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BME-Logistikstudie 2024 26.11.2024, 12:00 Uhr

Lieferketten unter Druck: Handlungsbedarf im Supply Chain Risk Management

Die BME-Logistikstudie 2024 deckt auf: Supply Chain Risk Management bleibt in vielen Unternehmen unterentwickelt, obwohl globale Krisen die Lieferketten belasten. Nur 26 % haben SCRM-Strukturen etabliert, und Transparenz über tiefere Lieferkettenstufen fehlt oft. Doch es gibt Fortschritte: Unternehmen schätzen ihre Lieferketten heute als deutlich resilienter ein.

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Die Umsetzung eines Supply Chain Risk Management (SCRM) steckt weiterhin in den Kinderschuhen. Der Reifegrad des SCRM hat noch deutlich Luft nach oben. Störereignisse haben die Bedeutung resilienter Lieferketten erheblich gesteigert. Das sind zentrale Ergebnisse der BME-Logistikstudie 2024 „Risikomanagement und Resilienz in Supply Chains“.

Foto: PantherMedia / Martin Dworschak

Die Bedeutung eines effektiven Supply Chain Risk Managements (SCRM) ist angesichts globaler Störungen größer denn je. Doch wie die BME-Logistikstudie 2024 „Risikomanagement und Resilienz in Supply Chains“ zeigt, bleibt der Reifegrad vieler Unternehmen in diesem Bereich hinter den Anforderungen zurück. Während Störereignisse wie Pandemien oder geopolitische Konflikte die Risiken in Lieferketten verstärken, verfügen nur 26 % der Unternehmen über eine explizite Funktion für das SCRM. Die Hauptgeschäftsführerin des BME, Dr. Helena Melnikov, sieht hierin ein klares Signal, dass viele Betriebe noch keine strukturellen Lösungen etabliert haben, um Lieferketten resilienter zu machen.

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Unzureichende Wirksamkeit bestehender SCRM-Maßnahmen

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist die geringe Zufriedenheit mit der Wirksamkeit der bestehenden SCRM-Systeme. Nur 31 % der befragten Unternehmen bewerten ihre Maßnahmen als zufriedenstellend. Michael Jungk, Leiter der BME-Sektion Supply Chain Management und Logistik, betonte, dass viele Betriebe den vollen Nutzen ihrer Strategien noch nicht ausschöpfen. Vor dem Hintergrund globaler Risiken sei es dringend erforderlich, die Effektivität von Risikomanagement-Systemen zu verbessern, um unvorhersehbare Krisen besser bewältigen zu können.

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Transparenz bleibt eine Herausforderung in Lieferketten

Ein weiterer kritischer Punkt der Studie ist die fehlende Transparenz in tiefen Lieferkettenstufen. Zwar decken 79 % der Unternehmen die erste Lieferantenstufe ab, doch nur ein Drittel bezieht die zweite Stufe ein, und lediglich 14 % gehen noch tiefer. Ähnliches gilt für die Kundenseite, wo nur 13 % über die erste Stufe hinausblicken. Diese mangelnde Sichtbarkeit erschwert es, Risiken frühzeitig zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

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Lagerhaltung als Schlüsselmaßnahme zur Resilienz

Nach Störereignissen wie der Covid-19-Pandemie setzen viele Unternehmen auf eine verstärkte Lagerhaltung, um die Resilienz ihrer Lieferketten zu erhöhen. Über 40 % der Befragten nutzten diese Maßnahme in großem Umfang, sowohl für Rohmaterialien und Bauteile als auch für Fertigprodukte. Weitere häufig umgesetzte Strategien umfassen die Digitalisierung von Prozessen sowie Anpassungen in der Beschaffungsstruktur und bei den Lieferwegen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, Störungen zu minimieren und die Lieferfähigkeit zu sichern.

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Fortschritte bei der Resilienz von Lieferketten

Trotz der Herausforderungen zeigen die Ergebnisse der Studie auch positive Entwicklungen: Unternehmen schätzen ihre Lieferketten heute als deutlich widerstandsfähiger ein als vor der Pandemie. Der Anteil der Betriebe, die ihre Lieferantenketten als robust oder sehr robust bewerten, hat sich von 22 % auf 44 % verdoppelt. Auf Kundenseite stieg dieser Wert von 29 % auf 55 %. Besonders der Informationsaustausch zwischen den Akteuren innerhalb der Lieferkette hat sich verbessert, was zu einer höheren Anpassungsfähigkeit führt.

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Zukunftsfähigkeit erfordert kontinuierliche Anpassung

Die Ergebnisse der BME-Logistikstudie 2024 verdeutlichen, dass der Weg zu nachhaltig resilienten Lieferketten noch weit ist. Unternehmen müssen kontinuierlich in die Weiterentwicklung ihrer SCRM-Systeme investieren, um sich auf kommende Herausforderungen vorzubereiten. Eine stärkere Vernetzung und Digitalisierung sowie der Fokus auf tiefere Lieferkettenstufen könnten entscheidend dazu beitragen, die Resilienz weiter zu erhöhen.

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Hintergrund zur BME-Logistikstudie 2024

Die Studie basiert auf einer Kombination aus Expertinnen-Interviews und einer Online-Befragung von 232 Teilnehmerinnen, die im Sommer 2024 durchgeführt wurde. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) führte die Untersuchung gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Huth und der Hulocon GmbH durch.

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Über den BME

Der BME ist ein Verband für Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik in Deutschland und Europa. Mit über 10 000 Mitgliedern aus allen Branchen fördert der Verband den Wissensaustausch, die Forschung und die Weiterbildung von Fach- und Führungskräften. Ziel des BME ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Lieferketten effizienter, nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten.

Von Text: BME / RMW