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Forschung 30.04.2024, 15:00 Uhr

Digitale Assistenten in Produktion und Logistik

Wie sieht die künftige Zusammenarbeit von Mensch und digitalen Helfern in Logistik und Produktion aus - wie lässt sich das Zusammenwirken optimieren? Forschende vom Center for Digital Transformation (CeDiT) der Universität des Saarlandes der Universität suchten Antworten auf diese Fragen.

Prof. Dr. Stefan Morana (l.) und Jun.-Prof. Dr. Eric Grosse ermittelten Forschungsstand zu digitalen Assistenten in Produktion und Logistik. Foto: Universität des Saarlandes/Thorsten Mohr

Prof. Dr. Stefan Morana (l.) und Jun.-Prof. Dr. Eric Grosse ermittelten Forschungsstand zu digitalen Assistenten in Produktion und Logistik.

Foto: Universität des Saarlandes/Thorsten Mohr

Mensch und Maschine werden in der Logistik und auch in den Produktionshallen künftig noch enger zusammenarbeiten. Wie genau diese Kooperation aussehen kann und wie sie sich verbessern lässt, untersuchten aktuell Stefan Morana, Professor für Digitale Transformation und Wirtschaftsinformatik, und Eric Grosse, Juniorprofessor für Digitale Transformation im Operations Management, vom Center for Digital Transformation (CeDiT) der Universität des Saarlandes in einer Studie. Gemeinsam mit weiteren Kolleg*innen der TU Darmstadt haben sie sich 69 Fachartikel zu diesem Thema angeschaut. Die Forschenden wollten so herausfinden, welche digitalen Helfer existieren in diesem Sektor bereits, wie werden diese wissenschaftlich bewertet und in welche Richtung sich die Forschung über die digitalen Assistenten in Logistik und Industrie künftig entwickeln sollte, damit Prozesse effektiv beschleunigt und Mitarbeitende bei ihrer Arbeit unterstützt werden.

Digitale Assistenten sind sehr vielfältig

„Digitale Assistenten sind dabei ein vielfältiges Gebiet“, erklärt Stefan Morana. „Das beginnt beim Chatbot, geht über ein Computerprogramm, das automatisiert Sprachen übersetzen kann und über Programme, die im Lager den optimalen Weg anzeigen, bis hin zu Biosensoren, welche zum Beispiel Mitarbeitende in der Logistik vor zu schweren Lasten warnen“, so der Experte. Zudem können digitale Assistenten beispielsweise bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter*innen und Mitarbeitern helfen. „Bisher ist es ja in vielen Lagern so gelaufen, dass da ein Herr Schmidt oder eine Frau Müller den Job seit 30 Jahren machen und den neuen Angestellten zeigen, wie es funktioniert. Wenn diese Expertinnen und Experten aber ausfallen, gibt es ein Problem. Hier können Digitale Assistenten sehr effizient sein. Wenn jemand Herrn Schmidt oder Frau Müller vertreten muss, führt ihn ein solcher Assistent, etwa in Form eines Programms für ein Tablet, durchs Lager, erklärt die einzelnen Arbeitsschritte und beantwortet Fragen“, beschreibt Eric Grosse ein Beispiel aus der Praxis.

Digitale Assistenten erleichtern Arbeitsprozesse

Doch auch darüber hinausgehend gibt es nach Ansicht der Saarländischen Forschenden nahezu unzählige Beispiele die zeigen, wie sich das Arbeiten in Lager oder Produktion über digitale Assistenten erleichtern ließe. An Stellen beispielsweise, wo heute noch Menschen komplexe Masken oder Formulare am Bildschirm ausfüllen müssen, um etwa eine ganz bestimmte Schraube im Regal zu finden. Künftig könnte dafür eine kurze ausgesprochene Frage wie zum Beispiel „Wo sind die 5-mm-Schrauben?“ ausreichen, und schon nennt der digitale Assistent des genauen Lagerplatz und beschreibt den Weg, der dorthin führt. „Wir haben bei unserer Untersuchung unter anderem festgestellt, dass bestehende Studien häufig konzeptionelle Modelle für den Einsatz digitaler Assistenten entwickeln; allerdings sind zusätzliche Feldstudien und umfassende Evaluierungen zu den Chancen und Barrieren der Nutzung von digitalen Assistenten in der Produktion und Logistik unerlässlich“, so eine der Schlussfolgerungen der Forschenden. Dafür würde handfestes Datenmaterial aus realweltlichen Studien benötigt, welche die vielen theoretischen Arbeiten in der Praxis testen. Dennoch haben die beiden Saarbrücker Wirtschaftswissenschaftler Hoffnung, dass sie mit ihrer Arbeit den Management in Logistik und Produktion ebenso wie anderen Forschenden eine Hilfestellung bei ihrer Arbeitsgestaltung geben, um in der Zukunft möglichst zielgenau die Bedürfnisse der Branche und der Mitarbeitenden adressieren zu können.

Von RMW