Im 0G-Netz geht jetzt die Post ab
Die Deutsche Post DHL Group nutzt jetzt das neue 0G-Netz von Sigfox für die Überwachung ihrer Lieferketten. Den Ausschlag gab die sehr hohe Netzabdeckung in Deutschland. Das Netz ist außerdem grenzüberschreitend verfügbar. Dies nutzte bereits der 2017 eingeführte Koffer-Tracker von Louis Vuitton. Sigfox war bereits zu dieser Zeit an vielen Flughäfen weltweit verfügbar, erhebt keinerlei Roaming-Gebühren und ist derzeit in 60 Ländern verfügbar.
Eine landesweite Netzabdeckung haben bereits Frankreich, Spanien, die Niederlande, Luxemburg, Belgien, Portugal, Irland, Dänemark, die Tschechische Republik, Malta, Singapur und Neuseeland erreicht. Binnen zwei Jahren sollen alle anderen Länder mit mindestens 80 Prozent Netzabdeckung folgen. Damit wird Sigfox bis spätestens Ende 2020 rund 90 Prozent des weltweiten BIP in der Fläche komplett abdecken. Ob und wann das 0G-Netz also verfügbar wird, ist keine Frage mehr. Die Frage ist nun eigentlich nur noch: Wofür können Unternehmen dieses günstige und energieeffiziente globale 0G-Netz nutzen? Die Antwort von Sigfox darauf lautet: Um all das an das IoT anbinden, was man bisher nicht anbinden konnte – weil es zu teuer oder zu energiehungrig war. Was bedeutet das aber konkret für die industrielle Logistik? Welchen Nutzen kann man erzielen? Wesentliche Veränderungen sind dabei innerhalb des Supply Chain Managements und der Transportlogistik zu erwarten, wie bereits das DHL Beispiel belegt.
250 000 DHL-Rollbehälter werden smart
Die Deutsche Post DHL nutzt Sigfox, um die einzelnen Prozesse innerhalb der Lieferkette des deutschen DHL-Paketnetzwerks durch den gezielten Einsatz von vernetzten Sensoren zu optimieren. Diese wurden in enger Kooperation zwischen Deutsche Post DHL, Sigfox Germany und Alps Electric entwickelt. Mit Alps Electric haben beide Unternehmen dabei einen Partner gewählt, der sowohl die Fertigungskapazität als auch die Verlässlichkeit bietet, um die benötigten hohen Stückzahlen in kurzer Zeit und über Jahre hinweg zu fertigen. Es werden in einem ersten Schritt 250 000 DHL-Rollbehälter sukzessive mit intelligenten Trackern ausgestattet, um Kenntnis über Standort und Bewegung jedes einzelnen Rollbehälters zu erlangen. Das Ziel: Ihren Einsatz zu optimieren und sie täglich in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen. Dies sowohl in den Warenlagern der großen Kunden als auch in den insgesamt 35 DHL Paketzentren in ganz Deutschland und den direkten Nachbarländern. Eine komplexe Aufgabe, denn DHL stellt an jedem Werktag rund fünf Millionen Sendungen bundesweit zu. „Die Transparenz, die durch den Einsatz der neuen Geräte gewonnen wird, soll letztlich dazu beitragen, sowohl die Servicequalität für Kunden weiter zu steigern, als auch die betrieblichen Kosten durch ein besseres Management der Betriebsmittel zu senken, bestätigt Thomas Schneider, Chief Production Officer Post und Paket Deutschland bei der Deutsche Post DHL Group.
