Die gesamte Prozesskette des Additive Manufacturing im Blick
Die Nachfrage nach immer komplexeren und individuelleren Teilen steigt. Eine Möglichkeit zur schnellen und flexiblen Bauteilherstellung bietet die Additive Fertigung. Beste Chancen, sich umfassend über die Technologie zu informieren, erhalten Interessenten in Kürze auf der Messe Formnext in Frankfurt/Main.
Ein Trend in der Industrie: Produktzyklen werden immer kürzer, die nachgefragten Bauteile immer komplexer. Bewährte Lieferketten werden in Frage gestellt. Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Kurzum: Die industrielle Produktion wird permanent anspruchsvoller.
Auf der Formnext in Frankfurt/Main vom 7.–10. November 2023 können potentielle Anwender herausfinden, was Additive Fertigung dazu beitragen kann, diesen Herausforderungen zu begegnen. Als „Hub“ für Additive Manufacturing (AM) hat sich die Messe zu einem internationalen Treffpunkt der Experten für industriellen 3D-Druck sowie für „Produktionsprofis“ in den vielfältigen Anwenderbranchen entwickelt. Das Motto der Messe lautet diesmal: „Where ideas take shape“.
Auf dem Weg zum neuen Rekordergebnis
Bereits weit vor der Eröffnung hatte die Formnext 2023 bei den Ausstellerzahlen und der gebuchten Bruttofläche die Zahlen des Vorjahres erreicht. Über 800 Ausstellende und mehr als 30.000 Besuchende treffen hier aufeinander und verwandeln Frankfurt am Main in die Hauptstadt der Additiven Fertigung. Diese Community, die „fAMily“, widmet sich dem stetig wachsenden Einsatz von AM im industriellen Kontext. Inhaltlich will die weltweit führende Messe für Additive Fertigung und moderne industrielle Produktion ebenfalls neue Maßstäbe setzen: Das „Who’s Who“ der Branche zeigt Innovationen entlang der gesamten Prozesskette. Das breite Rahmenprogramm legt einen besonderen Fokus unter anderem auf die Themen AM-Dienstleister und Nachhaltigkeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die diesjährige Nordic-Partnerregion.
Die Formnext zeigt entgegen der eher verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung in den meisten Industrieländern beste Anmeldezahlen und spiegelt die hohe Dynamik der AM-Branche wider: „In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten spielt die Additive Fertigung für die weitere Entwicklung der industriellen Produktion eine herausragende Rolle“, freut sich Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext beim Veranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH. „Denn mit modernsten Fertigungsmethoden können sich Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen sowie den zunehmenden Anforderungen zum nachhaltigeren Wirtschaften begegnen. Die erfolgreiche Umsetzung ist hier auf der Messe zu sehen.“
Namhafte AM-Anbieter aus der ganzen Welt sowie zahlreiche Start-ups und etablierte Industrieunternehmen bilden den gesamten additiven Fertigungsprozess ab. Dies umfasst die komplette Prozesskette einschließlich Material, Software, Design, Hardware, Produktionslösungen, Nachbearbeitung und Qualitätssicherung. Dabei konnte die ohnehin schon sehr hohe Internationalität auf über 60 Prozent gesteigert werden. Auch zahlreiche Gemeinschaftsstände unterstreichen das: Neben den etablierten Auftritten von Hessen Trade and Invest, Bayern Innovativ, Berlin Partner oder der IHK Chemnitz präsentieren sich immer mehr internationale Kooperationen wie zum Beispiel erstmals Canada Makes, Nordic Pavilion oder Victoria Government aus Australien.
Sieger der Start-up-Challenge werden gekürt
Im Rahmen der internationalen Start-up-Challenge hat die Formnext bereits zum neunten Mal junge Unternehmen aus der Welt der Additiven Fertigung für ihre innovativen Geschäftsideen und technischen Entwicklungen ausgezeichnet. Die prämierten Innovationen zeigen die breiten Anwendungsmöglichkeiten der innovativen Technologie und reichen von medizinischen Anwendungen über das Materialrecycling von Titan und eine Analyse-Software bis hin zu neuen 3D-Druck-Technologien, die sich unter anderem an die Automobil-, Elektronik-, Dental- und Maschinenbauindustrie richten. Die Gewinner, die sich auch im Rahmen der Formnext 2023 präsentieren werden und dort über ihre Entwicklungen berichten, sind Endless Industries (Deutschland), Helio Additive (USA), Odapt (Spanien), Progresja New Materials (Polen) und Vitro3D (USA).
