Elektroband für moderne Antriebstechnologie
Bei der Messe Coiltech 2025 präsentieren die RWTH Aachen und thyssenkrupp Steel gemeinsam ein CO2-reduziertes Hochleistungs-Elektroband. Zu sehen ist es im Einsatz in einem Rotor-Technologiedemonstrator. Ergänzt wird die Praxisdemonstration durch Technologievorträge.

Auf der Messe Coiltech wird an einem neuartigen Rotor-Technologiedemonstrator gezeigt, wie nachhaltige Materialien und innovative Produktionsprozesse die Effizienz von Elektromotoren steigern können.
Foto: thyssenkrupp/PEM
Die „Coiltech“ ist eine der führenden Veranstaltungen für die Elektromobilitätsbranche und bietet eine ideale Plattform, um sich über die neuesten Entwicklungen und Trends zu informieren. Der dort ausgestellte Rotor-Technologiedemonstrator wurde in einer Forschungskooperation gemeinschaftlich von industriellen und wissenschaftlichen Partnern konzipiert. Maßgeblich beteiligt waren daran thyssenkrupp Steel, Duisburg, und der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen. Sie integrierten die Neuentwicklung „NGO 025–125Y420“ in einen innovativen Rotordemonstrator – zu sehen in Kürze auf der Messe in Augsburg vom 26. bis 27. März 2025. Der Stand des PEM befindet sich in Halle 5-D30; den Messestand von thyssenkrupp Steel finden Besucher:innen in Halle 1, Stand E14.
Innovatives Produkt mit herausragendem Eigenschaftsprofil
thyssenkrupp Steel hat das CO2-reduzierte „bluemint“-Hochleistungs-Elektroband mit der Bezeichnung „powercore traction NGO 025–125Y420“ zur Serienreife entwickelt und stellt es auf der Coiltec der breiten Öffentlichkeit vor. Das Band zeichnet sich durch einen sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlust und eine hohe mechanische Festigkeit für die Anwendung in modernen Traktionsmotoren aus. Mit diesen Werten gehört die neue Sorte zu den Spitzenreitern der in Europa hergestellten Elektrobandsorten und ist ab sofort für die großvolumige Serienfertigung verfügbar. Als CO2-reduzierter bluemint-Stahl bietet die Sorte einen um etwa 13 Prozent reduzierten CO2-Fußabruck und ist damit der ideale Werkstoff für die nachhaltige Elektromobilität.
Der Ummagnetisierungsverlust ist eine entscheidende Werkstoffeigenschaft: Vereinfacht dargestellt drückt der Wert aus, wie viel Energie auf dem Weg von der Batterie hin zur Kraftübertragung eines Fahrzeugs aufgrund des eingesetzten Elektrobands verloren geht. Je geringer der Ummagnetisierungsverlust, desto höher ist der Wirkungsgrad eines Traktionsmotors. Das Elektroauto kann dann mit einer Batterieladung mehr Kilometer fahren oder die Batteriekapazität kann bei gleicher Reichweite reduziert werden. Damit verringert sich das Gewicht der Batterie und somit auch des Fahrzeugs – und infolgedessen reduzieren sich auch die Produktionskosten des Automobilherstellers.
Mit der neuen Sorte powercore traction NGO 025–125Y420 hat der Stahlspezialist erst kürzlich einen lediglich 0,25 Millimeter dünnen Werkstoff zur Serienreife gebracht, der hinsichtlich seiner Performance neue Maßstäbe setzt. Dieses Hochleistungs-Elektroband zeichnet sich durch einen sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlust von maximal 12,5 W/kg (bei 400 Hz und 1 T) und eine hohe mechanische Streckgrenze (Rp0,2) von mindestens 420 MPa aus.
RWTH Aachen erprobt Elektroband in Forschungsprojekt
Der innovative Werkstoff von thyssenkrupp Steel wurde in einen neuartigen Rotor-Technologiedemonstrator integriert, der im Rahmen einer Konsortialstudie vom Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen und weiteren Partnern aus der Industrie entwickelt und gebaut wurde. Die Technologiestudie zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Materialien und innovative Produktionsprozesse die Effizienz von Elektromotoren steigern können. Prof. Dr. Michael Müller, Leiter des Lehrstuhls PEM der RWTH Aachen, betont dazu: „Die Integration des CO2-reduzierten Bluemint-Hochleistungs-Elektrobands in unseren Rotordemonstrator ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren E-Mobilität, die wir nun der Öffentlichkeit zeigen können.“

Die Coiltech in Augsburg ist eine der führenden Veranstaltungen für die Elektromobilitätsbranche. Auch die Expert:innen von thyssenkrupp sind vor Ort auf dem Stand E14 in Halle 1 vertreten.
Foto: thyssenkrupp
David Pieronek, Produktmanager für Nicht-Kornorientiertes Elektroband bei thyssenkrupp Steel, ergänzt: „Unser powercore traction NGO 025–125Y420 ist ein herausragendes Beispiel für unsere Innovationskraft. Ziel ist es, durch die enge Zusammenarbeit mit führenden Forschungseinrichtungen und Industriepartnern innovative Lösungen für die E-Mobilität zu entwickeln und in die Serienanwendung zu bringen. Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieses Ansatzes.“
Viele weitere Informationen bei der Coiltech in Augsburg
Der innovative Rotor-Technologiedemonstrator wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekts „Transformations-Hub Scale-up E-Drive“ entwickelt. Ziel des Projektes ist es, verschiedene material- und prozessseitige Innovationen im Anwendungskontext zu validieren und einem breiten Publikum zu demonstrieren.
Zum Demonstrator und dem Produkt NGO 025–125Y420 erhalten Besucher:innen der Messe auch Informationen in folgenden Vorträgen:
- 26.03.2025, 11:00 Uhr, Halle 2: David Pieronek, thyssenkrupp Steel – NGO electrical steel solutions for advanced traction motors and sustainable E-mobility;
- 26.03.2025, 14:00 Uhr, Halle 5: RWTH Aachen – Innovations in rotor prototyping and manufacturing.
Weitere Vorträge von thyssenkrupp Steel sind:
- 26.03.2025, 11:50 Uhr, Halle 2: Mustafa-Seckin Aydin – GOES for higher efficiency, more torque and reduced CO2 footprint in axial flux motors;
- 26.03.2025, 15:50 Uhr, Halle 3: Marcel Hilgers – Steel sector: The need for collaborative approaches: securing a resilient and sustainable supply chain for transformers;
- 27.03.2025, 14:30 Uhr, Halle 3: Rüdiger Koshorst – GOES devolpment of thyssenkrupp electrical steel facing new challenges for further improvement on transformers efficiency.
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