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Partner verlängern Erfolgsgeschichte 26.08.2024, 15:53 Uhr

Pioniere für Robotik und KI in der Einzelstück-Handhabung

Der Automatisierungsexperte Knapp sowie Covariant, ein führendes Unternehmen für KI-unterstützte Bildverarbeitung und Robotik mit Sitz in Kalifornien, bilden ein „perfect match“, wenn es um intelligente Robotik-Lösungen geht.

Fortschrittliche KI (Künstliche Intelligenz)-Modelle erlauben es Robotern, zu lernen und auch in komplexen und dynamischen Umgebungen zu operieren. Foto: Knapp

Fortschrittliche KI (Künstliche Intelligenz)-Modelle erlauben es Robotern, zu lernen und auch in komplexen und dynamischen Umgebungen zu operieren.

Foto: Knapp

Umso mehr freuten sich beide Unternehmen, Ende August 2024 die Verlängerung ihrer mehrjährigen Partnerschaft bekannt geben zu können. Covariant, als Start-Up im Silicon Valley gegründet, ist heute Vorreiter in der Entwicklung von KI (Künstliche Intelligenz)-Modellen. Diese machen es Robotern möglich, auch in komplexen und dynamischen Umgebungen zu operieren. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Projekte der Entwicklungspartner steht die Roboter-Kommissionierlösung „Pick-it-Easy Robot“. Sie vereint modernste Technologie und umfangreiches Logistik-Know-how und sich bereits international in vielen Kundenanwendungen bewährt. Die Marktpräsenz bei KI-betriebenen Roboterlösungen soll nun weiter ausgebaut werden – und ein Blick in die Zukunft sieht Erfolg versprechend aus.

Partner sind Vorreiter bei der Verbindung von Robotik und KI

Die Firma Knapp aus Hart bei Graz/Österreich hat bereits vor vielen Jahren begonnen, Roboterlösungen für die Einzelstück-Handhabung zu entwickeln und in Automatisierungslösungen einzusetzen. Der Unternehmensgründer, Günter Knapp, war ein genialer Erfinder – und das prägt die Unternehmenskultur bis heute. Er löste bereits in den 50er Jahren mit seinen Ideen viele Probleme der damaligen Zeit. Günter Knapp gründete sein Einzelunternehmen 1952 mit nur zwei Mitarbeitenden in Graz. Mit rund 7.700 Mitarbeiter:innen und 49 Standorten weltweit ist daraus inzwischen ein internationaler Konzern entstanden. Und die Ideen gehen den Innovatoren nicht aus: Mit dem KI-gestützten Vision-System von Covariant wurde vor rund fünf Jahren die Roboterlösung „Pick-it-Easy Robot powered by Covariant“ auf ein neues Level gehoben.

Der „Pick-it-Easy Robot“ entlastet in der gezeigten Anwendung die Mitarbeiter des größten Dänischen Sanitärgroßhändlers Brødrene Dahl.

Foto: Knapp

Die Nutzung von KI eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz von Robotik in Logistikanwendungen. Immer mehr Artikel mit unterschiedlichen Größen, Oberflächeneigenschaften oder Verpackungen können bearbeitet werden. Kennengelernt haben sich Knapp und Covariant beim Besuch der GTC, einer bedeutenden KI-Konferenz im Silicon Valley. Sowohl inhaltlich als auch persönlich stimmte die Chemie von der ersten Sekunde. „So beschlossen wir, gemeinsam einige Tests durchzuführen und Covariants künstliche Intelligenz herauszufordern. Die Ergebnisse waren sehr beeindruckend. Deshalb entschieden wir uns, eine Partnerschaft einzugehen und unser Roboter- und Logistik-Know-how mit dem AI-Brain von Covariant zu kombinieren“, erinnert sich Peter Puchwein, Vice President Research & Development bei Knapp.