Sonderschau „Dienstleister-Marketplace“
Eines der Highlights des diesjährigen Rahmenprogramms ist der „Dienstleister Marketplace“. Diese Sonderschau, die in Kooperation mit Daimler Truck & Buses organisiert wird, feiert in diesem Jahr ihre Premiere auf der Formnext. AM-Dienstleister zeigen hier mit exemplarischen Anwendungen aus dem Automotive Sektor, wie man Additive Manufacturing erfolgreich einsetzt und welche Bedeutung Dienstleister dabei haben. Auf der Sonderschau präsentieren auch namhafte Automotive-Unternehmen wie Daimler Buses oder Brose, wie sie die Additive Fertigung im eigenen Unternehmen nutzen.
Fokus auf Nachhaltigkeit: Partnerregion Nordic mit neuen Themen
Die diesjährige Partnerregion der Formnext ist die Region Nordic. Aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland stammen weltweit führende Hersteller von AM-Anlagen, Materialanbieter sowie eine Vielzahl innovativer Start-ups und mittelständischer AM-Betriebe. Gleichzeitig ist die Region im Norden Europas führend im nachhaltigen Denken und wird auch in diesem Bereich innovative Lösungen auf der Formnext präsentieren. Daneben haben sich auch zahlreiche Delegationen aus der Nordic-Region angekündigt. So gibt es unter anderem aus den Industriebereichen Öl und Gas, Fishfarming und -verarbeitung, Bootsbau ein hohes Interesse und Entwicklungspotenzial für die Additive Fertigung.
Weiterentwickeltes Konferenzkonzept
Die Formnext hat auch ihr Konferenzkonzept weiterentwickelt. In diesem Jahr wird das Vortragsprogramm erstmals auf drei Bühnen (Industry Stage, Application Stage, Technology Stage) verteilt in den Messehallen stattfinden. Die unterschiedlichen Schwerpunkte umfassen wichtige AM-Trends, Anwendungen und Neuheiten der Aussteller und helfen Besuchern, bequem und effizient das passende Angebot zu finden. Damit wird die Messe den wichtigen Austausch zwischen Technologieanbietern und Anwendern weiter fördern und die Inhalte für alle Stakeholder in den Hallen öffentlich verfügbar machen.
Daneben finden sich im Rahmenprogramm der Formnext 2023 etablierte und sehr nachgefragte Events, die weiter ausgebaut werden. Die „Formnext Start-up Challenge“ – sie wurde bereits zum neunten Mal ausgetragen – prämiert jedes Jahr innovative und tragfähige Geschäftsideen junger Unternehmen. Die Aussteller der Start-up Area präsentieren sich in kurzen Vorstellungsrunden im Rahmen des Pitchnext Events.
Am „Karrieretag“ am 9. November können sich Jobinteressenten über die Karrieremöglichkeiten in der AM-Industrie informieren, gleichzeitig an einer Jobberatung teilnehmen und sich ein aktuelles Bewerbungsfoto erstellen lassen. Und für Unternehmen, die in die AM-Industrie einsteigen möchten, bieten die etablierten und täglich stattfindenden „Discover3Dprinting“-Seminare, die in Kooperation mit ACAM durchgeführt werden, hervorragende Einblicke und Ratschläge.
Ideeller Träger mit eigenem Programm
Die Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im VDMA, der ideelle Träger der Formnext, präsentiert eine Sonderschau mit wertvollen AM-Anwendungen aus der Welt des Maschinenbaus. Die Sonderschau „BE-AM“ zeigt anhand realer Anwendungen die fortschrittlichen Entwicklungen des immer wichtigeren Themas 3D-Druck in der Bauindustrie. Gleichzeitig präsentiert das BE-AM-Symposium zahlreiche Hintergründe und künftige Entwicklungen in diesem Feld. Und: Das für die gesamte AM-Industrie und Anwender wichtige Thema Normen und Standards wird auch in diesem Jahr wieder von Experten und Entscheidern aus der gesamten Welt auf dem renommierten ASTM-Standards Forum diskutiert, das in Kooperation mit den Organisationen USCS, ASTM, ISO und America Makes bereits einen Tag vor dem Messestart – am Montag, den 6. November – stattfindet.
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