0G-Transportlogistik hat Marktreife
Die Referenz DHL ist also ein echtes Flaggschiffprojekt in Deutschland für den Nutzen des Sigfox-Netzes im Bereich der Transportlogistik, von dem aber auch viele weitere Unternehmen überzeugt sind. So setzen beispielsweise bereits Firmen wie Michelin, Total, Air Liquide, PSA, Airbus vergleichbare Applikationen auf Basis der Sigfox-Technologie in Frankreich und auch international um. Auch Dachser Spanien und BPW in Deutschland sowie Pilotkunden des BPW Innovation Labs wie der Container-Dienstleister UES Chassis, Fuchs Schmierstoffe oder Thyssenkrupp Materials Processing Europe (MPE) finden sich bereits als Anwender. Der Business-Case der Transportlogistik – mit und ohne Zusatzsensorik neben dem Trackingsensor – ist folglich bereits vielfach im Einsatz und kann nun ohne großen weiteren Entwicklungsaufwand und mitunter zeitaufwendige Lernkurven für Applikationen weiterer Kunden genutzt werden. Der Durchbruch in den Massenmarkt wurde in diesem Bereich also bereits vollzogen. Ein zweites großes Anwendungsfeld stellt auch der Markt im Bereich von Vendor Managed Inventory Lösungen dar.
Vendor Managed Inventory
Die Bestandsverwaltung und Auftragsabwicklung über den Lieferanten stellt dabei grundsätzlich keine Neuerung dar. Sie kann vielmehr dank der Sigfox-Technologie nun auch auf viele kleinere Behälter ausgedehnt werden, da die Netzanbindung nun erschwinglich wird und auch die Betriebszeiten der Sensorik sehr lange ausgelegt werden kann – selbst wenn sie ausschließlich mit Batterien betrieben werden. Ein Anwender, der eine solche Lösung im Einsatz hat ist die Firma Donauchem.
Bild 2 Das Unternehmen Donauchem überwacht seine IBCs (Intermediate Bulk Container) für Transport und Lagerung flüssiger und rieselfähiger Stoffe nun über Sigfox-Netzanbindung und erfasst so Standorte sowie Temperatur und Füllstände, um dadurch die Supply Chain besser zu organisieren und auf diese Weise auch viele administrative Aufgaben beim Kunden zu verschlanken.
Sie überwacht ihre IBCs (Intermediate Bulk Container) für Transport und Lagerung flüssiger und rieselfähiger Stoffe nun über Sigfox-Netzanbindung und erfasst so Standorte sowie Temperatur und Füllstände, um die Supply Chain besser zu organisieren und auf diese Weise auch viele administrative Aufgaben beim Kunden zu verschlanken. Zu den Vorteilen zählen zudem auch schnelle Reaktion auf Bedarfsschwankungen, höherer Servicegrad, Vermeidung von Out-of-Stock-Situationen und die größere Freiheit beim Disponieren der Lieferungen, sodass sich auch die Transporte optimieren lassen. Kunden wiederum profitieren von kostengünstigeren Losgrößen und geringen Lagerbeständen vor Ort. Letztlich lässt sich damit auch die Nachfrage genauer vorhersagen. Vendor Managed Inventory-Strategien bieten also zahlreiche Vorteile und mit 0G-Netwerktechnologie kann man sie auf viele kleinere Behälter ausweiten. Es liegt folglich ein enormes Potenzial in der Digitalisierung von Behältern wie IBCs zur Verbesserung der Versorgungsqualität. Die Lösung von Donauchem gibt es dabei bereits in einer SAP Business One integrierten Out-of-the-Box Lösung, die von Versino CZ zusammen mit Nanolike entwickelt wurde und die Unternehmen aus Deutschland direkt über Sigfox beziehen können.
