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Handelslogistik-Kongress 30.03.2022, 15:35 Uhr

Cloud-Plattform für den Digitalen Lieferschein geht an den Start

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany sagen den Papierbelegen den Kampf an und machen sich stark für den „Digitalen Lieferschein“.

Immer noch begleiten Lieferscheine in Papierform die Warenlieferungen von Konsumgüterherstellern an den Handel. Das Projekt "Digitaler Lieferschein" der  Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany soll das jetzt ändern. Foto: panthermedia.net/artursz

Immer noch begleiten Lieferscheine in Papierform die Warenlieferungen von Konsumgüterherstellern an den Handel. Das Projekt "Digitaler Lieferschein" der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany soll das jetzt ändern.

Foto: panthermedia.net/artursz

Lieferscheine in Papierform begleiten noch immer Warenlieferungen von Konsumgüterherstellern an den Handel. Aber: Aufgrund der vielfältigen Funktionen und Anforderungen lassen sich Lieferscheine nicht ohne Weiteres digitalisieren. Denn bei der Anlieferung im Handel fungiert der Lieferschein häufig als Quittung, die dem Verkäufer den ordnungsgemäßen Empfang der Lieferung bestätigt. Die Rückführung der Papierbelege an den Versender erfolgt in der Regel durch das Fahrpersonal des Logistikdienstleisters.

Der „Digitale Lieferschein“ rückt in Reichweite

Bereits 2020 starteten die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany das Projekt „Digitaler Lieferschein“. Damit sollen meist manuellen und aufwendigen Prozesse endlich digital optimiert werden. Nach einem erfolgreichen „Proof of Concept“ in 2021 mit 20 namhaften Unternehmen aus Konsumgüterindustrie, Handel und Logistik gehen die Partner jetzt in die Realisierung. Der entsprechende Vertrag wurde am 30. März während des Handelslogistik Kongress Log 2022 in Köln unterzeichnet.

Alle Teilnehmenden sollen Dokumente digital austauschen

Alle Teilnehmenden sollen in einer ersten Stufe über eine zentrale Cloudplattform Lieferscheine und später auch weitere Transportdokumente digital austauschen. Ziel ist es, die Plattform in enger Abstimmung mit Industrie, Handel und Logistik bis Ende 2022 aufzubauen und in Betrieb zu nehmen.

Standardisierte Schnittstellen

„Die Besonderheit der angestrebten Lösung ist ihre Neutralität und der Community-Ansatz, der die Interessen aller Prozessbeteiligten berücksichtigt“, so Dr. Martin Schwemmer, Geschäftsführer der BVL. Offene, standardisierte Schnittstellen ermöglichen Versendern, Empfängern und Logistikdienstleistern die diskriminierungsfreie technische Anbindung. Sie können dabei bereits bestehende Applikationsanbieter nutzen, wenn diese die entsprechenden Funktionalitäten in ihren Systemen ergänzen. So lassen sich digitale Transportdokumente über eine zentrale Instanz zwischen unterschiedlichen Supply Chain Partnern austauschen und nach einem standardisierten Verfahren mit Informationen anreichern. “Dieser kollaborativ entwickelte Ansatz soll die aufwendige Zettelwirtschaft im Logistikalltag abschaffen und birgt so ein hohes Potenzial für schnellere, kostengünstigere Prozesse zu Gunsten aller Beteiligten“, erklärt Thomas Fell, Lead GS1 Germany. Zusätzlich biete diese Lösung Möglichkeiten für eine Skalierung in weiteren Branchen, Märkten und Ländern sowie für weitere Anwendungen.

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