gekommen? Wie entwickeln sich die relevanten Fachmessen weiter? Die VDI-Z hat aktuelle Meldungen aus Unternehmen der Branche für Sie zusammengestellt.
Kooperation im Robotik-Bereich sorgt für Anwendungsvielfalt
Omron Industrial Automation Europe (industrial.omron.de) hat eine Vertriebsvereinbarung mit OnRobot (www.onrobot.com) getroffen, einem dänischen Hersteller von Greiferwerkzeugen für kollaborative Roboteranwendungen (Cobots). Damit können den Kunden in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) Greifer-Produkte angeboten werden, die sich vollständig in den „TM“-Cobot integrieren lassen. Die Vereinbarung soll den Anwendern mehr Flexibilität bei der Implementierung von Lösungen mit kollaborativen Robotern geben. Denn diese werden zunehmend als eine der effektivsten Möglichkeiten zur Steigerung der Leistung von Produktionslinien betrachtet. Sie lassen sich nahtlos in den Produktionsprozess integrieren, Mensch und Maschine arbeiten harmonisch zusammenarbeiten. Dabei sind die Werkzeuge ein wesentliches Element. Zu den Einsatzgebieten zählen zum Beispiel Fördertechnik und Entladung sowie Montage und Maschinenbestückung.
Keine Ruhe im Ruhestand
Roland Bent, CTO von Phoenix Contact, Blomberg, hat kürzlich sein Berufsleben beendet. Mehr als 36 Jahre war er für die Unternehmensgruppe (www.phoenixcontact.com), tätig, davon langjährig als Geschäftsführer für Technologie. Seine Kernaufgaben übernahm am 1. März CDO Frank Possel-Dölken, mit Fokus auf die Digitalisierung von Phoenix Contact. Bent wird als „Chief Representative“ weiterhin das Unternehmen im internationalen Normungsumfeld begleiten. Im Ehrenamt fungiert er für weitere zwei Jahre als Vorsitzender der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE), als Präsident des deutschen Komitees der IEC (Internationale Elektrotechnische Kommission) und als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Standardisierung bei der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM). Die digitale Transformation unterstützt Phoenix Contact mit Produkten, Systemen und Lösungen. Durch die Erfahrungen im hauseigenen Maschinenbau ist das Unternehmen mit den Anforderungen der Digitalisierung und des durchgängigen Datenflusses, vom Engineering über die Fertigung bis Installation und Wartung, entlang des gesamten Produkt-Lebenszyklus vertraut.
Weitere Personalien aus der Branche
Zum 1. Februar 2021 hat Dr. Michael Gürtner in der Turck Holding, Mülheim, die Geschäftsführung für die Ressorts Entwicklung & IT übernommen. Gleichzeitig ist der 46-Jährige auch in die Geschäftsführung der Werner Turck GmbH & Co. KG berufen worden, die er gemeinsam mit Michael Gröbner leiten wird. Gröbner verantwortet in der Holding-Geschäftsführung die Ressorts Produktion und Supply-Chain-Management (SCM), während die Geschäftsführer der Hans Turck GmbH & Co. KG – Christian Wolf und Christian Pauli – in der Holding die Ressorts Vertrieb & Marketing sowie Finanzen, Personal & Recht führen. Gürtner studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität in München und promovierte dort am Institut für Messsystem- und Sensortechnik. Er leitete u.a. in der Bosch-Gruppe verschiedene Entwicklungsbereiche, die sich neben der Sensorik auf IT-relevante Themen wie IIoT-Ökosysteme und Cloud-basierte Software als Servicelösungen spezialisierten. „Neben seiner überzeugenden Managementkompetenz bringt Dr. Michael Gürtner eine umfassende Produkt- und Innovationsexpertise mit, besonders im Bereich IIoT. Mit seiner Erfahrung in Software- und IT-Infrastruktur-Projekten ist er die ideale Besetzung für ein Unternehmen, das sich gemeinsam mit seinen Kunden in der digitalen Transformation befindet“, sagt Hans Sondermann, Beiratsvorsitzender der Turck Holding GmbH.
Michael Unger wird neuer Vorsitzender im Lenkungskreis der „Allianz Industrie 4.0“ Baden-Württemberg. Der ehemalige Geschäftsführer des Sensor- und Automatisierungsspezialisten Balluff, Neuhausen (www.balluf.com), übernahm Anfang März 2021 den Vorsitz im Leitungsgremium des landesweiten Netzwerks. Er tritt die Nachfolge von Dr.-Ing. h. c. Manfred Wittenstein an, der den Vorsitz seit der Gründung der Initiative im Jahr 2015 innehatte. „Meine Aufgabe ist es jetzt, mit der Allianz Industrie 4.0 mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg auf dem Weg zur Industrie 4.0 zu begleiten, zu beraten und die richtigen Kontakte herzustellen. Schließlich kann nicht jedes Unternehmen dafür gleich eine eigene Abteilung aufbauen“, sagt Unger. Als Vorsitzender des Lenkungskreises koordiniert und leitet Unger die Sitzungen des Leitungsgremiums gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Das Gremium legt die Strategie der Allianz Industrie 4.0 fest, die von den Partnerorganisationen in agilen Projektgruppen umgesetzt werden. Zudem vertritt Unger das Netzwerk, für das mehr als 50 Partner kooperieren, auf Veranstaltungen wie Messen und Kongressen. Ziel der Allianz Industrie 4.0 ist es, die im Land vorhandenen Kompetenzen aus Produktions-, Informations- und Kommunikationstechnik zu bündeln und Unternehmen im Land mit ihrer Expertise zu unterstützen. Die Koordinierungsstelle ist beim VDMA e.V. Baden-Württemberg angesiedelt.