Businessmodelle für Ladungsträger
Fertige Businessmodelle mit kompletter Integration bietet Sigfox auch dem Automobilbauer PSA, zu dem die Marken Citroën, DS, Opel, Peugeot und Vauxhall gehören. Diese Track&Trace Lösung zur Digitalisierung der Container-Verfolgung zwischen Lieferanten und Montagewerken innerhalb der Gruppe wurde in Zusammenarbeit mit IBM entwickelt. Sie nutzt IBMs Cloud-basierte Internet of Things-Technologien und das internationale 0G-Netzwerk von Sigfox. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Containerumlauf zwischen den verschiedenen PSA-Lieferantenstandorten und Fabriken optimieren. Die Groupe PSA verfolgt jetzt ihre mit Sensoren ausgestatteten Container in Echtzeit. Die Track&Trace Lösung ist leicht zu implementieren und bietet ebenso einfache wie effiziente Services, um Produktionsausfälle zu reduzieren und Störungen innerhalb der Lieferkette zu vermeiden. Die neue Lösung wird derzeit an mehreren Standorten der Groupe PSA eingesetzt und kann auch anderen Kunden als Out-of-the-Box Lösung zur Verfügung gestellt werden.
Es wird spannend zu sehen sein, wann die ersten kleineren Behälter für Schüttgüter im Fifo- ode Lifo-Lager mit Sigfox-Sensor ausgestattet sein werden. Eine vergleichbare Technik gibt es bereits für Glascontainer, die ihren Füllstand messen können. Momentan wird allerdings der Füllstand erst dann gemeldet, wenn der Glascontainer überzulaufen droht. Es dürfte aber keine große Herausforderung sein, diese Logik umzuprogrammieren. Jedenfalls nicht im Vergleich zum Bedarf, die Logik in kleinerem – für solche Schütten passenden – Formfaktor anzubieten. Denn die meisten Lösungen sind heute noch etwa ein halbes Butterpäckchen groß.
Wenn es aber nicht ganz so smart sein muss, reicht auch ein Button aus, der über das Sigfox-Netz eine Bestellung auslösen kann und den man an jedem Regalplatz positionieren kann. Mit der Digitalisierung der Supply Chain sind wir mit dem Sigfox 0G-Netz also einen deutlichen Schritt vorangekommen. Und selbst Versicherungen wie die La Parisenne Assurance haben bereits gezeigt, dass man über das 0G-Netz übertragene Blockchain-Eintragungen attraktive Versicherungspakete schnüren kann, um Kasko-Versicherungen im Pay-per-Use Verfahren abrechnen zu können. Der Schritt hin zur automatischen Abrechnung von Lieferungen innerhalb von Supply Chains auf Basis von 0G-Netz-übertragenen Daten ist also greifbar nah, genauso wie die Versicherung von Waren, die über Sigfox-Plomben an Containern gesichert werden. Es ist folglich zu erwarten, dass sich speziell im Supply Chain Management und in der Logistik für Unternehmen viele neue Lösungen auf Basis solcher innovativen 0G-Netze entwickeln werden.
Über Sigfox
Sigfox ist der Initiator des 0G-Netzwerks und nach eigenen Angaben der weltweit führende IoT (Internet of Things) Serviceprovider. Das globale Netzwerk von Sigfox ermöglicht es, Milliarden von Geräten auf einfache Weise mit dem Internet zu verbinden und dabei so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
Der Ansatz von Sigfox für die Kommunikation zwischen Geräten und der Cloud adressiert die drei größten Hindernisse für die globale IoT-Einführung: Kosten, Energieverbrauch und globale Skalierbarkeit.
Heute steht das Netzwerk in 60 Ländern und über 1 Mrd. Menschen zur Verfügung. Sigfox wird von einem großen Ökosystem an Partnern und führenden IoT-Playern unterstützt und ermöglicht es Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle zunehmend auf digitale Dienste umzustellen. Schlüsselbereiche sind unter anderem das Asset Tracking und Supply Chain Management. Das Unternehmen wurde 2010 von Ludovic Le Moan und Christophe Fourtet gegründet und hat seinen Hauptsitz in Frankreich sowie Niederlassungen in München, Madrid, Boston, Dallas, San Francisco, Dubai, Singapur, Sao Paulo und Tokio.
Aurelius Wosylus, CSO Sigfox Germany GmbH Bretonischer Ring 6 85630 Grasbrunn (München) Tel. 089/209 87 801 munich@sigfox.com www.sigfox.de