Softwareentwicklung in Indien als Erfolgsrezept gegen Fachkräftemangel
In Deutschland wird es immer schwieriger, IT-Fachkräfte zu finden. Outsourcing ins Ausland kann helfen, stellt Unternehmen jedoch vor andere Herausforderungen, zum Beispiel bezüglich der IT-Sicherheit.
Schlagworte wie „Big Data“ und „Smart Data“, Künstliche Intelligenz oder Automatisierung sind in der deutschen Industrie in aller Munde. Dies betrifft nicht nur Großunternehmen. Auch kleine und mittelständische Unternehmen müssen jetzt handeln, wenn sie im digitalen Entwicklungsprozess Schritt halten und wettbewerbsfähig bleiben wollen.
Digitale Transformation erfordert schnell Personal-Maßnahmen
Jedoch heizen Entwicklungen wie Industrie 4.0 den Wettbewerb um qualifizierte Informationstechnik-Entwickler weiter an. In Deutschland wird es immer schwieriger, Informationstechnik-Fachkräfte zu finden. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Abhilfe schaffen kann ein Outsourcing der Softwareentwicklung ins Ausland. Bei vielen Industrieunternehmen bestehen jedoch Ängste, dass Know-how abfließen oder sensible Daten in Gefahr geraten könnten.
Um die Sicherheit der firmeneigenen Daten und des international beliebten Know-hows „Made in Germany“ zu gewährleisten, empfiehlt es sich, einen kompetenten Dienstleister für die Suche nach Talenten im Ausland zu beauftragen. Dieser kennt den ausländischen Markt aus langer Erfahrung und kann negative Überraschungen ausschließen.
Outsourcing-Dienstleister kennt die Marktsituation
Swen Berbett, Experte für das Outsourcing von Softwareentwicklung nach Indien und Leiter „India4IT“ beim Software-Dienstleister BEO, kennt die Herausforderungen, denen KMU sich stellen müssen. Er kann bestens erklären, welche Strategien Erfolg versprechen und welchen Mehrwert das Outsourcing von IT-Leistungen deutschen Mittelständlern aus dem Maschinenbau einbringt.
Zu den klassischen Arbeitgebern von IT-Fachkräften zählten bislang Softwareunternehmen, Systemhäuser und Web-Agenturen. Durch Industrie 4.0 und die fortschreitende digitale Transformation ist in der Fertigungsindustrie nun auch zunehmend Bedarf an gut ausgebildeten IT-Entwicklern entstanden. „Bei der Herstellung von Maschinensteuerungen konnte bisher auf Softwareentwicklung im großen Stil verzichtet werden“, erklärt Berbett. „Industrie 4.0 hat jetzt eine deutliche Auswirkung auf den Bedarf an IT-Fachkräften. Mit ihr wird der Maschinenbau immer mehr prozessgetrieben und IT-orientierter. Dementsprechend müssen mehr und mehr Unternehmen eine eigene Abteilung für Softwareentwicklung aufbauen, um dem Trend Rechnung zu tragen.“
Ein aktuelles Trendthema ist „Predictive Maintenance“: Die vorausschauende Instandhaltung hat zur Folge, dass Maschinen nicht nur miteinander, sondern auch mit externen Lösungen kommunizieren – sie werden immer smarter. Zudem müssen Maschinen an übergeordnete Systeme angebunden werden. Idealerweise werden sie über eine App gesteuert. Der Aufwand für die Programmierung und die Weiterentwicklung solcher Softwarelösungen übersteigt die Kapazität vieler IT-Abteilungen.
Konkurrenzkampf um IT-Entwickler nimmt weiter zu
„Vor allem im Segment der Business Solutions werden Experten händeringend gesucht“, berichtet Berbett. „Bei jeder Prozessänderung entstehen Kosten von bis zu 1500 Euro am Tag. Wenn etwa 50 bis 60 Expertentage auf das Jahr verteilt benötigt werden, lassen sich für diesen Preis Mitarbeiter fest einstellen.“ Das Gehalt eines weiteren Mitarbeiters gerät vor diesem Aspekt in den Hintergrund.
Problematisch ist jedoch: Auf dem Arbeitsmarkt sind keine Experten mehr zu finden. Sogar Studenten sind schon unter Vertrag, bevor sie ihren Universitätsabschluss in der Tasche haben. Laut einer Studie des Fachverbands bitkom von November 2017 sind bereits mehr als 55 000 Jobs für IT-Fachkräfte nicht besetzt.
Neben E-Commerce- oder Softwareentwicklungsfirmen treten inzwischen vermehrt Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Maschinenbau und der klassischen Fertigungsindustrie mit dem Dienstleiter in Kontakt. Zudem hat eine örtliche Verlagerung stattgefunden. Früher stammten die Anfragen überwiegend aus dem ländlichen Raum, jetzt kommen sie auch aus den Metropolregionen. Dies kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Abwerbungsprozess und der Konkurrenzkampf um IT-Entwickler sehr stark geworden sind. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, gibt es unterschiedliche Wege, die Unternehmen einschlagen können.