Einsatz steuert dem Fachkräftemangel entgegen

Heute vertrauen weltweit 26 Kunden der Österreicher, die aus unterschiedlichen Branchen in Europa, Nordamerika und Australien stammen, auf den Pick-it-Easy Robot. Darunter sind auch Projekte mit namhaften Unternehmen wie Würth, McKesson oder Brødrene Dahl. Die Zusammenarbeit unterstreiche das gemeinsame Engagement für technologische Exzellenz und böte eine effektive Antwort auf den Arbeitskräftemangel, meint Ted Stinson, COO von Covariant. Er betont: „Diese langjährige Partnerschaft ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn zwei Pioniere ihre Kräfte bündeln. Wir sind begeistert von dem Vertrauen, das Knapp in uns gesetzt hat, und freuen uns darauf, weiterhin transformative Ergebnisse für unsere gemeinsamen Kunden und die gesamte Branche zu erzielen.“

Bei Würth Industrie Services kommissionieren bereits zwei Generationen von Pick-it-Easy-Robotern vollautomatisch Aufträge.

Foto: Knapp

Tatkräftige Unterstützung in zahlreichen Logistikprozessen

Die Roboterlösung ist eine Kombination der „KiSoft“-Software von Knapp und der Bildverarbeitung des „Covariant Brains“. Diese ermöglicht die automatische Handhabung von Einzelstücken, zum Beispiel für die Hochleistungs-Kommissionierung oder die vollautomatische Übergabe von Waren an Taschensortersysteme. Damit entlastet der Pick-it-Easy Robot heute bereits in zahlreichen Anwendungen die Mitarbeiter:innen im Lager von monotonen Routine-Picktätigkeiten. So kann Personal effizienter eingesetzt werden. Wo Arbeitskräfte fehlen oder nur begrenzt einsetzbar sind, unterstützt der Roboter den Menschen und sorgt für eine Auftragsbearbeitung rund um die Uhr. Unternehmen können so ihre Personalressourcen optimieren und gleichzeitig die Kapazität des Lagers erhöhen, ohne mehr Personal zu benötigen.

Die Roboterlösung kommt in sogenannten. „Greenfield“-Anwendungen ohne bestehende Lagerstruktur zum Einsatz. Sie hat sich aber ebenso in Brownfield-Umgebungen zur Optimierung bestehender Standorte bewährt.

Ein Blick in die Zukunft

Der gemeinsam optimierte Pick-it-Easy Robot stelle heute industrieweit die „Messlatte“ für automatische Einzelstück-Kommissionierung in Sachen Industrietauglichkeit, Zuverlässigkeit und Leistung dar – darin sind sich die Partner einig. In enger Zusammenarbeit soll er auch in Zukunft weiterentwickelt werden. Sinnbildlich dafür steht das zuletzt von Covariant vorgestellte „RFM-1“ (Robotics Foundation Model). Dies ist ein KI-Modell, das Robotern menschenähnliche Denkfähigkeiten verleiht. Es soll Robotik-Lösungen für die Intralogistik und darüber hinaus auf das nächste Level heben.

Das Modell wurde mit Daten aus umfangreichen Text-, Bild- und Videodatenbanken sowie mit im Live-Betrieb gesammelten numerischen Sensormesswerten trainiert. Die Technologie zeichnet sich vor allem durch ihre Fähigkeit aus, eine Vielzahl von Szenarien zu verstehen und autonom zu handhaben. Anstatt Robotern durch starre Programmcodes zu vermitteln, wie sie sich in kniffligen Situationen verhalten sollen, können diese zukünftig ebenso wie Menschen „lernen“ – nämlich aus der Erfahrung, die durch unzählige Beobachtungen entstanden ist. Dieser multimodale Ansatz erlaubt es dem Modell, das Ergebnis zukünftiger Szenarien zu simulieren. Dann lässt sich die beste Vorgehensweise auswählen, was sowohl die Geschwindigkeit als auch die Zuverlässigkeit von Roboteroperationen verbessert.

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