Pre-Retail-Logistik ist entscheidender Faktor für Umsatz und Effizienz im Einzelhandel
Eine Umfrage von Advanced Supply Chain zeigt, dass Probleme in der Pre-Retail-Logistik zu hohen Strafzahlungen und Umsatzverlusten bei Lieferanten führen. Hauptprobleme sind verspätete Lieferungen, Qualitätsmängel und fehlerhafte Etikettierung. Automatisierung und Prozessoptimierung werden als zentrale Lösungen zur Steigerung von Effizienz und Einhaltung von Standards gesehen.
Eine aktuelle Umfrage des Logistikunternehmens Advanced Supply Chain (ASC) zeigt, dass Herausforderungen in der Pre-Retail-Logistik zu erheblichen Umsatzverlusten führen können. Demnach berichteten 52 % der befragten Hersteller und Marken, die Produkte an Einzelhändler liefern, von Geldstrafen aufgrund von Verstößen gegen Lieferantenrichtlinien. Bei mehr als der Hälfte dieser Unternehmen (55 %) beliefen sich die Strafzahlungen auf über 1 000 Euro. Innerhalb der letzten zwölf Monate zahlte über ein Drittel (36 %) durchschnittlich mehr als 2.000 Euro an Strafgebühren.
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Die größten Herausforderungen in der Pre-Retail-Logistik
Zu den drei größten Herausforderungen bei der Einhaltung von Standards in der Pre-Retail-Logistik gehören laut Umfrage die termingerechte Lieferung (70 %), Qualitätsprobleme wie beschädigte Produkte oder Verpackungen (59 %) sowie Schwierigkeiten bei der Produktkennzeichnung und Etikettierung (38 %). Mehr als ein Drittel der Lieferanten (33 %) gab an, aufgrund von Qualitätsmängeln bereits Geschäftsbeziehungen mit Einzelhändlern verloren zu haben. 42 % dieser Unternehmen berichteten, dass der Wert der verlorenen Geschäfte in den vergangenen drei Jahren 75.000 Euro überstieg.
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Zusammenarbeit scheitert oft an Vertragsbedingungen
Darüber hinaus erklärten 45 % der Befragten, dass sie sich aufgrund der Vertragsbedingungen der Einzelhändler gegen eine Zusammenarbeit entschieden hätten. Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass Einzelhändler bei der Definition von Leistungskennzahlen (KPIs) für ihre Lieferanten vor allem die Markteinführungszeit (38 %), die Erfüllung der Bestellmengen (28 %) sowie die Einhaltung der Verpackungsvorgaben (22 %) priorisieren.
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Bedeutung klarer Standards für Lieferanten
Laut Ben Balfour, Geschäftsführer bei ASC, sind klar definierte Standards für Lieferanten in einem wettbewerbsintensiven Umfeld mit hohen Kundenerwartungen und geringen Gewinnmargen unerlässlich. Einzelhändler seien darauf angewiesen, dass Waren pünktlich, in einwandfreiem Zustand und im passenden Format geliefert würden, um die Verkaufsfähigkeit der Produkte ohne Verzögerung sicherzustellen. Fehler, zusätzliche Bearbeitungsschritte und Verzögerungen könnten kostspielig sein, potenzielle Verkaufschancen gefährden und den Markenruf negativ beeinflussen.
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Manuelle Prozesse als Ursache für Fehler
Balfour wies darauf hin, dass die Einhaltung von KPIs der Einzelhändler in der Pre-Retail-Logistik häufig eine Herausforderung für Lieferanten darstelle. Die Prozesse seien vielerorts noch manuell, es kämen handschriftliche Etiketten und papierbasierte Lagerverwaltungssysteme zum Einsatz. Dies führe oft zu Fehlern, die ganze Bestellungen verzögern oder dazu führen könnten, dass Waren von Einzelhändlern abgelehnt und zurückgeschickt würden.
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Lösungsansätze für die Zukunft
Die Studie ergab ferner, dass 94 % der Unternehmen aktiv nach Lösungen suchen, um die Pre-Retail-Logistik zu verbessern, Fehler zu vermeiden, Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Zufriedenheit der Einzelhändler zu erhöhen. Balfour ergänzte, dass etwa die Hälfte der befragten Lieferanten ihre Zusammenarbeit mit Einzelhändlern ausbauen wolle. Vielen sei bewusst, dass eine Optimierung der Pre-Retail-Logistik entscheidend für das Wachstum sei. Spezialisierte Dienstleistungen wie „Retail Ready“ von ASC böten Automatisierung und Digitalisierung in der Pre-Retail-Logistik, um Zeit zu sparen, die Qualitätskontrolle zu stärken, die Einhaltung von Lieferantenrichtlinien zu gewährleisten und die Markteinführung zu beschleunigen.
Die Optimierung der Pre-Retail-Logistik eröffne Lieferanten neue Möglichkeiten, ihre Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Fehler könnten reduziert, die Einhaltung von Einzelhandelsvorgaben verbessert und unnötige Verschwendung vermieden werden. Zudem könne eine effizientere Flottenplanung dazu beitragen, Standzeiten der Fahrzeuge zu verkürzen und unnötige Transportkilometer zu vermeiden. ASC hat zudem einen Leitfaden veröffentlicht, der in fünf Schritten aufzeigt, wie die Rationalisierung der Pre-Retail-Logistik zur Erhöhung der Einzelhändlerzufriedenheit, zur Senkung der Kosten und zur Vermeidung von Abfall beitragen kann.