Elektro-Lkw fährt jetzt auch im Fernverkehr
GLS Germany hat erstmals einen batterieelektrischen Lkw für den Fernverkehr in den Regelbetrieb integriert, um seine Nachhaltigkeitsstrategie voranzutreiben. Das Modell „FH Electric“ von Volvo Trucks wurde nach erfolgreicher Testphase in die Flotte aufgenommen und ergänzt andere emissionsarme Fahrzeuge.
Der Paketdienstleister GLS Germany hat einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik unternommen, indem das Unternehmen erstmals einen batterieelektrischen Lkw (E-Lkw) für den Fernverkehr in den Regelbetrieb integriert hat. Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Pabst Transport wird damit die eigene Nachhaltigkeitsstrategie „Klima Protect“ weiter vorangetrieben.
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Elektro-Lkw ergänzt bestehende Flotte
Nach einer erfolgreichen Testphase wurde das Modell „FH Electric“ von Volvo Trucks im Juni 2024 fest in die GLS-Flotte aufgenommen. Bereits im Vorjahr begann GLS mit der Erprobung dieser Technologie, um ihre Einsatzmöglichkeiten auf längeren Strecken zu evaluieren. Der neue E-Lkw ergänzt die bestehende Flotte, zu der bereits Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie (Bio-)LNG, HVO100 oder Wasserstoff gehören. Insgesamt sind über 1 100 emissionsfreie oder emissionsarme Zustellfahrzeuge in mehr als 250 deutschen Städten für GLS im Einsatz. Seit der Inbetriebnahme hat der E-Lkw mehr als 20 000 km zurückgelegt und dabei rund 150 000 Pakete transportiert, was zu einer erheblichen Reduktion von Treibhausgasemissionen beiträgt.
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Elektro-Lkw ist Bestandteil der Unternehmensphilosophie
Jakob Nielsen, Regionalleiter bei GLS, hebt hervor, dass die kontinuierliche Umstellung der Fahrzeugflotte und die Dekarbonisierung des Unternehmens wichtige Bestandteile der Unternehmensstrategie sind. Er betont die Bedeutung skalierbarer Lösungen in der gesamten Wertschöpfungskette, um eine zukunftsfähige Logistik zu gestalten. Der Einsatz des neuen E-Lkws im Fernverkehr zeigt laut Nielsen, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist.
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Elektro-Lkw bringt neue Herausforderungen
Die Nutzung des E-Lkws bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, insbesondere bei der Streckenplanung. Die Batteriekapazität des Fahrzeugs beträgt 540 kW und das Aufladen dauert mit einem Schnelllader etwa zwei Stunden. Mit einer getesteten Reichweite von bis zu 350 km unter Volllast wird der Lkw derzeit zwischen den GLS-Standorten Kürnach und Neuenstein eingesetzt. Der Ladevorgang in Neuenstein ist in den täglichen Betrieb von GLS integriert.
Christoph Fitz, Director New Vehicle Sales bei Volvo Trucks Deutschland, lobt die Zusammenarbeit mit GLS und unterstreicht, dass der Volvo FH Electric bereits heute in vielen Anwendungen eine sinnvolle Alternative darstellt. Die Implementierung des E-Lkws erfordere jedoch eine sorgfältige Planung und Schulung der Fahrer, um den Betrieb im Fernverkehr effizient und sicher zu gestalten. Auch die Routenplanung müsse an die spezifischen Anforderungen des E-Lkws angepasst werden.
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Betrieb des Elektro-Lkw erfordert detaillierte Planung
Auch Hans Pabst, geschäftsführender Gesellschafter von Pabst Transport, betont, dass der Einsatz des E-Lkws eine detaillierte Planung erfordert, insbesondere angesichts der noch begrenzten öffentlichen Ladeinfrastruktur und der wetterbedingten Einschränkungen. Ein eigenes Scouting-Team ist für die Planung der Einsätze verantwortlich.
In Zukunft plant GLS, die Flotte von E-Lkws in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern, interessierten Kunden und gegebenenfalls staatlicher Unterstützung weiter auszubauen. Dies geschieht im Rahmen der fortgesetzten Bemühungen des Unternehmens, seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.