Verschiedene Strategien schützen vor IT- Fachkräftemangel
1. Kurzfristige Perspektive: Outsourcing einzelner Projekte
2. Mittelfristige Perspektive: Outstaffing
3. Langfristige Perspektive: Selbst ausbilden oder outsourcen
4. „Nachhaltige“ Perspektive: Ganzheitliches Outsourcing
Teilprojekte auszulagern, eignet sich insbesondere dann, wenn sich die geforderten Leistungen segmentieren und modular programmieren lassen. Eines der beliebtesten Länder zum Outsourcen ist Indien: Der Softwareboom hat dort schon vor mehr als 15 Jahren begonnen. Hier haben Unternehmen Zugriff auf einen sehr großen Markt an Fachkräften. Spontanes Outsourcing von Projekten lässt sich daher in Indien sehr schnell realisieren. Allerdings besteht in diesem Fall das Problem, dass nach Projektabschluss kein fester Ansprechpartner mehr zur Verfügung steht. Im Fall von potenziell auftretenden späteren Komplikationen sind die zuständigen Entwickler bereits mit anderen Projekten beschäftigt.
Eine weitere Lösung ist die Einstellung von IT-Experten aus dem Ausland, genannt Outstaffing. Durch diverse Vermittlungsagenturen ist das Finden von geeigneten Arbeitnehmern zwar einfach, jedoch auch mit entsprechenden Kosten verbunden: Es fallen nicht nur die Integrationskosten, zum Beispiel für Sprachkurse oder Ähnliches, sondern auch ein Gehalt auf deutschem Lohnniveau an.
IT-Fachkräfte selbst ausbilden kann sich lohnen
Eine andere Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist den IT-Nachwuchs selbst auszubilden. Duale Studiengänge oder eine Ausbildung dauern jedoch drei bis fünf Jahre, diese Mitarbeiter sind also nicht sofort einsatzbereit. „Auch ist nach der Ausbildung nicht sicher, dass junge Menschen im Unternehmen bleiben. Das Problem ist außerdem, dass man schon heute smarte IT-Lösungen entwickeln muss, um in zwei Jahren nicht den Anschluss zu verpassen“, erklärt Berbett. „Sehr große Unternehmen gehen inzwischen den Schritt, eigene Niederlassungen in Indien aufzubauen, wo es eine Vielzahl von qualifizierten Entwicklern gibt.“
Beim langfristigen Outsourcing übernimmt der spezialisierte Dienstleister die organisatorische Abwicklung, stellt qualifiziertes Personal zur Verfügung und bietet eine sichere IT-Infrastruktur an. IT-Fachkräfte werden auf dem indischen Arbeitsmarkt angeworben, die Vertragsgestaltung sowie die arbeitsrechtliche Abwicklung organisiert . Im Technologiepark von India4IT in Kochi beispielsweise stehen zahlreiche Arbeitsplätze zur Verfügung, die mit einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur ausgestattet sind.
Risiken und Chancen des Outsourcings für Maschinenbauer
Trotz zahlreicher Vorteile birgt ein IT-Outsourcing auch Risiken. Vor allem kommt es darauf an, kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren auszuräumen. Mit interkulturellen Trainings und regelmäßigen Treffen in Deutschland sowie im Ausland lassen sich diese Hürden überwinden. Außerdem ist es wichtig, im Ausland auf eine deutschsprachige Kontaktperson zurückgreifen zu können, die für einen reibungslosen Arbeitsablauf sorgt. So entstehen keine Missverständnisse und die Projektsteuerung läuft effizient ab.
Im Vergleich zu Deutschland liegt das durchschnittliche Gehalt in Indien deutlich niedriger. Für einen Entwickler in Vollzeit mit etwa acht Jahren Berufserfahrung entstehen Kosten von etwa 3000 Euro bis 3500 Euro pro Monat. IT-Outsourcing ist daher für viele Unternehmen eine spannende Variante geworden.
Der Dienstleister India4IT
Die Firma India4IT – Werkbank für Softwareentwicklung ist ein Geschäftsbereich der BEO Group. Er hat sich auf die Vermittlung von qualifizierten indischen Softwareentwicklern an deutsche Unternehmen spezialisiert und ist bereits seit 25 Jahren erfolgreich auf diesem Gebiet tätig. Für die eigenen Software-Produkte von BEO sind inzwischen knapp 100 Entwickler im BEO Park Indien im Einsatz. Die Firma ist also kein klassischer „Outsourcer“, sondern ein „echtes“ Softwareunternehmen, welches die angebotene IT-Leistung auch für sich selbst nutzt.
Die Dienstleistungen umfassen das Recruiting von IT-Fachkräften am indischen Arbeitsmarkt, die Bereitstellung von Arbeitsplätzen mit leistungsfähiger IT-Infrastruktur im unternehmenseigenen indischen Technologiepark sowie die gesamte Vertragsgestaltung und arbeitsrechtliche Abwicklung. Zu den Auftraggebern zählen Unternehmen aller Größen und Branchen, Agenturen sowie gemeinnützige Organisationen.
www.beo-software.de