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Studie 31.10.2024, 09:00 Uhr

Klimawandel fordert deutsche Logistikbranche: Zunehmende Schäden, regulatorische Anforderungen und Investitionsbedarf

Deutsche Transport- und Logistikunternehmen spüren zwar die Klimarisiken zunehmend, doch berücksichtigen sie diese nach den Ergebnissen der Studie „Klimarisiken und Folgeschäden des Klimawandels 2024“ von KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. nicht ausreichend in ihrem Risikomanagement.

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Deutsche Transport- und Logistikunternehmen spüren die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend, doch nur wenige berücksichtigen diese ausreichend in ihrem Risikomanagement.

Foto: PantherMedia / Eduard Goričev

Deutsche Transport- und Logistikunternehmen sind zunehmend von den Folgen des Klimawandels betroffen, darunter extreme Wetterereignisse, Infrastrukturschäden und gestörte Lieferketten. Laut der Studie „Klimarisiken und Folgeschäden des Klimawandels 2024“ von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V., die auf einer Befragung von über 90 Führungskräften der Branche basiert, gaben 67 % der Unternehmen an, aufgrund klimabedingter Risiken wie Lieferengpässen oder steigenden Rohstoff- und Energiepreisen unter Ressourcenknappheit zu leiden. Zusätzlich mussten mehr als die Hälfte (51 %) Schäden an Infrastrukturen wie Gebäuden oder Straßen hinnehmen, während 46 % mit Versorgungsengpässen durch gestörte Lieferketten konfrontiert waren.

Neben den operativen Herausforderungen sehen sich die Unternehmen auch mit zunehmenden regulatorischen Anforderungen konfrontiert. 75 % der Befragten berichteten, dass die Klimarisiken und -schäden eine Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften, etwa durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), zur Folge hatten.

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Optimierungsbedarf im Risikomanagement

Die Studie zeigt, dass die Branche in Bezug auf ihr Risikomanagement Verbesserungsmöglichkeiten aufweist. Trotz hoher Anfälligkeit für klimabedingte Risiken wie Überflutungen und Stürme integrieren viele Unternehmen Klimarisiken und Folgeschäden nur unzureichend in ihre Risikomanagementsysteme. So berücksichtigen lediglich 37 % der Befragten regulatorische Anforderungen und ESG-Vorgaben umfassend in ihren Systemen.

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Unternehmen setzen auf Investitionen zur Minderung von Klimarisiken

Obwohl es Optimierungsbedarf im Risikomanagement gibt, zeigen die Unternehmen in der Umsetzung von Maßnahmen zur Risikominderung bereits Engagement. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (52 %) investiert in zusätzliches Personal zur Einhaltung regulatorischer Vorgaben und zur Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien. Fast ein Viertel der Unternehmen (24 %) plant, bis zu 10 % ihres Jahresumsatzes in die „grüne Transformation“ zu investieren. Zu den bevorzugten Investitionszielen gehören die Aufrüstung von Bestandsimmobilien (69 %), die Modernisierung von Fahrzeugflotten (67 %) und die Digitalisierung (64 %). Christoph Meyer, Geschäftsführer der BVL, begrüßte diese Entwicklung und erklärte: „Es ist ein gutes Zeichen, dass Klimarisiken bei Nachhaltigkeitsinvestitionen bereits eine Rolle spielen. Die Studie zeigt, dass die Branche gezielt in Bereiche investiert, die großes Potenzial für CO2-Reduktionen bieten.“

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Grenzen der Investitionsbereitschaft und das Bewusstsein für Klimarisiken

Allerdings zeigt die Studie auch, dass nur eine geringe Bereitschaft besteht, auf Gewinnmargen zur Reduzierung von Klimarisiken zu verzichten: Lediglich 4 % der Unternehmen wären bereit, mehr als 10 % ihrer Gewinnmarge aufzugeben, und nur 7 % erwägen, klimaschädliche Geschäftsfelder zu verkaufen. Während 71 % der Befragten CO2-Neutralität anstreben, sehen rund zwei Drittel (66 %) der Unternehmen keine oder kaum Bereitschaft in der Branche, für klimaneutralen Transport höhere Preise zu zahlen.

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Unterschätzter Eigenbeitrag zur Klimawandelbewältigung

Auch das Bewusstsein für den eigenen Einfluss auf den Klimawandel ist ausbaufähig: Nur 25 % der befragten Unternehmen schätzen ihren Beitrag als signifikant ein. Dagegen sehen 27 % der Befragten den Einfluss des Klimawandels als hoch oder sehr hoch auf ihr Geschäftsmodell. Dr. Steffen Wagner, Head of Transport & Infrastructure bei KPMG Deutschland, betonte die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes: „Der Klimawandel geht uns alle an – und damit auch alle Unternehmen. Das Bewusstsein, welchen Einfluss Unternehmen realistisch auf unsere Umwelt haben und welche Folgen damit verbunden sind, sollte heute in jede strategische Entscheidung von Unternehmen einfließen“. Dies ermögliche eine gezielte Bewertung der Chancen und Risiken sowie die Umsetzung geeigneter Maßnahmen.

Von Text: KPMG AG / BVL / RMW