Ein Blick in die digitale Zukunft des Schienengüterverkehrs
Zum Konsortium „DACFIT“ haben sich jetzt das Fraunhofer IML, DB Cargo und fünf weitere europäische Partner zusammengeschlossen. Ziel der Interessengemeinschaft ist die reibungslose Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) in Wagenparks und Werkstätten. Für das Erreichen dieser Ziele müssten europaweit 500 000 Güterwagen entsprechend umgerüstet werden.
Die Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung im Schienengüterverkehr ist bereits seit längerem beschlossene Sache und nimmt jetzt weiter an Fahrt auf. Dafür rückt aktuell – neben der technologischen Entwicklung – die europaweite Migration in bestehende Wagenparks sowie deren Umsetzung in Werkstätten im Mittelpunkt der Diskussion. Das Ziel lautet: Ab dem Jahr 2028 sollen in ganz Europa etwa 500 000 Güterwagen eine DAK erhalten – ohne, dass der betriebliche Ablauf dadurch beeinträchtigt wird. Für die Einhaltung dieser Ziele hat DB Cargo jetzt mit sechs weiteren europäischen Partnern das Konsortium „DACFIT“ ins Leben gerufen. Diese Vereinigung will die bestehenden Güterverkehrsflotten ebenso wie die Werkstätten analysieren, um mit diesen Erkenntnissen die räumliche und zeitliche Herausforderung der europäischen Integration zu bewerten. Finanzielle Unterstützung erhält das neu gegründete Konsortium von der Europe‘s Rail Joint Undertaking (EU-Rail). Andreas Lipka, Leiter Migration DAK bei der DB Cargo AG und gleichzeitig Leiter des Arbeitspakets „Migration“ im European DAC Delivery Programme sagt dazu: „Ich freue mich, dass wir so viele kompetente Partner für das Vorhaben gewinnen konnten.“
See- und Binnenhäfen werden digital miteinander vernetzt
Konsortium erhält kompetente Unterstützung
Bei der technischen Analyse der Spezialfahrzeuge, Lokomotiven und Güterwagen erhält das Konsortium Unterstützung von anerkannten Unternehmen und Instituten. Dazu zählen Instytut Kolejnictwa (Polen), k + v (Deutschland), BME ITS (Ungarn) und VUKV (Tschechien). Die Analyse der europäischen Werkstattlandschaft übernimmt die VPI European Rail Service GmbH (VERS). Die Gesellschaft unterhält ein europaweites Netzwerk von 280 fachtechnisch begutachteten Güterwagenwerkstätten und mobilen Serviceteams. VERS-Geschäftsführer Heiko Radke und Joachim Wirtgen betonen: „Durch unser Netzwerk verfügen wir über das notwendige Wissen und die Erfahrung, wie Werkstätten auf die Umrüstung der Flotten mit der DAK aufgestellt sein müssen.“
Stabwechsel am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML
Struktur schaffen für die zeitliche und räumliche Umsetzung
Ebenfalls beteiligt am „DACFIT“-Konsortium ist das Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. Das Institut soll eine Struktur schaffen für die zeitliche und räumliche Umrüstung der rund 500 000 Fahrzeuge in ganz Europa. „Wir unterstützen hier nicht nur mit IT-Ressourcen, sondern haben auch umfassende Expertise auf dem Gebiet der sogenannten ‚ersten und letzten Meile‘ bei vielen Werks- und Industriebahnen“, erklärt Dr. Agnes Eiband vom Fraunhofer IML.