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Luftfracht 17.05.2024, 11:00 Uhr

Das „Digitale Testfeld Air Cargo“ hebt die Luftfrachtabfertigung auf ein neues Level

Einen Einblick in die Zukunft der Luftfrachtabfertigung gewährten jetzt Forschende des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) am Flughafen München, wo sie der Öffentlichkeit erste Ergebnisse des Projekts „Digitale Testfeld Air Cargo“ demonstrierten.

Vor zahlreichen hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Industrie, Verwaltung und Medien demonstrierten Forschende des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML auf dem Gelände des Flughafens München erste Ergebnisse des Forschungsvorhabens »Digitales Testfeld Air 
Cargo« (DTAC). Foto: Fraunhofer_IML / Vinzenz_Neugebauer

Vor zahlreichen hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Industrie, Verwaltung und Medien demonstrierten Forschende des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML auf dem Gelände des Flughafens München erste Ergebnisse des Forschungsvorhabens »Digitales Testfeld Air Cargo« (DTAC).

Foto: Fraunhofer_IML / Vinzenz_Neugebauer

Ein autonomer „Roboterhund“, der in der Lagerhalle patrouilliert und freie Lagerplätze sucht, ein hochdynamischer Transportroboter, der Paletten automatisiert an ihren Bestimmungsort bringt, und ein flexibler „Segway-Roboter“, der Pakete von Europaletten auf ein Förderband legt – was nach Science-Fiction klingt, ist bereits Realität, wie die Forschenden des Dortmunder Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) jetzt in München demonstrierten. In Zusammenarbeit mit der Frankfurt University of Applied Sciences, der Kravag Versicherung und Industriepartnern am Flughafen München (Cargogate, CHI, Sovereign Speed und DB Schenker) wurden dort konkrete Ergebnisse des Projekts „Digitales Testfeld Air Cargo“vorgestellt.

Speziallösungen für jede Transportaufgabe

Luftfracht muss Spagat zwischen hohem Aufkommen und Arbeitskräftemangel gelingen

Christian Bernreiter, der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, betonte die Bedeutung der Vorführung: „Das war eine überzeugende Vorführung, die zeigt, dass wir auf aktuelle und künftige Herausforderungen sehr gut vorbereitet sind. Gerade im Sektor Luftfracht ist das besonders wichtig. Die Sparte muss den Spagat schaffen zwischen dem

Arbeitskräftemangel auf der einen und den hohen Durchsatzraten auf der anderen Seite. Dies wird nur dann gelingen, wenn wir dafür alle uns zur Verfügung stehenden technologischen Entwicklungen zur Prozessoptimierung einbringen.“ Dr. Jan Henrik Andersson, Chief Commercial Officer & Chief Security Officer der Flughafen München GmbH, äußerte sich ebenfalls positiv über die Forschungsergebnisse: „Die Kooperation zwischen dem Fraunhofer IML und dem Flughafen München ist zukunftweisend. Angesichts des steigenden Luftfrachtaufkommens und der Herausforderungen bei der Personalrekrutierung hilft uns die Digitalisierung und Robotik in naher Zukunft, die Fracht- und Gepäckabfertigung effizienter und die Arbeitsplätze in diesen Bereichen attraktiver gestalten zu können.“

Intelligente Lagerhaltung: Effizienzsteigerung durch Cube Storage

Unterstützung der Luftfracht-Mitarbeitenden bei körperlich schwerer Arbeit

Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit rund 7 Millionen Euro geförderte Projekt DTAC, das noch bis September 2024 läuft, erforscht, wie sich Effizienz und Leistungsfähigkeit der Luftfrachttransportkette durch bessere Vernetzung und Digitalisierung steigern lassen. Bei der Projektvorstellung in München wurden autonome und automatisierte Geräte erfolgreich eingesetzt, um arbeitsintensive und repetitive Schritte zu übernehmen oder die Mitarbeiter bei ihrer körperlich schweren Arbeit zu unterstützen.

Digitale Assistenten in Produktion und Logistik

KI liefert der Luftfrachtabfertigung zukünftig wichtige Werkzeuge

Die Forscher sind zuversichtlich, dass der Automatisierungsgrad in der Luftfrachtabfertigung bald deutlich steigen wird. „Auf der Hardwareseite, das hat auch der heutige Tag deutlich gezeigt, sind wir bereits sehr weit. Bei der Koordination und Steuerung der Fahrzeuge wird uns in Zukunft Künstliche Intelligenz unterstützen. Sie liefert die notwendigen Werkzeuge und Algorithmen, mit denen wir die Laufwege der autonomen Roboter vorausberechnen und Kollisionen sicher vermeiden können. Letztendlich werden wir schon bald vollständig autonom arbeitende Systeme erhalten, mit denen wir die Luftfrachtbranche fit für die Zukunft machen“, resümierte Prof. Michael Henke, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

Ein Blick in die digitale Zukunft des Schienengüterverkehrs

Von Text: Fraunhofer IML / RMW