Jürgen Noailles, Geschäftsführer der Firma Stein Automation in Villingen-Schwenningen, ist zum neuen Mitglied im Vorstand der VDMA-Fachabteilung Integrated Assembly Solutions (www.vdma.org) gewählt worden.
Gute Auftragslage: Orders aus dem Bereich Elektromobilität erhalten
Die Manz AG, Reutlingen (www.manz.com), ein weltweit agierender Hightech-Maschinenbauer mit großem Technologieportfolio, hat im Segment „Energy Storage“ vom US-amerikanischen Hersteller von Elektrofahrzeugen TE Connectivity einen Auftrag über eine Montagelinie für Batteriemodule im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erhalten. Beide Firmen arbeiten seit Jahren erfolgreich im Bereich der Herstellung von Zellkontaktiersystemen zusammen. Die erneute Order unterstreicht die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kunden einerseits und die Marktdynamik in der Elektromobilität andererseits. Der Auftrag wird 2021 umsatz- und ertragswirksam. Zellkontaktiersysteme sind ein zentraler Bestandteil des Antriebstrangs von Elektroautos und Plug-in-Hybriden: In jedem sind je nach Größe und Kapazität mehrere Batteriemodule integriert und miteinander verschaltet. CEO Martin Drasch kommentiert: „Der Auftrag unterstreicht die sehr positive Entwicklung im Bereich Elektromobilität, in die wir zielgerichtet investiert haben. Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Montageautomatisierung und Batterieproduktion sind wir bestens für weiteres Wachstum im Zuge der weltweiten Mobilitätswende positioniert. Mit hohem Tempo werden aktuell Produktionskapazitäten erweitert und unsere innovativen Lösungen nachgefragt.“ Noch im Januar 2021 hat das Unternehmen die Zusage einer Förderung der Europäischen Kommission zur Weiterentwicklung der Li-Ion Batterietechnologie im „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) erhalten. Mit langjähriger Expertise in der Automation, Laserbearbeitung, Bildverarbeitung, Messtechnik, Nasschemie sowie Rolle-zu-Rolle-Prozessen bietet Manz innovative Produktionslösungen in den Bereichen Photovoltaik, Elektronik und Lithium-Ionen-Batterietechnik. Weltweit werden aktuell rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt.
Ausblick auf die relevanten Messen im Frühjahr 2021
Der Automatisierungstreff (www.automatisierungstreff.com) in der Kongresshalle Böblingen lebt von der Praxis, dem Ausprobieren sowie dem engen Austausch zwischen Ausrichtern und Teilnehmern. Dies ist aktuell nicht umsetzbar. Deshalb wird die für Ende April geplante Veranstaltung 2021 ausfallen. Der nächste Automatisierungstreff ist am regulären Termin für das Jahr 2022 geplant – vom 29. bis zum 31. März.
Welche Strategien, Maßnahmen und Partnerschaften sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie? Antworten darauf will die Hannover Messe (www.hannovermesse.de) diesmal als „Digital Edition“ vom 12. bis zum 16. April 2021 bieten. Sie sieht sich als zentrale Plattform für Innovationen, Networking und Orientierung im Zeitalter der industriellen Transformation. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung der Industrie beschleunigt. Gleichzeitig hat sie die Anfälligkeit von globalen Lieferketten zum Vorschein gebracht. Die Messe greift diese Problematik auf. Sie basiert diesmal auf den drei Säulen „Expo“, „Conference“ sowie „Networking“. „Industrieunternehmen müssen in wenigen Monaten das umsetzen, was sonst Jahre gedauert hätte“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messen AG. „Dazu bedarf es einer Plattform, auf der die Herausforderungen diskutiert, Lösungen präsentiert und Netzwerke ausgebaut werden können – das leistet die Weltleitmesse der Industrie auch in Zeiten von Corona.“ Das virtuelle Konferenzprogramm startet am Montag, den 12. April 2021 mit dem Fokus auf wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Von Dienstag bis Donnerstag stehen technologische Innovationen und Lösungen im Vordergrund. „Reset.Rethink.Restart.“ – unter diesem Motto wird der Karrierekongress „WomenPower“ am Freitag (16. April) ausgerichtet.
Real, virtuell und hybrid – unter diesem Motto sollte die Messe „Sensor+Test“ in Nürnberg vom 4. bis 6. Mai 2021 Teilnehmer aus aller Welt zum Innovationsdialog einladen (www.sensor-test.de). Veranstalter und Ausstellerbeirat haben nun gemeinsam mit dem Vorstand des AMA-Verbandes für Sensorik und Messtechnik e.V. beschlossen, die Messe vollständig als Digital-Event durchzuführen. Diese Maßnahme gestatte damit Ausstellern und Besuchern, sich trotzdem über die neuesten Entwicklungen und Technologien rund um Sensorik und Messtechnik – jedoch intensiv über moderne Informationskanäle – auszutauschen.